- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist oft genug beschrieben, deshalb kann man darauf verzichten. Es wurde wohl renoviert, allerdings nicht zu seinem Vorteil, wenn man Fotos vorher-nachher vergleicht. Man erwartet mehr spanisches Flair, aber ein andalusischer Character, wie bei anderen Hotels in der Nähe, ist verloren gegangen. Die Standardzimmer sind klein, man muss mit zwei Personen sehr diszipliniert in den Bewegungen sein, sonst rempelt man sich gegenseitig an. Das Bad ist sehr sachlich aufgeteilt, ohne Schnickschnack, und deshalb gut zu reinigen. Es gibt genügend Ablagefläche und die Dusche hat auch ein vernünftiges Maß. Ein Fön ist vorhanden, kleine Flaschen mit Shampoo bzw. Duschgel auch, allerdings keine Box mit Zellstofftüchern oder ähnliches, was in einem solchen Haus erwartet werden kann. Hier drängt sich einem erstmals der Gedanke auf, dass sehr stark gespart wird. Ein Blick durch das Zimmer verstärkt diesen Eindruck: ein Glaslampenschirm über der Nachttischleuchte fehlte und wurde nicht ersetzt. Die nackte Birne war sowieso heller als mit Schirm. Die Balkonbeleuchtung war defekt und wurde nicht ersetzt. So gab es, abgesehen von diesem Zimmer im ganzen Hotel viele Stellen, wo man den Eindruck hatte, es sei für die Gäste im zweiten Halbjahr nicht mehr notwendig, Defekte zu reparieren. Viele Gäste sind Stammkunden, kommen seit Jahren ständig hierher. Einige erzählen von früheren Jahren, wie schön die Räume waren, wie gut das Essen war, die Shows waren sehr viel schöner und aufwändiger, der Strand war noch breiter usw. Mit den Jahren gewöhnen sich viele anscheinend daran, immer weniger Leistung für ihr Urlaubsgeld zu erhalten, sonst würden sie doch auch einmal etwas besseres ausprobieren. Es ist verständlich, wenn ältere Menschen nicht mehr gerne ständig wechseln, und so kommt hier auch eine eher ältere Stammkundschaft zusammen, die klaglos akzeptiert, was hier geboten wird. Der Safe kostet extra. Unverständlich, wenn man den Zimmerpreis bedenkt und glaubt, vier Sterne würden einen gewissen Standard garantieren. Im September waren viele Spanier im Hotel, was sehr schön war. Zum einen sieht man, wie andere sich benehmen, zum anderen, wie unterschiedlich sie behandelt werden. Wer spanisch spricht, kann seine Wünsche besser äußern und erhält dann möglicherweise andere Leistungen. Schön ist es zu sehen, mit welcher Ruhe die Spanier den Urlaubstag angehen. Wenn so viele Einheimische hier einchecken, spricht es eigentlich nur für das Hotel. Fazit: Wir hatten aufgrund der guten Bewertungen in Holidaycheck gehofft, ein dazu passendes Hotel vorzufinden. Wir wurden bestätigt im Punkt Ruhe und enttäuscht, was Gastfreundschaft und normale Hotelleistungen betrifft. Wir waren nur eine Woche hier, die wir für Erkundungen an der Südküste nutzen wollten. Insofern waren die paar Tage akzeptabel. Unser Tipp ist dieses Hotel aber nicht. Wer nach Conil möchte, was wir verstehen können wg Strand und idealem Ausgangspunkt für Tagesausflüge, der sollte ein Hotel direkt am Stadtrand wählen. Still ist es dort in der Nacht auch (Bekannte von uns waren in der gleichen Zeit da und haben noch ein freies Zimmer ergattert), Strand ist ebenfalls dort und alles andere ist top. Im Vergleich mit anderen Hotels in Spanien und auch mit Hotels in anderen südeuropäischen Ländern, positioniert sich das Flamenco am untersten Ende der Reihe. Man fühlt sich nicht willkommen, sondern lediglich gegen Geldzahlung aufgenommen für die Dauer des Urlaubs. Das ist antiquiert. Urlaub geht heute anders, besonders auch in Spanien, wo es ganz hervoragende Häuser gibt. Wir hatten einen sehr schönen Urlaub, weil wir viel unterwegs waren, viel angesehen haben, neue Eindrücke mitnehmen konnten, teilweise wieder spanisch sprechen konnten im Vergleich zu rein-deutsch wie in anderen Regionen, strahlende Sonne und fast 40 Grad erleben durften usw. Deshalb empfehlen wir die Gegend bzw. Andalusien und Conil und Cadiz im September.
Die Standardzimmer sind sehr klein, gerade ausreichend zum Bewegen. Der Schrank ist groß genug, es gibt genügend Kleiderbügel und Ablagefächer. Der Schrank in unserem Zimmer war extrem sauber, das Bad ebenso. Im Bad und im Zimmer gab es allerdings Ameisen, gegen die man natürlich keine Chance hat. Wenn vorher im Zimmer gegessen worden ist, dann kann man Ameisen in einem Haus mit Rasen drumherum kaum vermeiden. Unangenehm ist es trotzdem. Die Klimaanlage ist sehr sehr laut! Auf geringster Stufe stört sie sogar nachts noch. Sehr gewöhnungsbedürftig. Ab halb 6 Uhr morgens rumoren die Zimmerfrauen, schieben Möbel in diesem sehr hellhörigen Haus hin und her. Unmöglich für ein Haus, das internationalem Vergleich standhalten sollte. Schlafen ist da nicht mehr angesagt, trotz Stille rund ums Haus. Manche nutzen diese unsanfte Behandlung zum Reservieren der Liegen und haben dann wenigstens schon eine Genugtuung als Ersatz.
Es gibt zwei Restaurants: ein Buffetrestaurant und ein A-la-carte. Beide sind so gut , wie man es bei 4 Sternen erwarten darf. Wer keinen Vergleich zu anderen Restaurants in der Gegend oder in vergleichbaren Hotels hat, wird sich dort sehr wohl fühlen. Alle anderen tauschen sich schon mal über Unzufriedenheiten aus. Das Rührei zum Frühstück ist gestockte Eiermilch und meistens kalt. Als frischen Saft gibt es nur Melonenvariationen. Orange, Apfel usw. kommen in Spanien !!! aus der Tüte. Das vorbereitete Essen in Warmhaltebehältern ist abends nicht zu empfehlen. Die Speisen werden nicht ausreichend gewärmt, sind oft also wirklich kalt. Fleisch ist sehr oft totgebraten. Zarte Hähnchenbrust z.B. ist so trocken gebraten und vielleicht unter einem Grill warmgehalten, dass die Fasern weder mit Messern noch mit guten (zweiten) Zähnen zu durchtrennen sind. So etwas darf nicht sein in einer Küche dieser Kategorie. Das Show-Kochen ist ganz in Ordnung, die Portionen sehr dünn geschnitten, was das schnelle Garen erleichtert und die Option auf zwei davon verbessert. Leider steht die Trinkgeldbox direkt neben dem Tablett mit den rohen Fleischsorten. Darauf liegt sowieso schon alles dicht nebeneinander oder teilwiese übereinander geschichtet, also Fisch und Lamm, Geflügel und Schwein usw. Wenn es hektisch hergeht, kommt sowas vielleicht mal vor. Hier ist es aber an der Tagesordnung und die heißen Strahler am Kochstand sind voll darauf gerichtet, damit das Fleisch appetitlicher aussieht. Da wäre man gerne Salmonelle. Am schlimmsten ist aber die Box, in die die Gäste ihre Geldscheine werfen und dabei mit diesen teilweise über das Fleisch schwenken. Trinkgeld soll sein, ein paar Zentimeter weiter rüber oder etwas abgeschirmt ginge aber auch. Hier müsste der Service dringend eine Lösung finden, ebenso wie für die Bermudas, Longshorts und Turnschuhe am Abend. Hinweisschilder gibt es genug, einige dürfen aber trotzdem die Ausnahme bilden und werden noch vom Restaurantchef hofiert. Da kommt sich mancher Tourist, der seit Jahren seinen Urlaub und seine Rentnerfreizeit hier verbringt, einigermaßen komisch vor. Im Restaurant gibt es zudem eine Sitzordnung. Bei Ankunft wird ein Tisch zugewiesen, der dann für den gesamten Aufenthalt gilt. Pech hat, wer in der Ecke mit Blick zur Wand sitzt. Das ist dann perfekter Urlaub. Wie war das: alle Gäste zahlen ihren Aufenthalt mehr oder weniger gleich, nur einige haben viel weniger Leistung dafür! Nun gibt es ja auch Fluktuation: wer abreist, macht einen Tisch frei und ein Eckensitzer könnte so nach ein paar Tagen besser positioniert werden. Das gelingt natürlich nicht immer und deshalb sollte man sich doch mal überlegen, ob der Gast nicht mündig genug ist, sich jeden Abend einen Tisch selbst zu suchen und damit die Möglichkeit hat, auch ein oder zweimal wirklich mit schönem Blick auf Meer, Pool, Garten oder Sonnenuntergang zu sitzen. An den anderen Tagen wäre man dann ja schon für einen Sitzplatz dankbar. Stammgäste werden natürlich bevorzugt, nur: wie wird man Stammgast, wenn alles dagegen spricht, wiederzukommen. Und selbst dann ist fraglich, ob der geäußerte Wunsch Beachtung findet. Und überhaupt: will man hier Stammgast werden?
Das Personal ist freundlich, viele sind wirklich sehr freundlich und zugänglich. Chefs zählen ja nicht zum Personal, deshalb sollte man an dieser Stelle erwähnen, dass die Chefin dieses Hauses zwar sehr chic, aber auch sehr reserviert ist. Gäste sind nicht existent, bloß flott in eine andere Richtung sehen. Nicht einmal alle Stammgäste werden gegrüßt, sie merken sonst, dass man sie gar nicht kennt. Nur wenige Auserwählte werden mit einem Nicken bedacht. Nun legt man darauf auch keinen Wert, man fragt sich aber, wo die nächsten Stammgäste herkommen sollen, wenn die Altersstruktur jetzt schon erkennen läßt, wie sehr eigentlich neue Gäste nachrücken sollten. Viele Angestellte sprechen deutsch, englisch usw. Die Sprache ist also kein Problem. Im Weg stehen wohl eher die Anweisungen, wie man sich zu verhalten hat. An der Rezeption haben wir zweimal das defekte Licht im Bad gemeldet und wegen Helligkeitsmangel um Behebung gebeten. Das kann einmal vorkommen, notiert und doch vergessen. Am Tag danach war das Licht im Zimmer defekt, was weniger tragisch war, weil noch ein zweites existierte. Es wurde anstandslos repariert. Nicht gerne angenommen wurde die Reklamation wegen des defekten Balkonlichts. Da die Abendunterhaltung vor unserem Zimmer stattfand, konnten wir erst später am Abend in Ruhe unseren Balkon nutzen. Allerdings ohne Buch o.ä., weil das Licht fehlte. An der Rezeption sagte man uns, es sei bewußt nicht repariert worden, weil es die Gäste rechts und links stören würde. Unser Hinweis, gerade diese hätten aber ständig das eigene Licht eingeschaltet und außerdem seien diese Gäste mit uns angekommen und könnten sich gar nicht darüber beklagt haben, wurde zur Kenntnis genommen. Geändert hat sich nichts. Wahrscheinlich ist immer noch keine Glühbirne eingesetzt. Abgesehen vom Mangel an Gastfreundlichkeit fehlt hier auch das Verständnis für den Wunsch des Gastes, seinen Urlaub möglichst angenehm zu verbringen. Wenn jeder Gast seinen Aufenthalt bezahlt hat, dann hat er auch Anspruch auf die gleichen Leistungen. Das scheint man hier total zu mißachten oder vielmehr ist man dem Kunden gegenüber gleichgültig.
Das Hotel liegt am Ende der Bucht, so daß man weit nach Conil laufen muß. Es gibt einen kleinen Bus, der fünfmal pro Tag nach Conil fährt und seit diesem Jahr einen Euro pro Fahrt kostet. Allerdings fährt er zu ungünstigen Zeiten. Fährt man vormittags hin,verbringt man nur kurze Zeit dort, bis die Siesta beginnt und alles geschlossen ist. Spätnachmittags in den Ort geht, aber um 20 Uhr fährt der letzte Bus zurück. Taxi kostet allerdings nur 6-7 Euro, so dass man den weiten Weg nicht laufen muss. Die abgeschirmte Lage des Hotels hat nur einen Vorteil: es ist still in der Umgebung, man kann tags- und nachtsüber schlafen, wenn der Urlaub dafür genutzt werden soll. Das Leben im Ort Conil ist doch eher weit weg, und über den Strand ist das Hotel wirklich nur zu erreichen, wenn das Meer es zuläßt. Bei Flut ist der Hang, auf dem das Hotel steht, komplett umspült. Man muss dann den Strand rechtzeitig verlassen ünd über einen Weg nach oben zur Hauptstraße gehen, um von dort weiter zu kommen. Uns hätte die Lage besser gefallen, wenn die Busverbindung günstiger für die Interessen der Gäste gewesen wäre. Es gibt einen kleinen Supermarkt ein paar hundert Meter entfernt vom Hotel, sonst keine Einkaufsmöglichkeiten. Daneben befindet sich ein kleines Lokal, ansonsten gibt es keine Unterhaltungsmöglichkeiten. Das fördert die Ruhe und führt dazu, dass wirklich viele Gäste fast immer im Hotel sind, besonders abends. Wenn man allerdings so wie wir eher auch aktiv sein möchte, dann wird es schwieriger. Zum Tanzen oder Kneipenbummel muß man schon wirklich Anstrengungen auf sich nehmen. Die Bar im Hotel ist ohne Flair und dementsprechend kommt keine Stimmung auf. Womit fehlende Kommunikation gemeint ist. Jeder bleibt für sich, höchstens werden mal ein paar Höflichkeitsfloskeln mit dem Nachbarn ausgetauscht, wenn man nach einem freien Barhocker fragt. Allerdings ziehen sich viele auch sehr frühzeitig zurück, was bei der guten Luft am Tage auch vertsändlich ist.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Freizeitangebote gibt es nicht. Es gibt auch keine Gäste, die aufgrund ihres Alters ein solches Angebot nachfragen würden. Zwei kleine Liegewiesen beherbergen die Gäste tagsüber. Morgens findet das Liegen-belegen-Spiel statt, d.h.: die deutschen Touristen schwenken die Handtücher und reservieren "ihre" LIege. Spanier tun dies nicht und haben dann das Nachsehen. Peinlich ist, wenn deutsche Familien und Paare an der Rezeption doppelte Mengen an Pooltüchern verlangen, auch erhalten und damit tatsächlich doppelte Liegen belegen. Es ist komfortabel, während des Tages öfters von einer Liege zur anderen wechseln zu können,schließlich wird der ständig gleiche Blick ja langweilig. Und dass man dafür anderen die Chance auf eine Liege nimmt, stört doch nur die anderen. Hauptsache Urlaub. Spanisches Kopfschütteln dazu, allerdings nicht von der Rezeption, die hier zumindest ein wenig Überzeugungsarbeit leisten könnte. Allerdings fragt man sich, ob es so viel Sinn macht, den Tag auf den Liegen zu verbringen. Sie sind schon älter, viele sind durchgelegen und defekt. Vielleicht ist das auch nur im September so und im neuen Jahr wieder hergerichtet. Besser läuft man dann am Strand lang. Traumhaft, bei Wind und Wellen nur in eine einzige Richtung zu gehen so lange man will oder kann. Der Sand ist vom Feinsten, es ist sauber, es geht ganz flach ins Meer hinein, vom Baby/Kleinkind bis zum Heesters-Alter sind alle Altersgruppen vertreten und fröhlich miteinander - einfach nur schön!!!!!! Zum Relaxen beim Spaziergang bzw. Gedankenausschütteln bestens geeignet. Wirklich eine gesegnete Gegend und sehr zu empfehlen. Abends gibt es Gesangsvorführungen und Bingo. Unterhaltung ist das nicht. Die Sänger haben kein südländisches Temperament oder verstecken es zumindest gut. Abwechselnd mit Musik à la José Feliciano (60er, 70er Jahre) gibt es alle 4-5 Lieder eine ausgiebige Pause. Fragt sich, was davon angenehmer ist. Wohlgemerkt, wir schätzen Herrn Feliciano sehr. In unserer ganzen Umgebung kenne ich kein einziges Seniorenstift, wo man diese Darbietungen aufs Programm setzen würde. Jedes Schlafmittel hat mehr Schwung. Mit diesem Abendprogramm wird das Hotel zu einer reinen Übernachtungsstation. Tagsüber läuft oder fährt man weg, abends ist man besser nicht dort und nachts muss man ja irgendwo hin.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Angela |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 4 |