Hotel am Borsigturm

Geschmackvoll und geschickt in das ehemalige Gelände der Borsigwerke eingelassen, ist das Hotel einerseits groß und andererseits architektonisch unaufdringlich und stilvoll. Es wird vornehmlich von Geschäftsmännern (mit Betonung auf Männern) besucht, die gerne im Foyer auf einen Drink zusammenstehen, sich eine Gratiszeitung unter den Arm falten und hier und da gar abenteuerliche Angebereien von sich geben, die unterhaltsam zu belauschen sind. Hinter der Theke der Rezeption steht Lesestoff zum Ausleihen. Der Saal im Erdgeschoss ist häufiger an private Feiergesellschaften vermietet. Internet ist ebenso gratis wie die rund um die Uhr geöffnete Kaffeetheke: In vielerlei Hinsicht ist es ein fantastisches Haus. Doch die Art und Weise, wie man während des Frühstücks behandelt wird, macht alle diese Qualitäten zunichte, wie Sie unten lesen können... Falls Sie rein beruflich unterwegs sind, werden Sie es zu schätzen wissen, 24 Stunden lang Kaffee, Internet, aktuelle Tagespresse, eine kleine Bibliothek und Unterhaltung durch teils skurille Mitbewohner im Foyer zur Verfügung zu haben. Buchen Sie am Besten ohne Frühstück und setzen Sie sich morgens in der Mall gegenüber in die Bäckerei.

Die Einrichtung ist zweckmäßig und sauber, doch das Doppelzimmer (!) war kleiner als die meisten Einzelzimmer, die ich sonst bekomme. Für ein 4-Sterne-Haus viel zu beengt! Das Licht im Badezimmer war dämmerig und schwach. Safe und ordentlicher, kleiner Schreibtisch vorhanden.

Die Qualität des Frühstücksbüffets ist in Ordnung, wird aber durch oben beschriebenes Verhalten verleidet, beim Frühstück wie ein ungezogenes Kind in der Jugendherberge behandelt zu werden. Das angeschlossene Restaurant (genutzt in Form des Room Services) ist von ausgezeichneter Qualität.

Direkt nach unserem Aufenthalt gaben meine Frau und ich zusammen mit dem obligatorischen Umfragezettel des Hauses einen Brief an der Rezeption ab, der folgenden Wortlaut enthielt: "Das machen wir hier so nicht!", sagte Frau B. am 05.04.2014 an unserem Frühstückstisch, nahm energisch ein Butterpapier vom Tisch und warf es in eine leere Müslischale. "Das ist Dreck!", sagte Frau B., als meine Frau den letzten Bissen ihres Frühstückseis in den Mund schob und somit Frau B. sich bemüßigt fühlte, den Eierbecher samt Schale vom Tisch zu reißen. "Wir haben die Anweisung, das so zu machen", sagte Frau B., als meine Frau sie leise und erklärend darauf ansprach, dass wir als Gäste dieses Hotels nicht gehetzt werden wollen und dass das in der Gastronomie generell auch nicht üblich sei. Sie weist die jungen Kellnerinnen zu dem gleichen Verhalten an, was wir während unseres Aufenthalts öfters mitbekamen und am 06.04. miterleben "durften", als eine junge Kellnerin so beschäftigt mit dem eiligen Abräumen war, dass meine Frau erst mal darauf warten musste, ehe sie den Tisch verlassen konnte. Das persönliche Gespräch mit Frau B. ergab lediglich, dass sie sich verstockt weigerte, die üblichen Gepflogenheiten der Gastronomie anzuerkennen und bestimmen wollte, wann jemand fertig ist, was Dreck ist, dass okay ist, einen Gast zu belehren und ihm über die Schulter zu greifen, um schon mal alles wegzuräumen, was ihrer Meinung nach weg soll. Die Alternative, nur das wegzuräumen, was der Gast selbst auf die Seite gestellt hat, oder wenigstens nachzufragen, ob sie etwas wegräumen darf, akzeptiert sie weder für sich, noch für die jungen Mädchen, die sie offensichtlich "anlernt". Eine solche Bevormundung ist mir in den rund 800 beruflichen Übernachtungen der letzten zehn Jahre noch nirgendwo sonst untergekommen. Auf diese Kritik, die wir später auch noch einmal per Mail an den Geschäftsführer sendeten, wurde nie reagiert.

Genau gegenüber der Hallen am Borsigturm, einer großen Shopping Mall, sowie zahlreichen Businessgebäuden. Ganz in der Nähe des Tegeler Sees. Ärztehaus gegenüber der Tür. Anbindung an die Stadt mit Taxi und ÖPNV gut, mit eigenem Auto perfekte Ausgangslage.

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