- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Albergo Mele (Äpfel) gehört zu einer vom Aussterben bedrohten Spezies in Italiens Städten: Der Einfachstunterkunft mit herzlichem Empfang, aber ohne jeden Komfort. Nichts für empfindsame Naturen ist schon der Eingang zu dieser Etagenpension mitten in der Altstadt von Catania. Man wird unmissverständlich darauf hingewiesen, durch Schild sowie in den Boden eingelassenen bunten Schriftzug, dass die Hauptattraktion nicht etwa das Hotel Mele ist, sondern der „Horror Pub Iguana“. Wer noch nicht wusste, was das ist, den begrüßt auf halber Treppe in einem großen Käfig ein krokodil-großer Pappmaschee-Leguan, ein paar Stufen weiter lächelt ein Skelett mit freundlichem Gebiss. Wir sind im Studentenviertel von Catania, was bedeutet, im Kneipenviertel. Dem Krokodil entkommen, landet man im 2. Stock vor dem Albergo Mele, wo einem eine reizende sehr alte Dame, je nach Tageszeit mehr oder weniger zerzaust, oder einer von zwei ebenfalls etwas zerknitterten alten Herren sehr freundlich den Weg zu einem großen, recht hellen Zimmer weist. Frühstück gibt es nicht (was in Italien kein Verlust ist) und Klo und Bad leider auch nur auf dem Gang. Die Sauberkeit ist für Menschen ohne Putzfimmel Menschen akzeptabel. Außer mir war noch ein weiterer Gast da – ein dauerhaft dort wohnender Student, der die alte Wirtin herumkommandierte, als wäre sie seine Mutter. Ich empfehle diese Pension weiter, allerdings nicht an empfindsame Naturen, was mit der Lage im Studentenviertel zu tun hat. Catania ist im Gegensatz zu etwa Palermo, eine Stadt mit regem Nachtleben, welches sich, Klima und Rauchverbot sei Dank, weniger in- als vor den Kneipen abspielt. Man muss sich also auf eine solide Geräuschkulisse aus Motorroller-Lärm, sich lautstark unterhaltender Kneipenkundschaft und Musik gefasst machen. Dafür kommt man recht günstig (25 € für ein Einzel) und recht zentral davon. www. hotelmele.com Vorausbuchen per Telefon möglich und unkompliziert. Per Mail würde ichs nicht versuchen, ich habe im ganzen Haus keinen Computer gesehen. Zu empfehlen für Reisende, die auch mit einer Jugendherberge klarkommen würden, aber sich Massenschlafsäle ersparen wollen.
Groß (EZ 18qm), einigermaßen hell, fast alle mit Balkon, TV (nur ital.) und Klimaanlage sowie ein sehr großes und halbwegs bequemes Doppelbett stehen auf der Habenseite. Dazu gibt’s ein Waschbecken mit Warmwasser, aber kein Bad und WC. Üppig möbliert mit Frisierkommode, riesigem Kleiderschrank, Tisch, zwei Stühlen, Nachttischen, alles zwischen 50 und >100 Jahren alt und sehr knarzig.
Freundlich und unkompliziert: Man kriegt einen Schlüssel und den Eingang erklärt und das war’s eigentlich. Die Verständigung mit der hilfsbereiten Wirtin klappt auch ohne Italienischkenntnisse – mit einer Kombination aus rudimentären Deutsch- und Englischkenntnissen und großmütterlichem Charme umschifft sie jede Klippe.
Mitten in der Altstadt von Catania, die in der Umgebung von Dom und Flaniermeile Via Etnea, eine sehr belebte Angelegenheit ist, auch abends. Ich fand das angenehm, vor allem im Vergleich zu etwa Palermo und vor allem Neapel, die nach Ladenschluss verrammelt und fast ausgestorben sind. Der Bahnhof ist 20 Min. zu Fuß entfernt, der Flughafenbus hält auf der Via Etnea, nicht mal 10 min. vom Albergo Mele entfernt. Die Eigenschaft der Gegend als Studenten-Amüsier-Viertel ist nicht Jedemanns Sache, allerdings liegen alle ähnlich preiswerten Unterkünfte nicht leiser.
Beliebte Aktivitäten
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Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2007 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 7 |