Hipotels Mediterraneo

Das Mediterraneo ist wohl das größte Hotel von Sa Coma, bis zu acht Stockwerke hoch. Mit zwei äußeren Flügeln umschließt es einen großen Pool mit einer ganztags laufenden Fontäne und die noch größere Liege(n)fläche sowie die etwas erhöhte Terrasse und einen kleinen, etwas tiefer gelegenen Garten. Von außen wirkt das Hotel wie eine Betonburg, immerhin mit interessanter Architektur. Innen ist aber alles sauber und aufgeräumt, mit einem riesigen, fünf Stockwerke hohen Atrium zwischen den beiden Fahrstuhlschächten als architektonischem Highlight. Das Personal war durch die Bank immer sehr nett und bemüht. Selbst als ich mal weit nach Mitternacht ins Hotel zurückkam und glaubte, meine Zimmerkarte verloren zu haben und extra jemand gerufen werden musste, war dieser nicht sauer über die nächtliche Störung. Die deutschen Sprachkenntnisse an den beiden Rezeptionen waren gut bis sehr gut, im Speisesaal reichte es vollkommen aus. Apropo Speisesaal, dieser ist sehr groß und dabei trotzdem noch etwas eng, da wenig Abstand zwischen den vielen Tischen, aber das war wohl eher ein Problem für die Servicekräfte als für uns Gäste, denn wir waren ja im Urlaub und hatten Zeit. Das Essen war reichhaltig, abwechslungsreich und frisch - einfach gut. Es gibt im Hotel noch zwei oder drei "Themenrestaurants", zu denen ich leider nicht mehr gekommen bin und also auch nichts darüber sagen kann. Die anderen Gäste im Hotel waren überwiegend deutsche Paare, viele ältere, einige jüngere. Kinder waren keine da, denn zur Zeit ist das Mediterraneo ein reines Erwachsenenhotel. Die fünf Animateurinnen und Animateure des Hotels boten die professionellste Animation, die ich bisher (als Nichtbeteiligter) gesehen habe. Sie bestritten sogar manche der täglichen Abendveranstaltungen selbst und standen dabei den "Entertainern" von außerhalb in nichts nach. Ohne besondere Wünsche gebucht, bekam ich ein Zimmer im Erdgeschoss, praktisch direkt neben dem Hoteleingang, wo ich anfangs von Bussen geweckt wurde, die die nächsten Urlauber brachten. Zum Glück habe ich auf Reisen immer Ohrstöpsel dabei. Auf meine Reklamation hin bekam ich ein Zimmer mit Meerblick im dritten Stock. Das war dann perfekt, auch wenn es natürlich etwas Aufpreis kostete. Das Hotel hat ein komplettes Serviceangebot - allein die Symbole, was alles geboten wird, füllen in der Broschüre eine Seite. WLAN ist inklusive, was mir mit meinem Wifi-only-Tablet sehr entgegenkam - der Empfang war immer gut und die Geschwindigkeit reichte meist auch für Onlinevideos. Im Hotel integriert ist noch ein komplett deutsch betriebenes Spa mit Massageräumen, Sauna, Whirlpool, Fitnessraum usw. Die Bucht vor Sa Coma verfügt über einen schönen Sandstrand. Das Wasser ist stellenweise mit Seetang durchsetzt, es gibt aber genug helle Stellen mit sandigem Boden. Ich war auch mal am benachbarten Strand von S'Illot. Der ist zwar auch schön, mit sandigem Meeresboden, aber um dorthin zu kommen, musste man erstmal über einen fiesen Kiessaum, was zumindest für große, schwere Menschen wie mich eine ziemliche Qual bedeutet. :-( In der Umgebung des Hotels reihen sich entlang der Strandpromenade die üblichen Supermärkte, Einkaufsläden, Auto- und Fahrradverleiher, wenn auch ohne viel "Ambiente". Eine Open-Air-Disco gibt es auch, aber die hatte schon geschlossen. Wer hier im Oktober noch Nachtleben sucht, fährt besser eine Bucht weiter nach Cala Millor. Für mich ein persönliches Highlight war aber die Möglichkeit, für 49 Euro an einer anderthalbstündigen Segway-Tour teilzunehmen, dabei teilweise in mildem Offroad-Gelände, wodurch ich zur ersten "Segway-Experience" meines Lebens kam :-) . Eine Art Linienschiffbetrieb mit Glasboden-Katamarans ermöglicht Ostküstentrips bis hinauf nach Cala Ratjada und hinunter bis Calas de Mallorca. Wassersportangebote habe ich nicht gesehen.

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