Hotel Caravel

Aufgrund der guten, fast schon euphorischen Bewertungen hier bei HC haben wir das Caravel für 5 Übernachtungen als Verlängerung zu einem Venedig-Trip gebucht. Es stimmt: die Lage ist top und die Außenanlage einladend und gepflegt, wenngleich wir die beiden Pools Anfang Mai noch nicht nutzen konnten und auch noch nicht alle Einrichtungen in Betrieb waren. Um diese Zeit war der Altersdurchschnitt der Gäste recht hoch und wir beide und ein nachgereistes Freundes-Paar trugen jetzt auch nicht zu einer spürbaren Senkung bei. Selten so freundliches und aufmerksames Personal erlebt: noch bevor man selbst bemerkt, dass man keinen Löffel zum Obstsalat mitgenommen hat (ich hätte dann halt den Kaffeelöffel benutzt … ) wird schon einer gebracht. Hier kann ich mich dem Lob der Vorbewerter nur voll anschließen. Es sind wirklich lange Wege im Speisesaal zurückzulegen und manch einer der Kellner verfällt dabei sogar in den Laufschritt. Und das schon am Anfang der Saison bei nicht voller Belegung! Das Frühstück war soweit in Ordnung, aber ohne irgendeine Besonderheit. Das beim Frühstück ausgewählte Abendmenü dagegen hatte die Besonderheit, dass es zwar top angerichtet war, aber an unserem Vierertisch nur selten auf volle Begeisterung stieß - irgendwer zog immer ein langes Gesicht. Vielleicht sind wir aber auch nur „Banausen“ und verstehen nichts von gehobener italienischer Küche. Es scheint ja auch genügend Gäste zu geben, die vor allem wegen des Essens immer wieder dort buchen und so muss das Hotel um den nächsten Award wohl nicht bangen … Wir bekamen das reservierte „Diamante“-Zimmer auf der zweiten Etage und hatten vom Balkon aus einen schönen Seeblick. Dieser Zimmertyp ist für eine Zweierbelegung riesig und wirkt, vielleicht auch durch den Laminatboden, dann doch ein wenig kahl und ungemütlich. Nach unserem Empfinden ist auch die Farbgebung etwas „unharmonisch“ – wobei ich nicht nur den grünen Tisch zu den quietschblau-gelbgestreiften Sesseln (wohl Schlafgelegenheit für Kinder) meine. Familien allerdings werden das großzügige Platzangebot in den Schränken zu schätzen wissen. Erfreut hat uns das geräumige Badezimmer mit großer Duschkabine und gleich mehreren Brausevorrichtungen, die fast schon zum Dauerduschen verleiten. Auch unsere Putzfee schließen wir in das Lob für das Personal mit ein; bis wir vom Frühstücken zurückkamen, war das Zimmer meist schon hergerichtet. In vielen öffentlichen Bereichen (Lobby, Bar, Speisesaal) lassen die Achtziger Jahre „grüßen“ – doch so schlecht waren die nun auch wieder nicht. Auf die meisten Hotels in Limone dürfte das ja ebenfalls zutreffen. Man pflegt die Nostalgie – oder hat einfach nur einen Renovierungsstau, weil die Gäste ja sowieso kommen. Limone ist zu Recht einer der beliebtesten Orte am See mit schöner Promenade und netten Altstadtgassen. Und für EUR 9,00 hin & zurück ist man mit dem Schiff auch schnell mal in Malcesine (Sonntags großer Markt). Trotz meiner kleinen „Mäkeleien“ (ach ja: W-LAN funktioniert auch nicht immer und überall!) empfehle ich das Hotel gerne weiter, da die positiven Eindrücke auf jeden Fall überwiegen. Für uns selbst kommt beim nächsten Mal aber eher ein kleineres, individuelleres Haus in Frage. Fotos sind der Bewertung angehängt.

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