Hipotels Hipocampo Playa

Wer (berechtigte) Vorurteile gegen Cala Millor als Urlaubsort hat, kann seine Bedenken hier fallen lassen. Das Hotel liegt mit einigen anderen Hotels im 4 - 5 Sternebereich in einer ansprechend gestalteten touristischen Zone am Südende der Stadt. Der Nachbarort ist durch eine Halbinsel, die als Nurschutzgebiet ausgewiesen ist, deutlich abgetrennt. Strand und vorgelagerte Promenade sind sehr schön. Der Strand vor dem Hotel war auch zu Beginn der Hauptsaison nicht überlaufen. Als Frühbucher fanden wir ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis vor. Die Gäste waren ausschließlich deutschsprachig und so war die Hotelsprache. In der zweiten Junihälfte waren Familien mit schulpflichtigen Kindern noch nicht vertreten, ansonsten aber alle Altersgruppen. Auffallend auch hier ein hoher Anteil von "Wiedergängern"; älteren Leuten, die offenbar immer wieder im gleichen Hotel einkehren, daher ein Erbbaurecht an einem bestimmten Strandpilz haben und für die bei Bedarf die Haupteinflugschneisen zum Buffet freizuhalten sind. Wir haben uns zu zweit mal einen Segway für 15 Minuten gemietet und können das empfehlen.

Ein gutes Hotelzimmer erkennt man daran, dass die Matratzen nicht durchgelegen sind und das warme Wasser aus der Dusche reichlich und nicht nur als Rinnsal fließt. Keine Selbstverständlichkeiten auch in dieser Preisklasse und hier gemeistert. Zimmer und Bad sind für drei Personen ausreichend bemessen und klassenüblich ausgestattet. Der Fön im Badezimmer klang rachitisch; man sollte seinen eigenen mitbringen. Dafür gab es einen Rasierspiegel und eine Wärmelampe. Der Balkon ist eher klein und befriedigend zu den Nachbarn abgeschirmt. Er ist nicht beleuchtbar, was uns negativ auffiel. Bei den Nachbarhotels war es allerdings genauso. Die "Minibar" wurde uns übrigens bei Ankunft mündlich als kostenlos nutzbarer (leerer) Kühlschrank überlassen.

Zunächst mal ist klarzustellen, dass das Restaurant nicht im Keller liegt, sondern im Souterrain und das ist schon ein Unterschied, weil teilweise Tageslicht eindringt. Wir hatten immer Blick auf einen Steingarten. Die Küche war deutsch - spanischer Mischmasch, halt auf die Gästestruktur ausgerichtet. Wir suchen immer Hotels aus, bei denen auch die Küche gut beurteilt wird. In die Reihe dieser Hotels mit gut bewerteter Küche fügt sich auch dieses Hotel ein, ohne allerdings herauszuragen. Lobenswert ist die große Auswahl an qualitativ gutem Fleisch. Die Qualität der Säfte zum Frühstück hat auch hier angezogen und auch hier kann man dem typischen spanischen Kaffee aus der Kanne inzwischen ausweichen. Die angebotenen Suppen waren dagegen meist mau und Gazpacho fehlte völlig. Eine ganz neue Erfahrung, die damit zusammenhängen kann, dass die meisten deutschen Urlauber das für eine Salatsauce halten. Champignons sind mir nur aus der Konserve begegnet. Abends hat man einen festen Tisch und, wenn man mit weniger als 4 Personen anwesend ist, auch immer Tischnachbarn hautnah. Das kann ein Gewinn sein oder auch nicht. Das kann aber auch egal sein, weil in der Hauptessenszeit ein Lärm ist, der verbale Kommunikation sowieso stark einschränkt. Für das Hotel lässt sich der abendliche Ansturm jedenfalls logistisch nicht anders als durch Platzzuweisung bewältigen. Wer kann, sollte ab 19:45 h zum Essen gehen. Insgesamt gebe ich 4,5 Sterne, die ich kaufmännisch runden muss.

Man spricht deutsch. Beim Service ist mir nichts Negatives aufgefallen. Ich denke, dass man bei angemessenen Beschwerden im angemessenen Tonfall auch einen befriedigenden Umgang mit Beschwerden erhält.

Die Transferzeit zum Flughafen beträgt etwa eine Stunde, der Transfer zum Strand ist schnell erledigt, es gibt keine störende Straße dazwischen. Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten sind fußläufig erreichbar. Ich habe auch schöne Doppeldeckerbusse "oben ohne" gesehen. Über das Hotel werden Stadtrundfahrten per Fahrrad angeboten, nebenan auch per Segway. Da einer unserer Söhne zweimal in der Zeit in Palma war und etwas Zeit hatte, haben wir auf dem Weg dahin mal Arenal abgefahren (Grusel), kurz an der Platya der Palma geparkt, wo uns ein 30 Jahre jüngerer J. Drews vom Plakat anlachte (Doppelgrusel), das Aquarium in Palma besucht (lohnt, aber kein Muss), einen Abstecher nach Valldemossa gemacht sowie die Puigs bei Porto Colom und Llucmayor angefahren. Unserem mitreisenden kleinen Sohn haben wir die Drachenhöhle gezeigt. Wir waren nicht das erste Mal auf der Insel und auch deshalb waren unsere Ziele etwas speziell, aber der Abwechslungsreichtum und die Gegensätze auf der Insel wurden dabei deutlich.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Den Pool kann man vergessen und daran lässt sich wegen der räumlichen Enge wohl auch nichts ändern. Das Animationsteam war knapp besetzt. Abendunterhaltung können wir nicht beurteilen. Die Kinderdisco war nicht übermäßig professionell, kam aber von Herzen und litt unverdientermaßen durch eine erstaunlich schlechte Beteiligung. Eltern, die ihre Kinder daran vorbeizerren, hatte ich bislang noch nicht gesehen.