Hotel Alpenhof

Der Alpenhof, ein kleines, familiengeführtes Hotel, liegt direkt an der Hauptstrasse von Dorf Tirol, wie die meisten Hotels in diesem Ort. Die Verpflegung ist gut, bis auf kleine Mängel, sonst enttäuscht das Hotel jedoch vor allem in Details. Scheinbar wird jeder Cent eingespart, am Personal und an der Ausstattung. Wer Wert auf Wohlfühlatmosphäre und Service legt, ist sicherlich fehl am Platze. Besonders krass ist die Diskrepanz zwischen Katalog/Homepage und Realität. Der Alpenhof ist ein Hotel für Menschen, die wenig Wert auf gute Hotelerie legen, dafür aber gutes Essen und Geselligkeit bevorzugen. Small-Talks mit dem Besitzer und mit anderen Gästen ergeben sich aufgrund der engen Verhältnisse fast automatisch. Für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Menschen fehlt ein Aufzug und die Bäder sind zu klein. Dass die Zimmer nicht renoviert werden, ist absolut nicht zu verstehen. Selbst IKEA-Möbel wären eine Wohltat gewesen. Der neuwertige Porsche des Hausherren unterstützt den Eindruck, dass nicht der Gast, sondern er selbst König ist und nach Möglichkeit jeden Cent der ca. 60 Euro pro Übernachtung gerne als Gewinn gutschreiben möchte. Ich würde eine Ferienwohnung und Essen in Restaurants das nächste Mal bevorzugen.

Die Zimmer in der Dependence, also den Nebengebäude sind geräumig, aber Omis Möbel lassen grüssen. Schrankwand und Einbaubetten sind mindestens 20 Jahre alt, Matrazen durchgelegen, billigste Couchgarnituren, Bad klein und total veraltet, von 20 Kleiderbügeln sind 15 verschiedener Bauart und alle aus Plastik. Balkonstühle sind die bekannte weisse Gartenstuhlvariante für unter 5 Euro pro Stück, dazu nicht geputzt und ziemlich verwittert. Überall bröckelt im übertragenen Sinne der Putz. Dass die Hälfte der TV-Sender flimmert, war da nicht mehr überraschend. Lediglich der Teppichboden fiel nicht negativ auf. Im Hauptgebäude sind die Zimmer schöner, da nur 15 Jahre alt. Allerdings sind die Details gleich schlecht. Eine Panele hing von der Decke, eine Scheibe war aussen gesprungen, der Lack blätterte vom Fensterrahmen wie vom Toilettendeckel, die Deckenleuchte war amateurhaft gekürzt.

Das Essen ist wirklich gut, mit Ausnahme des Salatbuffets zum Abendessen und den beengten Räumlichkeiten. Das Salatbuffet ist mager, immer gleich, ohne Liebe. Keinerlei Variation oder Kleinigkeiten wie Sonnenblumenkerne oder was auch immer. Der Salat wirkt wie direkt so vom Grosshändler gekauft. Kommt man etwas später zum Abendessen oder Frühstück, sind viele Speisen schon alle und man kommt nicht mehr in deren Genuss. Ein grosser Makel und absolut eines Hotels nicht würdig. Weitere Kritikpunkte liegen in Details. Ein Tomatensuppenfleck vom Vortag hat auf meinem frischen Unterteller nichts zu suchen. Und Stoffdeckchen mit vielen Löchern könnten auch ausgetauscht werden.

Man merkt, dass das Personal keine Hotelfachschule besucht hat. Alles wirkt improvisiert und wenig gekonnt. Nicht tragisch, aber auffallend, wenn man mal erlebt hat, dass ein Kellner und einen herum geht, um den Teller von der rechten Seite zu servieren. Das neben der Betreiberfamilie eingestellte, meist osteuropäisches Personal, gibt sich sichtlich Mühe. Allerdings kann man von einer "Kellnerin-Empfangsdame-Zimmermädchen-Waschfrau" nicht erwartet, dass Sie in einer Disziplin brilliert.

Leicht unterhalb des Ortskerns mit Blick ins Etschtal. Lage ist gut, aber verbaut durch andere Hotels, die nur noch Weinberge vor sich haben. Die Lage zur Strasse und fehlende Klimatisierung machen im Sommer die Nacht zum Tage - wenn die Fenster geöffnet sind.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Da das Hotel quasi aus zwei Hotels besteht, gibt es auch zwei Pools. Diese sind klein und sauber, wenn nicht gerade ein Sturm war. Dann muss man Tage warten, bis das Laub aus dem Wasser genommen wurde. Sonst gibt es noch Liegen und eine mit dem Gartenschlauch betriebene Dusche. Der Fitnessraum ist keine 10m2 gross und die Finnische Sauna dort nicht einmal für 2 Personen geeignet. Dass ein Heimtrainer Baujahr 1970er Jahre dort noch steht, ist schon die Höhe.