- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Dedalos Beach ist ein vergleichsweise kleines Hotel, mit überwiegend deutschen Gästen. Wir hatten, wie in diesem Hotel üblich, Halbpension gebucht. Nicht inklusive sind die Liegen am Strand (6€ pro Tag, bei Buchung über den gesamten Aufenthaltszeitraum an der Rezeption 4€ pro Tag), die Klimaanlage (5€ pro Tag) und der Safe (2 € pro Tag), sowie die Getränke, welche aber zu moderaten Preisen (1,5 L Wasser oder kleine Fanta für 2,50€) angeboten werden. Der Altersdurchschnitt ist schwer zu ermitteln, es waren viele junge Paare, aber auch einige ältere Paare und einige wenige Familien mit Kindern vor Ort. Thema Sauberkeit: Uns wurde zunächst ein dreckiges, muffiges Zimmer in düsterer, lauter Lage zugewiesen, was wir nach einer Nacht verlassen konnten, näheres hierzu unter Zimmer. Die Mängel an Hygiene und Baulichen sind vielseitig, müssen einen aber nicht alle gleichermaßen stören. Einiges wie z.B. Kalkflecken bringt ja niemanden um, beeinträchtigt aber zusammengenommen das Ambiente. Im ersten Zimmer waren Schimmelflecken an den Wänden, schwarzer Schimmel an den Fugen im Bad, unterm teilweise blindem Spiegel, an der Wanne, der fehlende Duschvorhang rechtfertigt das Ausmaß nur geringfügig. Beim Betreten war ein beißender Uringeruch im Zimmer zu vernehmen. Die Siphons der Waschbecken sind geknickte Kunststoffröhren, Wasser floss hierdurch nur äußerst langsam ab. Im Badboden ist eine sehr verdreckte Abdeckung, meine Freundin reinigte das WC an Brille und Deckel jeweils mit Sagrotantüchern, die danach dem Geruch entsprechend gelb gefärbt waren. Die Armaturen waren kalkig, um den Wasserhahn war schwarzer Schimmel. Der Kühlschrank an den Dichtungen war, verglichen mit dem Badzustand, erstaunlich wenig schimmlig. Die Handtücher waren dreckig, löchrig und an den Rändern ausgefranst, ebenso die eine Bettdecke, die wir uns teilen mussten. Alle Lampenschirme waren fleckig, genauso der Vorhang. Der Lack und das Holz der Zimmertür und Badtür springt allmählich ab. Flecken waren auch auf dem Kopfteil des Bettes. Farbliche Interpretationen der einzelnen Flecken möchte ich hier nicht ziehen, ich lade einige Bilder der Zimmer hoch. 3 Spinnen an vom Boden erreichbaren Stellen waren unsere Mitbewohner, dafür aber keinerlei Kakerlaken, Ameisen oder ähnliches Getier. Der Pool war stets ein wenig Sand in den Ecken vorhanden und das Wasser leicht trübe. Handyerreichbarkeit ist überall gegeben gewesen (O2/D1-Partnernetze). Das Preis-/Leistungsverhältnis ist schlecht, man merkt, dass der Betreiber knallhart kalkuliert, was sich in Essensangebot und -qualität, Reinigung und Instandhaltung der Zimmer zeigt. Wein gibt es beispielsweise aus dem Gastro-Tetra-Pack. Die 5€ für die Klimaanlage sind bei 33°C täglich mit einzukalkulieren und erscheinen sehr hoch für das vorhandene Gerät. Das Mietauto haben wir deutlich günstiger übers Internet vorab buchen können, als es vor Ort von TUI-Reiseleitung angeboten wird. Ein Ausflug mit dem Auto lohnt sich auf Kreta auf jeden Fall, sogar für mehrere Tage, von Rollerfahrten würde ich wegen des Rollsplits in Kurven und des sehr glatten Straßenbelags abraten. Die direkte Strandlage und die wirklich herrlichen Sonnenuntergänge beim Abendessen werten das Hotel wieder auf, die negativen Seiten überwiegen aus meiner Perspektive leider dennoch deutlich.
Die Zimmer waren beide relativ klein. Die Möblierung entspricht gerade den Drei-Sterne-Anforderungen (Schreibtisch, TV (sehr klein, aber man ist ja nicht zum Fernsehen im Urlaub), Telefon, Kofferablage, Schrank, ein Hocker, ein Stuhl, Kühlschrank), ist sehr abgewohnt und nicht stilsicher kombiniert. Safe ist gegen Gebühr, die Fernbedienung des Fernsehers mit drei deutschen TV-Programmen erfordert eine Kaution von 10€. Der Fön war in beiden Zimmern defekt, wir bekamen einen Handfön auf Nachfrage im ersten Zimmer, und präventiv vor Bezug des zweiten Zimmers. Im ersten Zimmer war das Koaxialkabel des Fernsehers defekt. Die Sauberkeit wurde ja schon genügend thematisiert. Die Zimmer waren sehr hellhörig und es roch manchmal nach Fäkalien. Die kretischen Toiletten schaffen leider nicht das Herunterspülen des Klopapiers, es steht im Bad ein Papierkorb hierfür zur Verfügung. Dessen Fußhebel-Mechanismus war im zweiten Zimmer allerdings defekt, was dann doch etwas eklig war. Die Zimmertür ist nicht abschließbar, im zweiten Zimmer klemmte sie etwas. Wenn es die Möglichkeit gäbe, keine Sonne bei der Beurteilung zu vergeben, hätte ich dies hier genutzt.
Es gibt für Frühstück und Abendessen ein Restaurant, mit Innenbereich und einer sehr schön gelegenen Terrasse mit Blick auf Strand und Meer. Frühstück ist von 7:30 bis 9:30 Uhr, Abendessen von 19:30 bis 21:30 Uhr. Der Umfang des Frühstücks könnte größer sein, Früchte waren nur in Form geschnittener Tomaten und geschnittener Orangen vorhanden. Brötchen gab es nicht immer, jedoch stets Weißbrot, welches aber an manchen Tagen altbacken schmeckte. Tee, Kaffee, Müsli, Marmeladen, Butter etc. waren vorhanden. Die Nuss-Nugat-Creme war in einer großen Schüssel und zeigte unterschiedliche Gerinnungsstadien auf. Es gab meistens 5 Min und 7 Min Eier zur Wahl, jedoch waren diese auch z.T. vergriffen. Der Saft wurde wie in vielen Hotels verdünnt und mit Zucker versetzt und kam aus einer entsprechenden Zapfanlage mit einem gemeinsamen Ausguss für O- und Apfelsaft. Ansonsten waren Zwiebackähnliches und Cookies, sowie ein Joghurt vorhanden. Wurst und Käse waren auch vorhanden, jeweils ein bis zwei Sorten, sahen aber nicht sehr appetitlich aus. Die Wurst sah schmierig aus, der Käse schwitzte manchmal ein wenig. Es gab auch 4 Marmeladensorten, die aber alle in etwa gleich schmeckten und sehr überzuckert waren. Nur durch die Farbe waren diese zu unterscheiden. Da mich persönlich früh nur Nutellabrot interessiert, war ich ganz zufrieden mit dem Frühstück und kann das Essensangebot nur als vergleichsweise überschaubar bezeichnen. Das Abendessen war ebenso überschaubar, man musste um 19:30 in einer langen Schlange anstehen, die Struktur des Buffets war eigenartig, da zunächst der Nachtisch auf der linken Seite, dann das Besteck, Salz, Pfeffer und Servietten, dann die Salattheke auf der rechten Seite und erst dann der Bereich mit warmen Gerichten kam. Der Bereich zwischen den Theken ist sehr eng bemessen, das Personal musste hier auch durch, um in die Küche zu gelangen. Das Salatbüffet war ordentlich, die warmen Gerichte wurden auf 46 Grad "warm" gehalten, wie die Anzeige der beiden Wärmeplatten verriet. Das Fleisch war meist flachsig und fett, doch alles war zumindest durchgegart und (ohne negative Konsequenzen) essbar. Getränkepreise waren moderat. Die Theken wurden sauber gehalten. Der Nachtisch bestand aus zweierlei Melonenscheiben und einer Gebäcksorte. Manchmal musste man auf große Teller oder Essensnachschub warten. Auf der Terrasse war die Bestuhlung aus alten Plastikstühlen, eine bettelnde Katze war auch vorhanden. Am Strand gab es eine Strandbar, bei der man mittags und nachmittags auch etwas warmes, landestypisches (Gyros, Saganaki, ect.) zu angemessenen Preisen essen konnte. Beide eben genannten Gerichte waren schmackhaft und gut zubereitet.
Der Hotelleiter und die Rezeptionistin können relativ gut Deutsch sprechen, da sie lange in Deutschland gewohnt hatten, das restliche Personal versteht und spricht sehr gut Englisch. Das erste Zimmer war dreckig und vor allem lag es in einem engen dunklen Innenhof, gegenüber der Hinterseite der Hotelküche, Lärm kam von einer Kühlung dieser nachts und vom Tellergeklapper bis spät abends zu uns, das vorherrschende Zirkadenschnattern ist in Griechenland allgegenwärtig und hat uns nicht weiter gestört. Das Zimmer hatte nur ein kleines Fenster. Wir beschwerten uns nach unserer ersten Nacht im Hotel bei der Rezeption über die Lage und Sauberkeit des Zimmers, worauf die Rezeptionistin bereits nach dem ersten kritischen Satz unsererseits, lautstark alles bestritt. Es wäre ihrer Ansicht nach nichts dreckig, sondern defekt. Der Hotelleiter ging mit uns nach unten, wild diskutierend und begann im Zimmer, mit unseren Kritikpunkten konfrontiert, uns anzubrüllen. Es waren immer die gleichen Ausflüchte und so meinte er, wir hätten, wenn wir Sauberkeit erwarten, ein Fünf-Sterne-Hotel buchen sollen, ständig betonte er, dass er 30 Jahre in Deutschland gelebt hatte. Er sagte, er wolle nur zufriedene Gäste und wir sollen am nächsten Tag die TUI-Reiseleitung ansprechen, um ein neues Hotel zu suchen. Ich erwiderte, wenn er zufriedene Gäste wünsche, solle er sich etwas um uns bemühen. Über die Sauberkeit ließ sich überhaupt nicht mit ihm sprechen. Mit der Androhung des Hotelwechsels konnte der Hotelleiter erheblichen Druck auf uns ausüben, da wir bereits für den kommenden Tag vorab übers Internet ein Mietauto gebucht hatten und unser kompletter Urlaub durch den Hotelwechsel zerschnitten worden wäre. Ich machte den Vorschlag, uns ein anderes Zimmer zu zeigen, da uns nicht ein einzelner Aspekt der Bau-, Hygiene und Lagemängel stören würde, sondern deren Gesamtheit. Wenigstens die Lage musste sich verbessern lassen, wie wir an der Hotelanlage erkennen konnten. Er rannte nach ca. 5 Minuten aus dem Zimmer heraus und ließ uns ohne eine konkrete Aussage, ob er sich im ein alternatives Zimmer im Hotel kümmern würde, stehen. Nach 10 Minuten rief die Rezeptionistin an und wir konnten ein anderes Zimmer beziehen. An der Rezeption wurde vorher meine Freundin noch einmal von der Rezeptionistin angebrüllt. Das neue Zimmer hatte zwar auch Schimmelflecken an den Wänden, doch ansonsten war es hygienisch deutlich besser im Schuss als das erste Zimmer. Das Fenster war deutlich größer, dafür hatte es keinen Insektenschutz und der Rolladenrückziehmechanismus war defekt - man konnte aber mit einem Knoten um den Fenstergriff die Rollos fixieren. Mit Blick auf den Pool und die Essensterrasse war es auch deutlich heller und ruhiger gelegen. Sogar ein bisschen Meer war zu sehen. Nach einiger Zeit musste ich, um Ruhe von den ständigen rechthaberischen Äußerungen des Hotelleiters zu bekommen, einen "Handshake" über einen Neubeginn mit ihm machen, wobei er mich darauf hinwies, dass der Ton die Musik mache, ich jedoch nicht mit dem Schreien begonnen hatte. Ich kam mir nicht ganz ernst genommen vor, da der Hotelleiter bereits ein älterer Mann war und in mir (23-jährig) anscheinend keinen ebenbürtigen "Gesprächs"-Partner oder gar Kunden/Gast sah. Im weiteren Verlauf unseres Aufenthalts verhielten sich Rezeptionistin und Hotelleiter jedoch freundlich uns gegenüber. Einzig das Zimmermädchen war später etwas sauer auf uns und ließ sich das auch anmerken, da wir zweimal gerade dann auf dem Zimmer waren, als sie "sauber" machen wollte, beim zweiten Mal kam sie an diesem Tag nicht mehr. Da aber sehr unregelmäßig und meist nachmittags erst unser Zimmer an der Reihe war, war es schwer, die Zimmeraufenthaltszeiten an den Putzrhythmus der Putzfrau anzupassen. Auf dem Hotelschreibtisch liegt keine nette Begrüßungsmappe, sondern ein „Regeln & Informationen“-Zettel, der in barschem Ton unter anderem die Unterschlagung des Gepäcks als Konsequenz des Regelverstoßes androht. Ich werde ein Foto hiervon hochladen, da ich derartige Formulierungen nur aus Gesetzestexten und Allgemeinen Geschäftsbedingungen kenne. Das Servicepersonal im Gastronomiebereich war bemerkenswerterweise sehr bemüht und freundlich.
Der Transfer vom Flughafen zum Hotel dauert zwei Stunden, die Fahrt ist zumindest ein Abenteuer, da es immer wieder mal eng wird und das die griechischen Busfahrer aber nicht am raschen Fahren hindert. :-) Das Hotel liegt etwa 20 Busminuten von Rethymnon entfernt. Der Bus dorthin fährt unterm Tag alle 30 Minuten, eine einfache Fahrt kostet 1,60 €, man sollte die Karten vorab kaufen und den Busfahrer um Ansage der Haltestelle bitten. Das Hotel liegt direkt am Strand, der zur Nordküste Kretas gehört, ca. 50m hinter dem Hotel ist der "Highway von Kreta", diesen bekommt man akustisch allerdings wenig mit, da der Wind meist vom Meer kommt. In ca. 400 m Entfernung findet man jeweils einen Supermarkt, wobei der eine eher touristisch ausgerichtet ist. Zwei Lokale sind auch in Nähe des Hotels. Die landseitige Umgebung des Hotels ist „griechisch karg“, mit etwas Müll.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Animation gab es keine, was wir auch so wollten. Sportmöglichkeiten am Strand, wie z.B. Parasailing braucht man vor Ort nicht zu erwarten, ein Internet-PC steht in der Hotellobby gegen Gebühr zur Verfügung. 200 m weiter nach rechts gibt es aber eine Taverne, die kostenloses W-LAN bietet. Am Pool gibt es keine Liegen. Am Grund war stets etwas Sand und das Wasser leicht trübe. Der Strand war sauber, die Liegen sehr eng nebeneinander bestuhlt, zwischen zwei Schirme passten gerade drei Liegenbreiten, was das Wandern mit dem Schatten des Schirms erschwerte, falls der Nachbar nicht mitwanderte. Liegen und Schirme sind in befriedigendem Zustand, werden allabendlich zurechtgerückt und abgekehrt. Eine Dusche ist vorhanden, wenn auch das Wasser aus einem Rohr herauspinkelt, anstatt aus einer Brause. Der Liegebereich ist Sandstrand, das Meer hat überwiegend auch Sandgrund in Küstennähe, wobei jedoch ein Abschnitt von ca. 4 m mit Kieseln unterschiedlicher Größe nach dem Brandungsbereich kommt. Es ist kein Seegras vorhanden, einige kleine Fische haben wir gesehen, keine Muscheln. Das Meer war sauber. Man wird bei den Liegen unterm Tag dauerhaft von der Strandbar beschallt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im August 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Felix |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 1 |