HL Sahara Playa

Wir hatten das Sahara Playa auf Basis der Bewertungen auf holidaycheck gebucht. Die beinahe ausschließlich positiven Bewertungen erscheinen uns absolut nicht nachvollziehbar und stellen sich aus unserer Sicht als krasse Verdrehung der Tatsachen dar. Bei einer Weiterempfehlungsrate von fast 90 Prozent frage ich mich, wie so eine Quote zustande kommen kann (möglicherweise eine Folge des Papiers, das am Vortag unserer Abreise plötzlich in unserem Appartement gelegen hat? In dem vorgedruckten Merkblatt fordert das Management jene Gäste, die zufrieden waren, auf, das Hotel auf holidaycheck positiv zu bewerten und im Fall von Kritik diese in einem persönlichen Mail ans Management anzubringen). Weder ist es hier ruhig, wie einem in diesem Forum suggeriert wird, noch ist die Verpflegung zu loben. In Wahrheit ist das Gegenteil der Fall - meine weiteren Ausführungen werde ich zu belegen versuchen, indem ich entsprechende Fotos hochlade. Das Hotel - ein alter, aus mehreren Gebäuden bestehender Kasten, an dessen Außenfassade stellenweise der Putz abbröckelt - steht direkt an einer vielbefahrenen Haupstraße. Wir waren zunächst im Zimmer 004 im Gebäude 1 untergebracht: Vom Balkon aus hätten wir dort den vorbeifahrenden Autobussen zuwinken und mit den Fußgängern ein Schwätzchen führen können - es wäre ohne Untertreibung möglich gewesen, vom Balkon oder vom Zimmer aus mit Spaziergängern, die einen auch ständig beglotzen, eine Unterhaltung zu führen. Dank der hilfsbereiten und entgegenkommenden Rezeptionistin Cristina durften wir uns auf unsere Bitte hin ein freies Zimmer aussuchen und ließen uns in ein teureres Appartement im Gebäude 3 upgraden. Der Straßenlärm war zwar weiterhin zu hören, zusätzlich nicht unerheblicher Baulärm von einem dahinter liegenden, in Errichtung befindlichen Immobilienprojekt, aber wenigstens hatte man nicht das Gefühl, als "Zootier" beglotzt zu werden, wenn man sich am Balkon aufgehalten hat. Die Gästestruktur würde ich an/jenseits der Pensionistengrenze ansiedeln (was vermutlich den Verzicht der Köche auf Gewürze erklärt), an Nationalitäten sind uns hauptsächlich Deutsche und Niederländer aufgefallen Ich würde jedem, der im Urlaub Erholung und Entspannung sucht, davon abraten, im Sahara Playa abzusteigen. Es gibt in Playa del Ingles Hotels in derselben Kategorie und Preisklasse, die ich aus eigener Erfahrung vorziehen würde, selbst wenn sie nicht direkt am Strand liegen (ich erwähne mal das Europalace, ohne dafür Werbung machen zu wollen).

Zimmer sind in Ordnung. Das Appartement war durchaus großzügig angelegt und sehr sauber. Klimaanlage, Kühlschrank, Herd und Fernseher mit deutschen Sendern vorhanden. Die in der Küchennische fixierte Mikrowelle hätten wir allerdings nicht nutzen können, weil das Stromkabel nicht bis zur Steckdose gereicht hat.

Wir hatten Halbpension gebucht. Das Abendessen war aus unserer Sicht eine Katastrophe: Ungewürzte, lieblose Kantinenkost, die stundenlang aufgewärmt herumliegt. Selbst in einem 3 Sterne-Hotel könnte man erwarten, dass die Speisen nicht einfach zu Beginn der Essenszeiten irgendwo hingepfeffert werden und dann stundenlang auf Abnehmer warten. Mehrfach ließen wir Gerichte nach dem ersten Bissen liegen, weil etwa die Paella indiskutabel mundete, Nudeln verkocht waren oder die Pommes als warmer Brei rüberkamen. Den Hauswein, den ich einmal bestellt habe, würde ich als "Brunnenvergifter" bezeichnen. Wir haben uns schließlich dazu entschlossen, auswärts zu Abend zu essen, da es nicht Sinn des Urlaubs sein kann, sich beim Verzehr von Speis und Trank nach einer vergleichbar genießbareren Tiefkühlpizza und einem Coke Light aus der Dose zu sehnen.

Das Personal ist absolut in Ordnung. Sowohl an der Rezeption als auch im Service sind ausschließlich entgegenkommende, in aller Regel mehrsprachige Mitarbeiter beschäftigt. Die Zimmer werden täglich gereinigt und machen einen durchwegs sauberen Eindruck. Als ich mich beim Hoteldirektor beschwert habe, weil ein Zimmermädchen im Übermaß Desinfektionsmittel im Bereich des Waschbeckens verwendet hat und an meiner Hose hässliche Flecken zu sehen waren, nachdem ich beim Rasieren das Waschbecken berührt hatte, hat dieser ein persönliches Entschuldigungsschreiben samt einer Flasche Wein aufs Zimmer bringen lassen und auch noch anlässlich eines Abendessens eine Flasche auf Kosten des Hauses spendiert. War davon durchaus beeindruckt und möchte mich dafür gern noch einmal nachträglich bedanken.

Das Hotel liegt zwar an einer lauten Straße, man muss ihm andererseits aber sicherlich die absolute Strandnähe zugute halten. In fünf MInuten ist man am Sandstrand, zahlreiche Lokale, Supermärkte und Unterhaltungsmöglichkeiten befinden sich in Rufweite. Dass in einem unweit gelegenen Lokal jeden Abend ab 21 Uhr eine Band auftritt, die permanent dieselben alten Hadern spielt ("Eviva Espana", "La Cucaracha", "Guantanamera", etc.) und einen mutmaßlich 80-jährigen, beinahe unbezahnten Trompeter beschäftigt, der sich anhört wie eine Fleisch gewordene Kreis- bzw. Nervensäge und daher entsprechend stört, sollte man nicht unerwähnt lassen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Den Poolbereich, den wir nicht genutzt haben, muss ich als lachhaft bezeichnen. Pool 1 befindet sich geschätzte fünf Meter unterhalb der Haupstraße, von der Größe her kann man dort allenfalls ein Fußbad nehmen. Wer sich an einer Haupstraße freiwillig an diesen Ort platziert (was einige Hotelgäste tatsächlich gemacht haben) statt ans Meer zu gehen,... Nun ja. Pool 2 befindet sich im Bereich einer zum Hotel gehörenden OpenAir-Bar und steht de facto am Rande einer Straßenkreuzung/eines Kreisverkehrs. Pool 3 liegt in einem Innenhof - wer Lust verspürt, die Außenmauer des angejahrten Hotelkomplexes oder eine wüste Steinmauer anzuschauen, ist dort gut aufgehoben. Sonstige "Sportmöglichkeiten" sind uns nicht aufgefallen. In der Nähe der Rezeption gibt es 2 Internetterminals. Kostenpunkt: 2 € pro 10 Minuten. Wer einen Laptop mithat, kann W-Lan nutzen, 16 € für 4 Tage.