Bevor meine Frau und ich dieses Hotel „Sahara Playa“ gebucht haben, habe ich mich natürlich über die Bewertungen der Gäste informiert. Diese gingen aber so weit auseinander, dass ich nicht wusste, was stimmen und was nicht stimmen würde. Deshalb habe ich trotz Bedenken das 3Sterne- Hotel für 13 Tage (all inclusive) rund 5 Wochen vor Abreise im Internet gebucht, obwohl wir sonst Hotels ab landesübliche 4 Sterne buchen. Wir konnten nur in der Zeit vom 13.11. bis 26.11.2010 in den Süden fliegen. Genau in diesen Zeitrahmen fiel ein Angebot von l-tour für das Hotel Sahara Playa. Gezahlt haben wir – Flug ab Hannover – pro Person 1.047 Euro für ein Doppelzimmer. Ich habe schon über 40 Bewertungen für Holydaycheck geschrieben, auch über Hotels auf Gran Canaria, und Sie können sicher sein, dass ich fair berichte. Wir haben in dem direkten Nebenhaus (es gibt davon noch eines, welches renoviert ist) des Hotels Sahara Playa – das nur wenige hundert Meter vom Strand entfernt liegt - das App. 215 bezogen. Es war nicht das gebuchte Doppelzimmer, sondern ein Appartement. Das war positiv. Das App. lag zur Straße, wie alle anderen App. auch. Sonne kam nicht herein! Das war negativ. Das Schlafzimmer war angemessen groß, aber es hatte nur ein kleines Oberlichtfenster, deshalb sehr dunkel. Die Schrankgröße war in Ordnung. Ein Safe war ganz unten im Schrank vorhanden, wir haben dafür 24 Euro plus 12 Euro Pfand gezahlt. Das Badezimmer ist auch in Ordnung. Allerdings gingen die verschiebbaren Wände der Dusche nicht ganz zu. Das Wohnzimmer mit kleiner Küche ist sehr groß. Allerdings ist die Einrichtung sehr einfach. Das Sofa abgesessen. Ein Fernsehapp. ist vorhanden, alle deutschen Fernsehsender sind zu empfangen. Ein Radio fehlt. Insgesamt nicht gemütlich. Klimaanlage ist nicht vorhanden, dafür ein Ventilator. Will man das Telefon nutzen, steht im Schlafzimmer, so muss man 20 Euro Kaution hinterlegen. Der Balkon, mit zwei Stühlen und einem Tisch, ist angemessen groß. Insgesamt ist es sehr laut! Straßenverkehrslärm dringt 24 Stunden ununterbrochen ein. Aber auch von irgendeinem Generator im Haupthotel geht den ganzen Tag – vor allem nachts, hört man es – Lärm aus. Ohropax sollte man mitnehmen, wenn man dieses Hotel bucht. Neben der Rezeption – 24 Stunden besetzt (positiv) - gibt es mehrere Internetplätze. Kostenpunkt pro 15 Minuten 1 Euro. Abzocke, meinen wir. Es gibt drei Swimmingpools, alle miniklein. Direkt vor unserem App.-Haus lag einer, eine Etage tiefer als die Straße, die unmittelbar darüber lang läuft. Da kommt aber fast keine Sonne hin. 20 harte Holzliegen stehen dort, meistens leer, da sich dort niemand aufhält. Ein weiterer, kleiner Pool – dort kommt etwas Sonne hin - befindet sich an dem rückwärtigen Haupthaus zwischen der 2. und 3. Etage. Nach Norden schaut man auf die Rückseite des Hotels, nach Süden auf hohe Steintreppen, Südwest auf eine sehr, sehr hohe Mauer, nach Osten auf die Rückseite des Nebenhauses, also ein Käfig. Auch hier sind Holzliegen –vielleicht so 10 bis 15 – und vier andere Kunststoffliegen vorhanden, Auflagen gibt es nicht. Auch dieser Pool wir kaum genutzt, ab 15.00 Uhr gibt es dort keine Sonne mehr! Eine schwarze Katze, die wohl die Räude hat, hat sich die ganzen Tage dort aufgehalten. Vom Hotel wird darauf hingewiesen, dass man die Katzen, es gibt mehrere in der Hotelanlage, nicht füttern soll, das würde man selbst machen. Man toleriert also die Katzen, auch wenn sie krank und abstoßend wirken. Man kann aber auch Liegen (zum Teil sehr alt und schmutzig) benutzen, die auf der Dachterrasse der beiden Nebenhäuser vom Hotel stehen. Von dort oben über dem 5. Stock kann man, wenn man steht, das Meer sehen. Ein weiterer, kleinerer Swimmingpool (1,50 m Wassertiefe) liegt vor der Poolbar. Da stehen aber nur Stühle –schlechtere Korbstühle haben wir auf ganz Gran Canaria nicht gefunden - mit Tischen zum Verzehren rund herum, aber keine Liegen. Der Pool wurde fast nicht benutzt, dient unseres Erachtens nur als Werbung, um zahlende Gäste anzulocken. Dieser Pool, direkt vor dem Kreisel am Strand, hier müssen die Fahrzeuge drehen, denn es geht nicht weiter, liegt direkt an einer Ecke der wohl meist befahrenen Straße von Playa de Ingles, vom Hotel nur über einen Weg – direkt am Fußweg der Straße - außen herum zu erreichen. Es gibt zwei Ausgabestellen für Getränke. Die eine ist für Leute, die all inclusive gebucht haben, die bekommen ihr Bier in Plastikbechern und Cola/Wasser in Papierbechern. Die anderen – barzahlenden Gäste - bekommen die Getränke in schönen Gläsern. Diese unterschiedliche Behandlung empfanden wir als Diskriminierung. Haben wir die Getränke doch auch bezahlt, und zwar im Voraus. Nachmittags – bis 18.00Uhr - wird vom Hotel damit geworben, dass es dort Kuchen oder Ähnliches gibt. Ja, es gibt etwas, und zwar ein paar trockene Kekse! Oft wird Sport über Sky (Bezahlfernsehen) – auf zwei Fernsehgeräten - in englischer und deutscher Sprache – gleichzeitig angeboten. Die Fernseher stehen nur sehr wenig auseinander, so dass man die beiden Kommentare immer gleichzeitig hören kann, wenn nicht auch noch laute Musik erklingt, um Gäste von der Straße an die Bar zu locken. Auf der Männertoilette fehlten während des gesamten Aufenthaltes die Klobrille und der Klodeckel, sah hier sehr unsauber aus, im Gegensatz zu den übrigen Toiletten im Hotel. Das Essen wird in Buffetform (Länge des Aufbaus ca. 2x 15 m) in einem großen Restaurant eingenommen, welches eine Etage tiefer – unterhalb der Rezeption – liegt. Tischdecken gibt es nur abends. Eingedeckt wird nicht, das muss man selber machen. Das Essen ist einfach, aber man kann vieles kriegen, über das reichliche Angebot kann man nicht meckern, aber es gibt auch keine große Abwechslung. Mittags gab es keine Suppe. Zum Frühstück gibt es nur 3 - 4 Sorten Wurst und eine (!) Sorte Käse. Schwarzbrot, Graubrot, Weißbrot und Brötchen werden angeboten. Hat man mittags gegessen, dann möchte man abends auch wohl mal Brot mit schöner Auflage essen. Pustekuchen! Brot gibt es dann so gut wie nicht. Die Bediensteten können nix dafür. Sie sind ausgesprochen höflich und nett! Noch ein Hinweis, wenn man auf der Terrasse sein Essen einnimmt. Es sollte immer eine Person am Tisch sitzen bleiben, sonst machen sich Tauben über das Essen her. Kann man täglich beim Frühstück beobachten Es wird vom Hotel damit geworben, dass man eine „Bar-Lobby“ hat. Diese gibt es nicht! Auf Nachfrage wurde uns gesagt, dass man sich dann ins Restaurant setzen solle und man kann dort bestellen könne. Da man bis 21.30 Uhr dort noch das Abendessen einnehmen kann, ist das sehr ungemütlich, fanden wir. Kaffee wird spätabends nur ungern –wenn überhaupt - serviert und Cappuccino überhaupt nicht. Man kann sich aber auch abends draußen auf der Terrasse vor dem Restaurant – liegt rund 5 Meter unterhalb der Straße - setzen und dort etwas trinken. Aber auch dort kommt keine Baratmosphäre auf. Die Möglichkeit in der „Bar-Lobby“ etwas zu trinken, damit wirbt das Hotel, soll bis 22.30 Uhr gelten. Auch das ist nicht korrekt. Am 21.11.10 versperrte ein dickes Tau die Treppe auf die Terrasse. Am 22.11.10 war um 22.00 Uhr schon alles geschlossen, wie so oft. Dann der Hammer! Am 23.11.10, wir kamen von unserem abendlichen Bummel durch Geschäfte und Kneipen zurück, haben wir uns an einen mit einer Tischdecke gedeckten Tisch, auf der eine Leuchte mit einer brennenden Kerze stand, gesetzt. Einige Minuten passierte nichts. Ein Kellner und eine Kellnerin waren im Restaurant mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Dann kam der Kellner mit einem Wagen, womit Gläser, Teller und Tassen eingesammelt werden, riss uns, ohne etwas zu sagen, die Tischdecke unter den Händen weg, nach dem er schon vorher die Leuchte entfernt hatte. Wir haben nix gesagt und gewartet, was jetzt kommen würde. Zunächst gar nichts. Er räumte weiterhin in Eiltempo die Tische, es waren noch zwei besetzt, ab. Als er diese Arbeit nach rund 5 Minuten beendet hatte, kam er zurück und fragte nur: Trinken? Wir haben das bejaht und etwas bestellt. Die Getränke bekamen wir, wenn auch nicht in der bestellten Größe. Warum schreibe ich das so ausführlich? Man fühlt sich als Gast betrogen, wenn man von einer Bar-Lobby spricht und damit auch noch großartig wirbt. Hier müssen die Reiseveranstalter einschreiten! Noch ein Minuspunkt: Frühmorgen am 23.11.2010 um 5.30 Uhr sprang die Alarmanlage draußen auf den Fluren im Nebenhaus, wo wir wohnten, an. Mehrere Minuten heulte es ununterbrochen sehr laut. Keiner vom Hotel hat auf den Fluren irgendeine Information gegeben. Als wir auf dem Balkon, wie viele andere auch, standen und keinen Rat wussten, schrie einer von weitem aus Höhe der Rezeption: alles o.k.. Das war`s. Anscheinend ein Fehlalarm. Kein guter Service. Dass wir danach nicht mehr geschlafen haben, versteht sich von selbst. Auch am nächsten Morgen keinerlei Information über den fast 10minütigen Alarm. Wir haben uns aber später umgeschaut, was wir im Falle eines Brandes machen können und haben auch eine unverschlossene Feuertreppe entdeckt. Das sollte man in solchen Hotels im Ausland immer tun und nicht erst nach dem ersten Feueralarm. Wir haben daraus gelernt. Insgesamt waren wir enttäuscht über das Preis-Leistungsverhältnis des Hotels Sahara Playa. Wir haben für das von uns gezahlte Geld schon viel besser gewohnt, auch auf den Kanarischen Inseln. Auch das Publikum hat uns nicht angesprochen. Aber vielleicht sind wir auch verwöhnt, weil wir ansonsten immer bessere Hotels auf Gran Canaria und den anderen kanarischen Inseln – und wir waren schon 15 x dort - vorgefunden haben und waren darum so enttäuscht. Es ist für uns schwierig, die Frage eindeutig zu beantworten, ob wir das Hotel weiterempfehlen können mit ja oder nein zu antworten. Wir würden es nicht wieder buchen, andere aufgrund des Preises und der Lage sicherlich wohl. Wir bleiben deshalb bei nein, am liebsten würden wir diese Eingangsfrage nicht beantworten.

Zimmer

Gut