- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ein bisschen aus der Zeit gefallen und gefangen zwischen "liebevoll familiengeführt" und "moderne Hotelkette", zum Nachteil der Gäste.
Die Zimmer sind urig bis antiquiert, mit dem gesamten Mobiliar aus Kiefernholz, knarzenden Betten die voneinander getrennt sind und einen etwa armdicken Spalt zwischen den Matratzen haben. Ich versteh den Sinn, ein Doppel- in ein Zweibettzimmer umwandeln können zu wollen. Ist halt unschön, wenn man sich nachts in die Lücke rollt und die Betten auseinander rutschen. Ulkig war: Der Kühlschrank der Minibar ist in einem verschlossenen Schrank, den man nur öffnen kann, wenn man den Kleiderschrank abschließt, weil es nur einen Schlüssel für alles gibt, der sich aber nur abziehen lässt, wenn die aktuelle Schranktür verschlossen wird. Am Aschenbecher im Bad erkennt man, wie lange an der Ausstattung von Bad und Zimmer nichts mehr verändert wurde, bis hin zu den Glühfaden-Lampen über dem Spiegel. Nichts mit LED und Strom sparen oder so. So richtig ist man hier nicht in 2025 angekommen. Aber das Wasser war zuverlässig warm und hatte einen angenehmen Wasserdruck, das war super.
Unter aller Kanone. Also wirklich. Der Reihe nach... Der Check-In erfolgt vollkommen ohne Personal, sondern mittels eines iPads. Meinetwegen. Wenn aber nach Eingabe meines Namen und meines Reisedatums meine Reservierung gefunden wurde, ist mir unbegreiflich, dass ich alle meine Daten nochmal eingeben muss, obwohl die garantiert teil der Reservierung durch den Reiseveranstalter waren. Name, Anschrift, Geburstdatum, Ausweisdaten, ein FOTO VOM AUSWEIS! Der Check-In hat folglich ungefähr eine Viertel Stunde gedauert, weil die Bedienung der App oder Website stellenweise furchbar war. Aufklappbare Auswahllisten zeigen die gewünschte Option außerhalb des Bildschirms und solche Dinge. Seine elektronische Zimmerkarte(n) muss man sich dann mit dem Kartenschreibgerät auch noch selber erstellen. Weiter ging es damit, dass ich am nächsten Tag gegen 07:30 Uhr los musste um einen Zug zu bekommen. Also hab ich darum gebeten, ein Lunch-Paket zu bekommen, da ich das bezahlte Frühstücksangebot nicht hätte wahrnehmen können. Erstmal will ich in dieser Situation nicht hören "Na aber wenn sie früh genug aufstehen schaffen Sie es mit dem Frühstück vielleicht doch noch". Ich denk mir was dabei, wenn ich nach einem Lunch-Paket frage. Der Wunsch wurde sich dann wohl angeblich notiert und mir zugesagt, dass ich das Paket am nächsten Morgen im Frühstücksraum abholen kommen kann. Tja. Pustekuchen. Es wurde schlicht und einfach vergessen! Es gab kein Lunchpaket, und die arme Dame die am nächsten Morgen Schicht hatte wusste von gar nichts. Der tat es unfassbar leid, aber sie sagte es ist nichts da und nichts vorbereitet. Sie hat mich dann zumindest ein Bündel Bananen mitnehmen lassen, das war sehr entgegen kommend und sehr lieb, ändert aber leider nicht viel an dem kompletten Versagen des Herrn vom Tag zuvor. Und zu guter Letzt: Der Check-Out. Wenn man mit einem Tablet eine Self-Check-In durchführt würde man erwarten, dass man mit dem selben Tablet einen Self-Check-Out vornehmen kann. Geht natürlich nicht. Es sagt einem aber auch nichts und niemand, wie es denn stattdessen geht. Als zufällig jemand rein kam, der einen anderen Gast als Transferservice abholen wollte, habe ich gefragt, wie das funktioniert. "Der Checkout ist drüben im anderen Haus, im Reine Victoria." Toll, das liegt in die genau entgegen gesetzte Richtung vom Bahnhof. Wäre gut gewesen, das mal vorher zu wissen!
Zu Fuß etwa 20 Minuten weg vom Bahnhof, in einer Nebenstraße, ohne Ausschilderung. Der Fußweg führt zwar am malerischen Sanktmoritzsee entlang, ist aber dennoch - grade mit Reisegepäck - nicht zu unterschätzen. Vor allem dann nicht, wenn man am nächsten Tag zeitig los muss.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im August 2025 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thomas |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |