Hotel Agriturismo Ca' Donzella

„Toller Urlaub...“, „Sehr gute Adresse...“, „Traumurlaub“, „Urlaub vom Feinsten...“ So klangen all die Bewertungen, die uns dazu brachten, hier zu buchen. Dazu noch die optimale Lage: Die Orte am Gardasee wie Peschiera, Lazise, Bardolino oder Garda sind auch mit dem Fahrrad schnell zu erreichen. Der schöne Thermalpark in Cola liegt direkt um die Ecke, von Peschiera aus kann man sehr schön den Mincio entlangfahren bis Borghetto, und Verona ist auch nur ca. 25 km entfernt. So entschieden wir uns also mit großen Erwartungen für dieses Haus, zumal wir dem Rummel des Gardasees entfliehen und trotzdem zentral wohnen wollten. Umso größer war dann die Enttäuschung! Schon der Empfang war überaus unterkühlt (ob es an unseren Fahrrädern lag?) Wir hatten von Anfang an das Gefühl, nicht willkommen zu sein. Bei Stammgästen ist das offensichtlich anders. Der Gastwirt machte einen äußerst baffeligen Eindruck, wortkarg und mürrisch. Zum Zimmer: Wir bekamen die Nr. 5 im 2. Stock direkt über der Küche. Neben uns in Nr. 6 war ein junges Paar mit Baby. Das Kind war nicht das Problem, aber das Geklapper und Gepolter aus der Küche bis mindestens 23:30 Uhr, dazu noch irgendwelche Tiere (Ratten oder Mäuse) auf dem Dach, die einen nachts vom Schlafen abhielten. Nach zwei Nächten baten wir um ein anderes Zimmer und bekamen die Nr. 3. Was dann folgte war der Horror: Geräusche aus allen Richtungen! Von unten das Restaurant, von oben die Tiere, von nebenan laute Nachbarn, Klospülungen waren so extrem laut, dass man das Gefühl hatte, ein Wasserfall fließt durchs Zimmer. Man hatte wirklich das Gefühl, man sei in einem großen Schlafsaal ohne Trennwände. Zu der ländlichen „Idylle“ gesellte sich dann noch ein Hund, der bis nachts um zwei einen halbstündigen Bellanfall hatte. Und eines Nachts hatten sich unsere Nachbarn aus Nr. 2 ganz doll lieb und mussten sich natürlich anschließend von ihren Körperflüssigkeiten reinigen. Ganz ehrlich, auf all unseren Reisen in den letzten 25 Jahren haben wir noch nie ein so hellhöriges Haus erlebt! Es ist für mich völlig unbegreiflich, warum das bisher von keinem anderen Gast hier erwähnt wurde. Zum Frühstück: Am ersten Morgen gab es trockenes Weißbrot mit Konfitüre und Kaffee. Erst auf Nachfrage bekamen wir Käse und Wurst, die aber hauptsächlich aus Fett bestand. Dazu noch kleine Fläschchen mit Pfirsichnektar und Kuchen. Ein Spitzenfrühstück (Achtung: Ironie!) Am vierten Morgen sahen wir dann am Nachbartisch ein Mädchen mit einem Brötchen in der Hand. Sie hatte es in der Küche versteckt in irgendeiner Tüte entdeckt. Man muss eben alles erfragen, nichts bekommt man von selbst. Dazu ist der Gastwirt einfach zu geizig. Um nicht falsch verstanden zu werden, ich will hier nicht alles schlecht reden. Die Zimmer sind von der Einrichtung her durchaus in Ordnung. Der Blick aus den Zimmern ins Grüne ist wirklich idyllisch. Die Dame, die die Zimmner macht, ist sehr nett. Sie hat uns freundlicherweise zwei Handtücher für den Thermalpark mitgegeben. Sie sollte mal das Frühstück servieren! Auch der Pool ist sehr schön angelegt. Und die Lage ist wie gesagt sehr gut. Es könnte also alles so schön sein. Wenn da nicht die o.g. Mängel wären. Ich bin deshalb stinksauer, vor allem auf die Vorbewerter, die in Superlativen schwelgen, als sei es das beste Haus im Universum. Monatelang haben wir akribisch unsere Radtour geplant und dabei etliche Hotelbewertungen studiert. Wir müssen hart arbeiten für unser Geld und erwarten deshalb auch eine entsprechende Gegenleistung. Schade, wenn man dann so etwas erleben muss.

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