Hotel Caribe Youth Only

Ich habe in der vorhergehenden Bewertung gelesen, dass man für einen Euro im Hotel 20 Minuten ins Internet gehen konnte. Oha, da haben sie die Preise aber ordentlich angezogen, wir haben gerade noch sechs Minuten für einen Euro bekommen. Außerdem ist das Fahrstuhlsystem mehr als wirr und man hat KEINE Chance ohne Treppen zu gehen zu seinem Zimmer zu kommen. Nicht, dass ich faul wäre, aber wir hatten eine Frau mit Zerrung in unserer Gruppe, die mit den Treppen echte Probleme hatte. Außerdem war einer der beiden Fahrstühle immer mal wieder kaputt. Behindertengerecht ist dieses Hotel also in keinem Fall. Das Hotel ist komplett renauviert, daher sind die Badezimmer toll, allerdings von der Ausstattung her sehr unterschiedlich. Während wir eine kleine Dusche hatten, hatte das Zimmer den Gang runter eine Badewanne und Bidet! Der Pool sieht immer weit größer aus als er ist und außerdem ist er dauerbeschallt von echt lauter, echt nerviger Musik, vor allem wenn man sein Fenster in Richtung des Pools hat. Und so gut die Vorhänge auch das Licht abhalten, gegen den Lärm helfen nur Ohrenstöpsel, da die Schallisolierung zu wünschen übrig lässt. Die meisten der Leute da waren wohl Deutsche, zumindest ist mir nie aufgefallen, dass ich überhaupt in Spanien bin, weil um mich herum eigentlich nur Deutsch gesprochen wurde. Am Tag vor unserer Abreise kam auch eine Gruppe Franzosen. Der Altersdurchschnitt liegt um die 20 Jahre, das ist defintiv kein Hotel für einen Familienurlaub, sondern für partywillige Jugendliche. Und zwar NUR für diese. Fazit: Wer Party machen will ist hier gut aufgehoben, sollte aber nicht vor vier Uhr ins Hotel zurück kommen und keinen Alkohol auf dem Zimmer haben. Außerdem muss man etwa noch mal 50% des Reisepreises in Getränke investieren, trotz All Inclusive. Das Essen ist unter aller Sau und Familien werden maximal toleriert. Wer keinen Spaß versteht, zum Beispiel Wasserbomben aus dem sechsten Stock oder "geile Mucke" mag, der sollte sich fern halten.

Die Zimmer sind sehr, sehr unterschiedlich. Wir hatten ein Zimmer, das als Dreierzimmer deklariert war. In Wahrheit war es ein Doppelzimmer, dessen zwei Betten einfach zusammen geschoben wurden, sodass in der Mitte, also in der Spalte der beiden Betten, noch eine dritte Person schlafen konnte. Hallo? Geht's noch? Wir haben alle drei den vollen Reisepreis bezahlt und hätten gern auch bitte alle drei ein eigenes Bett! By the way, und auch einen eigenen Schrank und jeder ein eigenes Handtuch! Das Bad war neu renauviert und meistens sauber, allerdings klebten noch Haare vom Vorgänger an der Wand, unser Laken hatte einen Brandfleck und die Kopfkissenbezüge waren auch nicht gerade sauber. Es gibt eine Klimaanlage, die automatisch funktioniert, außerdem einen Fernseher. Balkon oder Terasse hatten wir genauso wenig wie Minibar oder Safe. Letzteren konnte man sich aber für 18 Euro pro Woche an der Rezeption mieten. Wir hatten Telefon, allerdings mussten Gespräche immer über die Rezeption laufen, wenn man sich also von seinem Freund anrufen lassen wollte, so musste der an der Rezeption anrufen und wurde dann verbunden. Wenn an der Rezeption besetzt war, dann musste man eben warten. Zum Bad nochmal: Bademäntel oder Föhn gab es natürlich nicht, aber wenn man Glück hatte, dann bekam man ein Zimmer mit Badewanne und unter Umständen sogar Bidet. Keine Ahnung, wonach sich das richtet, in unserem Fall wurde rein zufällig ausgewürfelt, wer in welches Zimmer kam. Nuja, ich habe dann im Nachbarzimmer baden dürfen, aber das ist ja nicht selbstverständlich. Also, die Badezimmer sind sehr unterschiedlich und es ist reine Glückssache, was man bekommt. Die Lärm- und Geruchsbelästigung ist enorm, ich spreche von Feiernden und vor allem von Erbrochenem. Mal eben aus dem Fenster des dritten Stockwerkes, sodass es dann die Wand langläuft, zum Beispiel. Außerdem Dauerbeschallung vom Pool her, und zwar bis elf Uhr nachts und nicht gerade leise. Und natürlich das ständige Geräusch von Menschen, die sich erbrechen, denn man hört leider sehr genau, was in den umliegenden (Bade-?)Zimmern so alles passiert. Die Bettwäsche wurde in unserem Fall nicht gewechselt, aber wir bekamen jeden Tag neue Handtücher, wenn auch gern mal zu wenige. Der Strom ist ein Mal ausgefallen. Alles in allem ist es einfach Glückssache, ob man ein Zimmer neben dem Fahrstuhl bekommt, wo der Lärm unerträglich ist, vor allem gegen drei, vier Uhr morgens, oder ob man eines am Ende eines Ganges bekommt, mit Meerblick, Badewanne und Bidet.

Mein Gott! Wir hatten "All inclusive" gebucht und das war einer der schlimmsten Fehler überhaupt. Wenn man in diesem Hotel wohnen möchte, dann sollte man dort zumindest NICHT ESSEN. Es gibt einen großen Speisesaal, der an eine mittelklassige Kantine erinnert, nur ist das Essen noch viel, viel schlechter. Wir hatten tatsächlich Probleme zu erkennen oder zu schmecken, welches tote Tier unter dieser fetttriefenden Panade versteckt ist. Und wenn man nicht mal mehr erkennt, ob man gerade Fisch, Geflügel oder sonstiges Pressfleisch isst, dann finde ich dies doch sehr bedenklich. Auch gibt es gern mal Reste vom vorhergegangenen Tag und besonders kreativ fand ich es, je eine Scheibe Schinken und Käse dick mit Panade zu bedecken und uns als eine Art "Cordon Bleu" ohne Fleisch anzubieten. Tipp: Wenn es Nudeln gibt, dann einfach die essen, damit macht man ab wenigstens falsch. Es dürfen keine eigenen Getränke mit in den Speisesaal gebracht werden und die Getränke, die dort verkauft werden sind NICHT inklusive, also von wegen all Inlusive. Übrigens darf man nicht mal einen Apfel mit aus dem Raum nehmen, der würde in Rechnung gestellt. Das wird von einem Türsteher kontrolliert, er schaut sogar in Taschen! Hallo "All Inlusive". Wenn man also dieses Angebot nutzen möchte, muss man immer zur jeweiligen Zeit im Hotel sein, kann nicht vom Frühstück ein Brötchen mit an den Strand nehmen und erst zum Abendbrot wiederkommen. Am besten kommt man auch möglichst zu Beginn der Essenszeit, denn manches, z. B. Wassermelone, wird nicht nachgefüllt. Mit etwa zehn Minuten Warte- und Anstehzeit VOR dem Saal muss man rechnen. Das Essen selbst ist widerlich, aber einen Tipp habe ich noch: Der Salat ist essbar, wenn man sich von ausserhalb ein Dressing reinschmuggelt, denn dort gibt es nur ganz widerliches Vinagraitte aus einem Spender.

Das Personal ist sehr freundlich und die meisten sprechen fließend Deutsch UND Englisch. Die Rezeption ist immer besetzt, sodass selbst mitten in der Nacht noch Anrufe entgegen genommen werden können. Auch die Zimmerreinigung ist top, jeden Tag werden die Betten gemacht, es wird feucht gewischt und das Bad geputzt. Manchmal hat man keine oder zu wenig Handtücher, das wird dann aber schnell behoben. Allerdings gab es ein Zimmer, das direkt neben dem Fahrstuhl lag und daher sehr unter Schlafmangel leiden musste. Dennoch war es nicht möglich umzuziehen, weiß der Kuckuck warum. Der Check-In verläuft reibungslos, allerdings mussten einige von uns mehr als vier Stunden am Flughafen auf den ShuttleBus warten. Es gibt keine Kinderbetreuung. In der Halle stehen einige Automaten und an der Poolbar werden auch belegte Brötchen verkauft. Am Pool stehen Liegen und Sonneschirme - allerdings in geringer Anzahl - zur Verfügung.

Das Hotel liegt eigentlich ideal. Man ist in wenigen Schritten am Strand, aber auch an der Einkaufsstraße und den Diskotheken. Trotzdem liegt es verhätnismäßig ruhig, da es in einer kleinen Gasse versteckt ist. Allerdings wurden wir Mädchen gewarnt, nachts allein nach Hause zu gehen, eben wegen dieser verwinkelten Gassen. Passiert ist allerdings nichts. Wer in Lloret nach Kultur sucht, der hat verloren. Es gibt zwar eine Burg, die aber in Privatbesitz ist und ergo der Öffentlichkeit nicht zugängig, außerdem zwei Skultpuren am Strand und etwa anderthalb Stunden entfernt, einen sehr schönen Garten, der allerdings vier Euro Eintritt kostet. Zum Flughafen fährt man etwa vier Stunden im Shuttlebus, allerdings kann es unter "normalen" Umständen weniger sein, in unserem Fall war nur in Barcelona gerade das Formel1 Rennen. Der Bus kann nicht direkt zum Hotel fahren, da die Gassen so eng sind. Wir wurden also am Strand raus gelassen und mussten unsere Koffer, Reisetaschen etc. dann so zum Hotel bringen. Ist ja aber nicht weit.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Leider standen im Prospekt einige Leistungen, die im Hotel Caribe einfach nicht exitierten. Einen Wellnessbereich gab es nicht, genauso wenig wie ein Solarium oder ähnliches. Schade, darauf hatte ich mich eigentlich gefreut. Der Pool ist - wie erwähnt - winzig und man darf nicht darin Ball spielen. Außerdem liegt er den ganzen Tag in der prallen Sonne und ab acht Uhr darf man auch nicht mehr rein, weil er dann gechlort wird. Ja, er ist sauber, aber wer Chlor nicht verträgt sollte ihn auch besser tagsüber nicht betreten. Das Internet ist unverschämt teuer im Hotel. Dort bekomme ich für einen Euro nur sechs Minuten, wenn ich aber auf dem Weg zum Strand in ein Internetcafe gehe, so bekomme ich für das gleiche Geld eine volle Stunde! Es gibt weder Kinderbetreuung noch einen Spielplatz, das liegt auch daran, dass Kinder in diesem Hotel gar nicht erwünscht sind und richtig schief angeguckt werden. Es ist eben ein Hotel für Jugendliche, die gerade Abi gemacht haben und jetzt feiern wollen, laut und mit viel Alkohol. Der Strand ist mäßig sauber und der Sand sehr grobkörnig. Aber nicht nur deswegen sind Badelatschen zu empfehlen, sondern auch wegen der Kronkorken und Glasscherben, die gern mal im Sand verstreut liegen. Aber zumindest ist Alkohol offiziell verboten. Sonst wäre das wahrscheinlich noch deutlich schlimmer.