Hotel Bürgerstuben

Wir hatten in dem Hotel (oder wohl eher ein Gasthof) 2 Doppelzimmer über das Wochenende belegt. Gegen die Lage ist nicht so viel einzuwenden, auch wenn die auf dem Kopfsteinpflaster vorbeifahrenden Autos doch einigen Lärm veranstalten, wenn man nicht nach hinten heraus wohnt. Unser Zimmer war ziemlich klein, die Matratzen steinhart und wenn sich in dem ziemlich kleinen Bett einer bewegte, kam man sich trotz getrennter Matratzen auch auf der anderen Seite des Bettes vor, als herrsche gerade Erdbeben - vielleicht lag's am wackeligen Bettgestell. Im Zimmer meiner Eltern blockierte die - mangels Schlüssel - ständig offenstehende Schranktür den Weg zur Toilette und musste immer erst mit lautem Quietschen geschlossen werden - besonders nachts eher unerfreulich. Der Duschkopf war so zugekalkt, das das Wasser nur an der seitlichen Dichtung herauskam, was das Duschen deutlich erschwerte. Das übelste an diesem Hotel war jedoch, dass die Küche - in der offensichtlich hauptsächlich deftige deutsche Gerichte wie Kassler mit Grünkohl gekocht werden- vor allem durch die permanent weit offen stehende Küchentür in das Treppenhaus entlüftet wurde. Damit der Gestank auch wirklich in alle Zimmer kommen kann, wurden auch sämtliche Türen zu den Hotelfluren mit einem dazwischen gesteckten Keil weit offen gehalten. Der penetrante Geruch nach Grünkohl war in unseren Zimmern- obwohl wir im 2. Stock wohnten, während unserer gesamten Aufenthaltsdauer absolut unerträglich. Fenster aufmachen half auch nicht- dann zog der Gestank erst recht unter der Tür durch ins Zimmer. Zum Ausgleich für den Kohlgestank im Zimmer stank es im Badezimmer penetrant nach kaltem Rauch, der offensichtlich aus der Badezimmerentlüftung kam, obwohl es sich hier doch um Nichtraucherzimmer handelte.Das Frühstück bestand lediglich aus hellen Brötchen, Marmelade, drei Sorten Wurst, einer Sorte Hartkäse (alles in so geringen Mengen, dass wir erst noch darum bitten mussten, etwas nachzulegen) einer Tomate für den ganzen Tisch (wohl eher als Dekoration gedacht) und einem Ei. Um an ein Kännchen Tee zu gelangen, mussten wir der Bedienung erst in die Küche hinterher rennen, da diese es nicht für nötig hielt zu fragen, ob auch wirklich alle am Tisch den bereitgestellten Kaffee trinken wollen.Wir haben schon in wesentlich preiswerteren Pensionen wesentlich besser gefrühstückt und konfortabler gewohnt. Insgesamt ein Aufenthalt zum Abgewöhnen und für die gebotene Leistung zu teuer.

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