Hipotels Don Juan

Wir hatten das Hotel aufgrund seiner überwiegend sehr positiven Bewertungen auf Holidaycheck gebucht. Unter anderem war uns der Aspekt der Verpflegung sehr wichtig, welche in den Bewertungen sehr gelobt worden war. Was wir vor Ort vorfanden war, an den vorab gelesenen Bewertungen gemessen, einfach nur erschreckend. Abgesehen vom schrecklichen Essen und der zweifelhaften Einstellung des Hotels zum Thema Handhygiene, waren das Schlimmste hier die anderen Hotelgäste. Es scheint als würden die meisten hier ihre Manieren, sofern sie denn solche je besessen haben, am Flughafen zurücklassen. Mallorca ist für mich nach diesem Urlaub als Reiseziel gestorben, sehr schade.

Wir waren in einem der Zimmer im Haupthaus untergebracht. Die Einrichtung war schätzungsweise aus den 60ern und teilweise stark abgewohnt. Das Zimmer besaß einen kleinen Balkon, welcher zur Meerseite raus zeigte. Der willkommene Meerblick entpuppte sich jedoch bald als fatal, da das Zimmer somit nicht nur zum Meer sondern auch zur Strandpromenade und den Bars vor dem Hotel hin geöffnet war. Abends bei offenem Fenster entspannen war hier somit nicht möglich. Das Hotel ist extrem hellhörig, morgens wurden wir oft von den lautstark im Gang lachenden Putzfrauen, schreienden Kindern im Nachbarzimmer oder den netten, rücksichtsvollen Menschen über uns geweckt, welche es für nötig hielten jeden Morgen das gesamte Mobiliar einmal lautstark durch das Zimmer zu schieben. Es gibt in den Zimmern hier keine Minibar und keinen Safe. Wir hatten in unserem Badezimmer immer wieder Probleme mit Ameisen, wobei ich mir nicht sicher bin ob wir diese an unserer Kleidung vom Restaurant selbst hereingetragen hatten oder es einfach ein Ameisennest in unserem Badezimmer gab. Zu Beginn des Aufenthalts erhielten wir ein Stück Seife 3 cm x 5 cm, diese Seife wurde während des Aufenthalts nicht einmal aufgefüllt. Als ich den Service darauf ansprach, wurde mir erklärt, dass es sich hierbei um eine Aufmerksamkeit des Hotels handle und wir wenn die Seife leer sei uns doch bitte eigene Seife kaufen mögen. Mal abgesehen davon, wie absolut lächerlich es ist ein grundlegendes Versorgungsmittel zur Gewährleistung der Hygiene in einem gastronomischen Betrieb zu einer "netten Aufmerksamkeit" zu stilisieren, ist es gerade zu unverschämt einem Gast der nach Seife fragt diese zu verweigern, von gefährlich im Blick auf Pandemien ganz zu schweigen. Man geht in diesem Hotel also davon aus, dass alle Gäste in allen 126 Zimmern sich selbstständig Seife kaufen gehen und nicht etwa einfach keine Seife benutzten, wie ich es in den öffentlichen Bereichen des Hotels zur Genüge beobachten konnte. Konfrontiert mit meiner Kritik, dass man sich nicht darauf verlassen dürfe, dass sich alle Gäste selbst mit Seife versorgen würden, sagte man mir nur dies sei Hotelpolitik und immer schon so gewesen. E.Coli und co freuen sich sicher darüber sich reichlich auf den Knöpfen der gemeinsamen Fahrstühle und dem Buffetbesteck ungehindert vermehren zu können - lecker.

Das Essen. Wie zuvor erwähnt, waren wir davon ausgegangen, dass uns hier gutes bis hervorragendes Essen erwarten würde, basierend auf den Bewertungen. Was wir dann vorfanden, war ein winziges Buffet mit ellenlangen Schlangen, einer Auswahl an Essen die von ungesund bis ungesünder ging und Massen an adipösen Stammgästen die sich hemmungslos und ohne jede Manieren über das Buffet hermachten. Die Auswahl bestand meistens aus Pasta, Burger, Pizza, Hot Dogs, Fleisch und etwas Käse überbackenen. Das Gemüse, wenn es denn welches gab, war bis zur Unkenntlichkeit verkocht. Die lieblos angerichteten Salate waren ungenießbar, ich hatte bis dato keine Vorstellung davon wie viel man bei Salat falsch machen kann, dieser Urlaub hat für mich neue Maßstäbe gesetzt, im negativen Sinne versteht sich. Das "Cocktail-Dressing" hatte die Konsistenz von Pudding und schmeckte so eklig, dass ich nach dem ersten Bissen den gesamten Salat abräumen lies. Ein anderer Punkt der uns extrem gestört hat war die Bevormundung durch das Personal im Restaurant, man durfte sich nicht dort hinsetzten wo man wollte, stattdessen wurde einem ein Platz zugewiesen, zusammen mit anderen Gästen. Nichts zerstört romantische Stimmung beim Abendessen so schnell wie die Tatsache, dass gerade noch 2 weitere fremde Personen an den 1 Quadratmeter großen Tisch gesetzt wurden. Wer hat nicht Lust seine privaten Gespräche im Urlaub beim Abendessen von Fremden kommentieren und mithören zu lassen? Eine sehr schöne Idee vom Hotel, man sollte aber zu bedenken geben, dass es da draußen tatsächlich eigenwillige Menschen gibt die sich ihre sozialen Kontakte selbst aussuchen möchten und tatsächlich Wert auf ein Minimum an Privatsphäre legen. Die einzige Lösung hierfür ist sich auf die Terrasse zu setzen, wo es keine Platzzuweisung gibt, dafür allerdings in den kleinen Steinbeeten welche das Restaurant umranden eine Ameisenplage. Nicht selten kletterten die Ameisen von den Steinen auf die Tischdecke, auf den Tisch, in mein Essen. Abgesehen vom Essen und der "Sitzordnung" waren die anderen Gäste bzw. ihr Benehmen ein echtes Manko. Hierfür ist selbstverständlich nicht das Hotel verantwortlich, dennoch war ich erstaunt zu sehen wie man Pizza auf Spaghetti stapeln, das mit einem Burger garnieren und darauf einen Haufen Pommes legen und seelenruhig bleiben kann während man die Hälfte des Schwertransports auf dem Weg verliert.

Der Service an der Rezeption war nett. Die Zimmermädchen waren gründlich und höflich. Im Restaurant jedoch musste man, wenn man auf der Terrasse saß teilweise jedoch ewig auf sein Getränk warten. In 80% der Fälle hatte ich meinen Teller bereits aufgegessen bis mein Getränk kam.

Das Hotel liegt unmittelbar an der Strandpromenade und der großen Einkaufspassage. Man hat es nicht weit zum Strand und findet rum herum zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten. Als störend empfanden wir die beiden Bars, welche unmittelbar unter dem Hotel zu finden sind. Aufgrund der Livemusik und der teilweise lärmenden Gäste, war ein erholsamer Schlaf hier nur mit Oropax möglich.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Sollten Sie dieses Hotel für einen Badeurlaub buchen haben Sie die Wahl zwischen dem Pool und dem Meer. Der Pool ist für die Größe des Hotels meiner Meinung nach viel zu klein. Des Weiteren ist er mit salzigem Wasser gefüllt und ich musste mich nach der Hygienediskussion über die Notwendigkeit von Seife an der Rezeption voller Unbehagen fragen ob dieser Pool überhaupt gereinigt wird. Pünktlich um 8 Uhr waren alle Liegen mit Handtüchern reserviert, die teilweise den ganzen Tag keinen menschlichen Besetzer mehr fanden. Tagsüber war der Pool stets extrem voll, größtenteils mit Kindern gefüllt. Die teilweise splitternackten Kinder, welche sich lärmend vom Beckenrand schubsten und teilweise mit Eis am Stiel in den Pool spazierten, sind ein Sinnbild für das Maß an Rücksichtnahme, das man hier von den anderen Gästen zu erwarten hat. Rücksichtnahme, Gewissen oder Umsicht waren am Strand ebenfalls nicht anzutreffen. Ich war nicht zum ersten Mal auf Mallorca und es bricht mir das Herz zu sehen wie sich der Strand gewandelt hat. Wer früh genug aufsteht, kann eine Putzkolonne beobachten, welche jeden Morgen haufenweise Müll aus dem Wasser vom Meer vor Cala Millor sammelt. Alle 40 Meter ist ein Müllhaufen aus Plastik zu finden der fast 70 cm hoch ist. Im Wasser selbst hatte ich ständig Angst von einer Qualle verletzt zu werden, wobei es sich bei den fraglichen Objekten größtenteils um harmlose Plastiktüten handelt. Es fiel mir schwer zu entspannen während die zweite Magnum-Verpackung in 20 Minuten an mir vorbei trieb.