Hotel Defne Kumul Deluxe

Ich durfte das Hotel bereits 2014 vor seiner zweijährigen Schließung kennenlernen und war damals mehr als begeistert. Umso gespannter war ich auf das Wiedersehen. Hinsichtlich des Erholungsfaktors liegt das Hotel weiterhin ganz vorne (keine Animation, Musik, Wasserrutschen, kleinen Kinder oder sonstige Zwangsbespaßung). Allerdings kann ich nur hoffen, dass man die kommenden Wintermonate für umfangreiche Renovierungen und Instandhaltungen der Fassade etc. nutzt. Und in den Bereichen Service und SPA muss das Personal aufgestockt und besser geschult werden. Ich werde in jedem Fall die Bewertungen für 2020 im Auge behalten und beobachten, ob der neue Betreiber Defne das Potenzial dieses Schmuckkästchens endlich erkennt, es am Leben erhält und das Kumul auf sein ursprüngliches Niveau zurückbringen kann.

Größe und Ausstattung sind exzellent. Reinigung kann verbessert werden, während meines 16-tägigen Aufenthalts wurde nicht einmal der Teppich gesaugt. Auch der versprochene Wechsel der Bettwäsche erfolgte kein einziges Mal. Je nach Lage des Zimmers erfolgt die Reinigung mangels Personal erst am Nachmittag gegen 15:00 Uhr. Donnerstags findet keine Zimmerreinigung statt, darauf wird jedoch in den allgemeinen Hotelinformationen hingewiesen. Pro Zimmer werden bei Anreise je zweimal Duschgel, Shampoo, Bodylotion etc. zur Verfügung gestellt, die jedoch während des gesamten Aufenthaltes nicht nachgefüllt werden. Zur Grundausstattung gehören zwei Bademäntel. An beiden Mänteln fehlten an jeweils unterschiedlichen Stellen zwei Knöpfe. Kleinigkeiten, deren Ausbesserung man doch aber in einem Fünf-Sterne-Haus als Standard erwarten dürfte. Die Minibar wird täglich mit zwei Sorten Mineralwasser aufgefüllt. Ferner werden verschiedene lösliche Kaffee- und Teesorten sowie ein Wasserkocher angeboten. Handtücher zum Wechseln - sowohl zum Duschen als auch für den Pool - standen immer ausreichend zur Verfügung. Die Geländer an den Terrassen müssten dringend abgeschliffen und neu gestrichen werden. Die mit einem Fliegennetz ausgestattete Schiebetür auf der Terrasse müsste instandgesetzt werden (Tür schiebt sich hakelig, Fliegennetz ist löchrig und entbehrt somit seiner Funktion).

Das Restaurant im Haupthaus entspricht hinsichtlich des Speisenangebotes und deren Optik in keiner Weise einem Fünf-Sterne-Niveau. Das habe ich in 2015 im alten Kumul anders kennengelernt. Oder die Häuser, bei denen fünf Sterne absolut gerechtfertigt sind, müssten dann mit sechs oder mehr Sternen kategorisiert werden. Keine oder wenig Abwechslung Speisenauswahl. Lediglich bei der Neuanordnung der Schüsseln mit dem gleichen Angebot vom Vortag war man sehr kreativ. Nachdem sich ein Gast beschwert hatte, dass tagelang Spaghetti ausschließlich mit Pestosauce angeboten wurden, gab es als Konsequenz bis zu meiner Abreise jeden Tag Spaghetti Bolognese ;-) Hingegen zeigt die Tempelbar beim Essen ein ganz anderes Bild: Da das Hotel Ende Oktober über die Wintermonate schließt, wurde das Mittagessen für die All-in-Gäste ab dem 13.10.2019 vom Büffetrestaurant in diesen Bereich verlegt. Hier hatte man die Möglichkeit, mittags à la carte zu essen und alle Speisen waren optisch sehr ansprechend angerichtet und zudem durchweg sehr, sehr lecker.

Der Service wird keinen fünf Sternen gerecht, dieser muss dringend verbessert werden. Der Empfang ist höflich und bemüht, vermittelt aber nicht den besten Eindruck, wenn er permanent gähnend vor einem sitzt. Hervorzuheben sind der Restaurantchef sowie die beiden immer gutgelaunten Mädels, die morgens "auf Zuruf" Omelette und Spiegeleier zubereiten. Auch die Kellner waren überwiegend freundlich - allerdings brachte man sie manchmal aus dem Konzept, wenn man entgegen Bestellungen an Vortagen mal etwas anderes bestellen wollte.

Wer Ruhe und Entspannung sucht, ist hier genau richtig. Allerdings muss man wissen, dass man durch die Nachbarhotels unvermeidbar deren Musikbeschallungen zeitweise ausgesetzt ist. Die Gartenanlage und die gesamte Weitläufigkeit des Komplexes habe ich bisher in keinem anderen Hotel so kennenlernen dürfen. Während meines Aufenthaltes wurde jeden Tag fleißig an der Begrünung gearbeitet und teilweise auch neue Pflanzen gesetzt. Der Dolmus hält direkt vor der Tür und bringt einen nach Gündoğdu, Side oder Manavgat.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Poolanlage ist hinsichtlich der Größe und auch wegen der geringen Auslastung eine Sensation. Der SPA-Bereich könnte hinsichtlich des Angebots verbessert werden. Bei Buchung eines Pakets mit insgesamt vier Massagen bekommt man einen Rabatt von 20 Prozent. Doch Vorsicht: Es wird nicht die vereinbarte Massagezeit eingehalten. Eine klassische Massage ist mit 40 Minuten angegeben. Ich war bereits nach einer halben Stunde fertig, was mir allerdings erst auf dem Weg Richtung Zimmer auffiel als ich einen Blick auf mein Handy warf. Somit ist der Rabatt also nur Augenwischerei. Wenn man frisch angereist ist, braucht es lange bis man einen ersten Termin bekommt. Mir wurde erklärt, dass es zurzeit nur eine Masseuse gibt, was eindeutig zu wenig ist. Ferner ist es schwierig, sich mit der Dame zu verständigen. Auch fachliche Kenntnisse sind nicht wirklich vorhanden. Die Massagen finden nach Schema F statt, auf besondere Probleme, wie Verspannungen etc., wird nicht eingegangen bzw. werden diese auch nicht von selbst erkannt. Es gibt einen Friseur im Haus, der aber während meiner gesamten 16 Tage geschlossen war. Auch die vom Aufenthalt in 2015 bekannten Shops mit Taschen, Schuhen, Schmuck und anderen Accessoires sind geschlossen. Es gibt einen Hinweis, bei entsprechendem Interesse andere Defne-Hotels zu besuchen. Lediglich ein Kiosk mit Zeitungen und Dingen des täglichen Lebens hatte wohl immer vormittags geöffnet.