Hotel Adler Leipzig

Wieder einmal sind wir in Leipzig. Der jüngste Enkel soll besucht werden und wir haben die Vorweihnachtstage dafür vorgesehen. Gebucht habe ich das Hotel Adler, weil es ein Sonderangebot hatte: 90 Euro für drei Nächte Doppelzimmer und das Frühstück ist auch schon dabei. Es ist nicht das erste Mal, dass wir hier übernachten. Beim ersten Mal schütteln meine Kinder den Kopf: wo hast du gebucht?! In Sellerhausen? Nicht die beste Gegend, na ja. Sie haben Recht, aber ich sehe das nicht so eng. Warum soll ich denn in der Innenstadt ein Hotel nehmen und dort das Dreifache zahlen? Mein Mann kennt Leipzig ja nicht sooo gut, dass er gegen das Viertel etwas eingewendet hätte, und leer stehende Häuser gibt es nicht nur hier. Inzwischen sind wir also nun das zweite Mal hier, weil es eben wieder ein gutes Angebot im Internet gab. Wir nutzen es nur zum Schlafen, dafür ist es ok. Das Haus ist schon alt, aber da es auch außen restauriert wurde, wirkt es sehr schön. Die Lobby ist klein,aber hier kann man an einem Terminal ins Internet oder Zeitung lesen....und leise Musik hören. Insgesamt ist der Zustand sehr gut, aber eben schon älter, was die Einrichtung anbelangt.

Wir bekommen ein kleines Zimmer mit Schreibtisch, einem Stuhl, zwei Betten und einem Schrank. Aber wir sind sowieso unterwegs und nur abends hier. Fernseher gibt es auch. Das Zimmer ist sauber und wird auch jeden Tag gut gesäubert. Die Ausstattung ist in die Jahre gekommen, aber intakt. Nichts wirkt abgewohnt oder ist kaputt. Klar, das Design ist nicht so modern. Wie gesagt, es ist total in Ordnung, irgendwo muss ja auch der günstige Preis herkommen. Ausblick haben wir in eine Art Garten, es wirkt trist, aber es ist ja schließlich Winter.

Es gibt kein Restaurant. Die Verpflegung beschränkt sich auf ein Frühstücksbuffet am Morgen. Kaffee oder Tee werden gebracht. Abgesehen davon, dass die Beschriftung der Marmeladen jeden Morgen total falsch angebracht war (der bedienende Herr kam aus Sierra Leone und sprach ausschließlich englisch), passte es. Altes Brot vom Vortag gab ich ihm einmal und bat um frisches Weißbrot. Warum? Das Brot ist doch nicht schlecht? Nein, ist es nicht. Aber in einem Hotel sollte es frisch sein. Okaaayyy. Ein bisschen Hotelschule wäre wohl angebracht. Aber, wie gesagt, sonst war das Personal ausnahmslos sehr nett.

Oh, ein roter Teppich führt aus dem Hotel bis auf den Fußweg! Na, genau genommen ist er grün, nicht rot. Auf jeden Fall ist es dadurch nicht so glatt und wir gehen hinein. An der Rezeption steht ein netter junger Mann. Er gibt uns den Schlüssel und fragt, ob wir WLAN haben wollen? Ich frage ihn nach dem Preis: Es ist kostenlos und es ist Passwortgeschützt. Na super, dann kann ich ja abends ins Internet reinschauen. Die Herren und Damen der Rezeption (die immer geöffnet ist), sind super nett und helfen auch gern bei Ausflügen. Wir brauchten das nicht, aber wir bekamen es bei anderen Gästen mit. Allerdings erleben wir beim zweiten besuch, dass eine italienische Reisegruppe 21:45 Uhr vor verschlossener Tür steht, ob wohl die Rezeption geöffnet sein sollte. Wir kümmern uns um die Italiener, suchen nach der Telefonnummer des Anbieters (booking.com) und geben sie der Gruppe, die nach einem Telefonat (mit dem Handy) dann zu einem anderen Hotel abzieht. Mein Mann, der den Herrn von der Rezeption sucht, findet ihn nicht, aber unten im Restaurant steht alles offen, auch die Türen zum Hof. Am nächsten Tag darauf angesprochen, kommt die Antwort "ich musste mal schlafen". So etwas geht aber gar nicht!!! Deshalb bekommt der Service hier nur 2 Sterne.

Wir finden das Hotel recht gut, weil die Portitzer Straße direkt von der Wurzener Straße, also quasi der Hauptstraße hier, abbiegt. Am Ende der kleinen Straße führt eine kleine Brücke zur S-Bahnstation Sellerhausen und davor, als letztes Haus auf der rechten Seite, erkennen wir das Hotel Adler. Es ist renoviert und sticht gegen die Nachbarhäuser positiv ab. Parkplätze gibt es nicht, aber in der Straße finden wir immer eine Lücke. Es ist eisglatt, die Straßen nur dürftig vom Schnee geräumt, aber das ist überall in den Randgebieten von Leipzig so. Mit der Straßenbahn ist man in 15-20 min in der Stadt (Hauptbahnhof).

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