Hotel Ai Mori D'Oriente

Kein Wunder, dass die Vorhänge in jedem der Zimmer, in das wir geführt wurden, zugezogen waren: Hinter jedem Fenster erwartete uns eine üble Überraschung. Der Ausblick im ersten Zimmer, das uns angeboten wurde, war höchstens im buchstäblichen Sinn schmackhaft: Die Fenster führten direkt in den Frühstücksraum. Wobei zu erwähnen sei, dass dieser - und ja, das ist bitte wörtlich zu verstehen - aus einem Zelt besteht. Denn beim Hotel Ai Mori d'Oriente handelt es sich um mehrere Häuser, die mittels Plastikzelten miteinander verbunden wurden. Eines der Fenster im zweiten Zimmer, welches ebenfalls ebenerdig gelegen war, war vergittert und bot einen sehr direkten Blick auf Graffitis in einer Seitengasse, die von den Einheimischen gerne zum Gassigehen genutzt wird. Das andere Fenster eignete sich eigentlich gar nicht zum Lüften, es wurde von der Plastikplane, von der der Korridor umschlossen wurde, verdeckt. Doch der Grund, warum wir nach einer schlaflosen Nacht schließlich nach einem dritten Zimmer fragten, waren die lauten Geräusche der anderen Hotelgäste, die vom Zeltflur nahezu ungedämmt zu uns hinüberdrangen. Das dritte Zimmer war zwar nicht umwerfend, aber im Vergleich zu den anderen von uns begutachteten Räumlichkeiten mehr als okay. Im ersten Stock gelegen zeigten die Fenster auf einen etwas verkommenen, aber dafür sehr ruhigen Innenhof. Fazit: Nein, nicht mal das Ai Mori d'Oriente kann einem eine so schöne Stadt wie Venedig verderben. Und es gibt sicher weitaus schlimmere Hotels. Aber auch eben bessere - auch zu einem besseren Preis.

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