Hotel Adlon Kempinski Berlin

„Die einst so stolzen Doormen und Pagen stehen gelangweilt vor der Tür herum. Statt einem Gruß bekomme ich einen verstohlenen Blick von der Seite, dann wendet der Doorman sich wieder seinem Smartphone zu. Genau diese Mitarbeiter waren früher einmal die Aushängeschilder des Service im Adlon. Der erste und letzte Kontakt mit dem Gast – das war ein begehrter Posten.“ (Carsten K. Rath, ehem. Adlon-Manager) „Der erste und letzte Kontakt“- eine geradezu prophetische Formulierung. Schade, denn die Mitarbeiter an Bar, Frontdesk, Telefonzentrale sind, obwohl oft hoffnungslos überlastet, um die Gäste bemüht. Eine einzelne gelernte Kraft stemmt mir einer Handvoll Azubis die Loby-Bar. Das funktioniert schon in einer Eckkneipe ohne fünf Sterne schlecht bis gar nicht. Ein Michellin-Stern ist schon weg- Schuld ist bestimmt Michellin, nicht das Adlon. Mit dem Ärger der Gäste werden die Mitarbeiter allein gelassen- Das Management steht für Probleme der Gäste nicht zur Verfügung. Der Fisch- der Kopf- wir alle kennen das Problem. Da kommt es schon mal vor, dass der Doorman in einem Streit zwischen Mitarbeitern ein paar Gäste gleich mit abweist. Und wie das Management damit umgeht, können Sie in Kürze unter diesem Post lesen (oder unter anderen Kritiken hier und anderenorts). Spoiler: der Gast ist Schuld. Zur Not wird man dafür auch kreativ. Impulsmanegement: „ich kann einen Rückruf (erfolgt nie) einstellen“. Das wars schon. „Der Gast kommt ja eh nicht wieder“ ist die Devise- Zu fünf Sternen passt das nicht. Carsten K. Rath dazu weiter: „Das Adlon stand für alles, was die Grand Hotellerie besonders macht: große Momente, Liebe zum Detail, Eleganz, Noblesse, Großzügigkeit. Dieses Erbe scheint, so wie vieles andere in der aktuellen Version des Adlon, vergessen.“ Seine Kolumne ist übrigens überschrieben mit „Böse Überraschung im Adlon in Berlin“. Welch Schlusswort.

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