Horse Country Resort Congress & Spa

Wenn man versucht, das Resort einigermaßen gerecht zu bewerten, muss man drei verschiedene Dinge unterscheiden: 1. Die Anlage mit den Pools und den Betätigungsmöglichkeiten, 2. Das Restaurant mit den Büffets, 3. Den Strand. Das Resort liegt in einem großen Wald von uralten Pinien, die wunderbaren Schatten spenden und für angenehm frische und kühle Luft sorgen. Das ist ein großer Vorteil für heiße Tage. Der größere Pool enthält viele Spielmöglichkeiten und hat eine Bar davor. Er ist für die Kinder hervorrgend geeignet und dementsprechend stark besucht. Der andere Pool mit vielen bequemen Liegen und einer Liegewiese mit Schatten spendenden Bäumen ist mehr für Erwachsene gedacht oder ernsthafte Schwimmer. Beide Poolanlagen sind gepflegt und ringsherum eng mit Liegestühlen bestückt. Das Animationsangebot ist riesig. Die Pferde und alles, was mit Reiten zusammenhängt, sind naturgemäß die große Attraktion. Da nimmt man denn auch ab und zu den Pferdegeruch in Kauf. Man kann aber auch Tischtennis, Tennis oder Fußball spielen und ein Info-Center erfüllt beinahe jeden Wunsch – dazu jede Menge Ausflüge mit dem Bus, dem Auto, dem Segelboot oder mit dem Fahrrad. Das ist wirklich Klasse und wird jede Familie erfreuen, die hier Urlaub machen will. Es gibt sogar Kinderfahrräder. Man muss allerdings berücksichtigen, dass das Hotel ziemlich einsam 5 km vom nächsten Ort Arborea entfernt liegt und die Verkehrsmöglichkeiten dorthin ziemlich begrenzt sind. Wer gut zu Fuß ist, kann die Strecke am Strand entlang oder über die Straße auch laufen. Ein Shuttle-Bus des Hotels fährt nur einmal in der Woche dorthin. Alle Fahrmöglichkeiten kosten ihren Preis: Ein Leihwagen schlägt mit 90 € pro Tag zu Buche, eine Vespa mit 75 € und ein Fahrrad mit 5 Euro pro Stunde oder 15 Euro pro Tag. Das Restaurant ist groß und auf Massenbetrieb eingestellt. Die Tische stehen ziemlich eng aneinander, sodass für eine Privatsphäre beim Essen kein Platz ist. Gut organisiert ist das Büffet, denn es ist nebenan in einem gesonderten Raum angerichtet. Dort befinden sich auch 5 Kaffeemaschinen, sodass die Warteschlange vor den recht langsamen Maschinen nicht allzu lang ist. Leider führt das gefräßige Verhalten vieler Gäste dazu, dass sehr schnell manche Speisen abgeräumt werden, weil gleichzeitig Vorspeisen und Nachspeisen gehortet werden. Wenn Aprikosen auf dem Nachspeisenbüffet stehen, gehen viele Gäste oft mit 6 oder 8 Aprikosen auf dem Teller zu ihrem Tisch und stellen diese schon einmal als Vorrat dort ab, bevor sie die Vorspeisen abholen. Das geschieht auch mit dem durchaus leckeren Kuchen, der täglich wechselnd angeboten wird und dem Tiramisu. Wer sich also an vernünftige Essmanieren hält, ist der Dumme. Neben den Kaffeeautomaten gibt es zwei Weinautomaten und zwei Wasserautomaten, aus denen man sich Karaffen zum Essen füllen kann. Die werden intensiv genutzt und können schon einmal leer sein. Allerdings auch deshalb, weil Gäste mit Wasserflaschen kommen und sich daraus das Sprudelwasser einfüllen. Insgesamt führt das schlechte Benehmen der Gäste dazu, dass sich bereits vor Öffnung des Restaurants am Abend lange Warteschlangen vor der Tür bilden, denn jeder will noch einen freien Tisch ergattern und vor allem schnell an das Büffet kommen, um sich die besten Vorspeisen und Nachspeisen zu sichern. Die Vorspeisen und Salate sind gut angerichtet und werden ansprechend präsentiert. Die Hauptspeisen in den Warmhaltebehältern sind wenig attraktiv, denn es handelt sich meist um mehrere Pasta-Angebote und Fisch-oder Fleischspeisen, die von mittelmäßiger Qualität und lauwarm sind. Der Service ist in Ordnung, wenn auch die Kellner ihre Mühe mit dem Abräumen haben. Es bleiben aber alle freundlich und hilfsbereit. Der schlechteste Bereich des Resorts ist der feinsandige Strand. Es stehen zwar kostenlos Sonnenschirme und Liegen zur Verfügung, aber viele sind defekt und es ist nicht so leicht, diese im Sand zu stabilisieren und aufzubauen. Es weht nämlich durchweg ein kräftiger Wind (der Mistral), der die Badegäste zwingt, sich in irgendeiner Weise so einzurichten, dass man nicht zum Sandmännchen wird. Das wäre nicht einmal das Schlimmste, aber der Strand ist voll von vertrocknetem und fauligem Seegras, das zudem stinkt und in dicker Schicht vor dem Meer abgelagert ist. Wenn man da durchgewatet ist, muss man noch einmal 30 bis 50 m in der braunen Brühe überbrücken, bis einigermaßen sauberes Wasser kommt, das aber nicht blau und durchsichtig ist, sondern grüngrau und trübe. Durch den Wind kommt der faulige Geruch manchmal bis an die Bar oder zum Restaurant in dem Haupthaus, was nicht sehr angenehm ist. Mit dem Bezahlen und der Karte, die man beim Einchecken bekommt und die aufgeladen wird, klappt das auch nicht so recht, denn wir erlebten jetzt zum dritten Mal, dass es nicht funktionierte, sondern dass wir bar bezahlen mussten. Mit unserem Zimmer Nr. 410 auf der 2. Etage haben wir großes Glück gehabt, denn es ist ruhig, weil es nur auf der linken Seite einen Nachbarn hat. Schließlich ist der gesamte Bau ziemlich hellhörig. Das Zimmermädchen macht gut sauber, die Betten werden jeden zweiten Tag abgezogen und wir kommen auch mit unserer 70 cm breiten Minidusche gut aus, weil das Wasser und die Spülung gut funktionieren. Da gibt es also nichts zu meckern. Ein zweites Mal werde ich nicht hierhin fahren, weil mir der Strand zu schlecht ist. Wer Kinder hat und Unterhaltung braucht, für den ist das etwas anderes. Der freut sich sicher über die zwei Pools, die Unterhaltung und die Pferde.

Beliebte Aktivitäten

• Strand