Hotel Anise

Wenn man vor dem Hotel steht stellt man sich unweigerlich die Frage: Das soll ein Hotel sein? Ist es auch und nichteinmal ein ungewöhnliches für Hanoi. Es befindet sich eingepfercht wie ein Reihenhaus in einer Straße. Wir hatten Übernachtung mit Frühstück und waren auf einer Vietnam-Rundreise unterwegs. Gäste gab es aus allen Herren Länder (Deutsche, Franzosen und Australier waren am meisten vertreten). Das Hotel ist nicht groß und verfügt über 10 Stockwerke mit Zimmern (4 Zimmer a Stockwerk) im 11. Stockwerk wird gefrühstückt. Die Sauberkeit ist als gut zu bewerten. Rechts raus vom Hotel (Hausnummer 42) gibt es einen Laden wo man eine gute Pho (gesprochen Pha = Suppe) für sehr günstiges Geld bekommt. Links raus kommt nach ein paar Metern ein Hausdurchgang mit einigen Bistrotischen, dort könnt ihr ein Hanoi-Bier (nicht schlecht) zum spottgünstigen Preis trinken. Am Ho Chi Minh Mausoleum auf keinen Fall irgendwelche Faxen machen die Vietnamesen verstehen da (zu Recht) keinerlei Spass also Hände aus den Hosentaschen, Mütze und Sonnenbrille abnehmen und mit ernstem Gesicht an Onkel Ho vorbei und wer das nicht kann soll es bitte gleich sein lassen, den sonst droht massiver Ärger.In Hanoi gehört zuerst einmal gehörig Selbstüberwindung dazu eine Straße zu überqueren angesichts der Tatsache, dass gefühlte 1 Million Vietnamesen auf ihren Vehikeln auf einem zusteueren aber es ist möglich und ein gutes Training für Saigon da ist es nämlich noch viel schlimmer. Tip: Warten am Strassenrand bis nur Motorräder auf einem zukommen (Autos können nicht ausweichen) dann langsam und stoisch losgehen, am besten nicht stehenbleiben, zur Not ein bisschen den Arm in Richtung der Fahrer heben und weitergehen aber NIEMALS zurückgehen oder rückwärts springen etc. (die Vietnamesen werden immer versuchen in eurem Rücken an euch vorbeizufahren), ist am Anfang schwer aber man gewöhnt sich schnell daran. Ausflug in die Halong Bucht ist natürlich ein Muss, wenn man schon in Hanoi ist. Da nicht soviele Touristen nach Hanoi kommen ist es nützlich einen Mini-Taschenrechner dabei zu haben, da tippen dann die Vietnamesen einfach den Preis ein den sie haben möchten. Die Vietnamesen sind übrigens keine dauerlächelnde Thais aber auf dem zweiten Blick alle sehr freundlich und korrekt und überaus höflich. Im März war es in Hanoi sehr kalt also Jacke und Sweatshirts nicht vergessen. Nachdem der vietnamesische Dong laufend an Wert verliert ist es für EUR Inhaber zur Zeit dort sehr sehr günstig. Ach ja auch in Hanoi könnt ihr mittlerweile Döner essen (wer es braucht an der Strasse rechts vom Hotel ) den haben heimkehrende Vietnamesen aus Deutschland in Hanoi (seit ca. 1 Jahr) eingeführt :)

Die Zimmer sind vietnamesisch eher spärlich eingerichtet (wir hatten 2 Zimmer während unseren Aufenthalts, wegen Unterbrechung durch Besuch der Halong Bucht). Die Zimmer verfügen über Klimaanlage, Badewanne mit Dusche, große Anrichte, einen Schreibtisch, grossen Fernseher und Minibar. Die Zimmer sind auch relativ groß wir waren von der Größe angenehm überrascht. Durch die doch spärliche und recht nüchterne aber praktikable Einrichtung wirkten die Zimmer doch spartanisch (das Zimmer 1004 war besser als das 902, da man von dem Lärm auf der Straße nur sehr wenig mitbekommen hat). Absolut lärmempfindliche Menschen sollten sich eine Reise nach Hanoi sowieso überlegen, denn es gibt keine Verkehrsregeln und somit ist Hupen überlebensnotwendig und das tun die Vietnamesen bis sie Brandblasen an den Fingern haben. Bademäntel und Schuhe gibt es wie in jedem vietnamesischen Hotel in dem wir waren hier auch. Kurzum die Zimmer sind groß, einfach aber beinhalten alles, was der Hanoitouri braucht, denn er ist ja eh nur zum Schlafen drin.

Es gibt im 11. Stock ein kleines Frühstückrestaurant von dem aus man einen schönen Blick auf Hanoi hat. Die Speisen waren recht lecker und man bekommt entweder die Touri-Omletten/Eier etc. oder auch eine Pho zum Frühstück. Wurst und Käse und diverse Früchte und Tomaten oder Oliven werden angeboten. Es war lecker und uns hat es gereicht. Weiteres Essen haben wir im Hotel ncht eingenommen. Im Erdgeschoß gibt es auch eine Bar aber die haben wir nur einmal benutzt (Regen) denn auf der Straße gibt es alles zum halben Preis (siehe auch Tips).

Das Personal war überaus freundlich. Wir wurden selten so schnell in ein Hotel eingecheckt. Gute Englischkenntnisse sind vorhanden , die Zimmerreinigung war ok und wir hatten auch keinerlei Beschwerden während unseres Aufenthalts. Besonders erwähneswert ist noch der nette Kofferträger und Portier (der dünne mit den schlechten Zähne) da er supernett ist und euch immer wieder Tips gibt, er versucht auch seine guten Englischkenntnisse noch zu verbessern und passt auch auf, dass die Gäste keine Abzocktaxis wählen.

Die Fahrt vom Flughafen dauert je nach Verkehr bzw. Risikofreude des Fahrers 30 bis 40 Minuten. Das Hotel hat eine gute zentrale Lage in Hanoi. Am Ende der Strasse befindet sich z.B. ein ehemaliger Wachturm der Franzosen. Kleinere und Kleinstläden befinden sich gleich rechts und links vom Hotel. Auch ein Nachtmarkt ist mit einem kurzem Fussmarsch zu erreichen (findet am Wochenende statt). Gegenüber vom Hotel ist ein Park in dem die Vietnamesen morgens kollektiv ihren Frühsport verrichten (das ist normal, aber als Ausländer kommt einem das trotzdem sehr seltsam vor, wir mussten zweimal hinsehen).

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