Hotel Djerba Resort

Ist ja schon oft hier beschrieben worden: Schöne, große und sehr gepflegte Hotelanlage mit kleineren Mängeln. Das "Vincci Resort" ist eine der typisch älteren Anlagen auf Djerba, aber eine gute Adresse mit m.E. richtig gutem Preis-Leistungsverhältnis. Steht unter der Leitung eines einheimischen Djerbi, der u.a. in Deutschland sein Handwerk gelernt hat. Wer damit leben kann, in einem südlichen Land über Kleinigkeiten gelassen hinweg zu sehen, ist hier prima aufgehoben! Verstärkter Zulauf von Libyern, deren Verhalten russische Gäste wie gehobene Advokaten erscheinen lässt. Ansonsten viele lebenslustige Franzosen, die mit (und ohne) Pastis und viel guter Laune für eine entspannt-mediterrane Atmosphäre sorgen. Leider auch etliche eigene Landsleute, zumeist in Form stets verdrießlich dreinschauender (Früh)Rentner, die ihren Urlaub überwiegend damit verbringen, in epischer Breite über Hotel, Essen ("Mein Mann verhungert hier fast!") und Krankheitsgeschichten ("Es hätte ja auch ein Schlaganfall sein können!") zu palavern. Wer in der Nebensaison einen angenehmen und entspannten Urlaub verbringen möchte, macht um alles, was Ü60 ist und Deutsch spricht, bestmöglich einen weiten Bogen. Zu Weihnachten kamen glücklicherweise auch viele Familien mit Kindern - die Meckerrentner spielten da keine Rolle mehr. WiFi funktioniert über zwei Stationen, allerdings nur, wenn die Lobby nicht zu stark besetzt ist. An wettertechnisch schlechten Tagen kann es da mit der Nutzung schon mal eng werden. Wenn das Heizungsproblem gelöst ist...ein wunderbares Nebensaison-Hotel, für das ich gerne etwas mehr bezahle! Mir persönlich hat es richtig gut gefallen, und ich komme gerne wieder. Beste Zeit dürfte März bis Juni sowie September bis November sein. Dann ist es tüchtig warm auf Djerba - und nicht so voll. Bei Problemen oder Beschwerden wird geholfen - der Ton macht indessen die Musik. Insgesamt: Ein schöner Ort, um seinen Djerba-Urlaub zu verbringen!

Naja, wer was zum Meckern sucht, wird dann hier durchaus fündig. Kleinigkeiten. Hygiene insgesamt eher südlicher Standard, durchaus mit reichlich Gebrauchsspuren versehen. Die Wasserleitungen bieten olfaktorisch gelegentlich Herausforderungen, die Decken auf den Betten hätten gegen eine -sagen wir- zusätzliche Reinigung nichts einzuwenden - man ist halt im Süden. Wer damit nicht leben kann, soll Schloss Lerbach buchen - und bezahlen. Dicke Punktabzüge indessen gibt es für die Klimaanlage. Die Winter auf Djerba sind nicht mehr das, was sie einmal waren: Es wird gerne richtig kalt, wenn die Sonne den Horizont unterschreitet. Und gerne auch mal stürmisch - am Silvesterabend hatte es 5 (!) Grad Celsius. Heizung? Wärme? Leider nein. Dieses Problem muss das Hotel zwingend lösen - oder über die Wintermonate schließen!

Wer "Alles inklusive" und "Pauschal" bucht, dafür jedoch "Individuell" und "À la carte" erwartet, versteht grundsätzlich etwas falsch. Wer angesichts von durchschnittlich fünf bis sieben Buffetstationen (zuzüglich Show-Cooking mit Pizza, Pasta und wechselnden Fleisch-/Fischgrillereien) für sich irgendwie nichts Passendes finden mag, bevorzugt dann vielleicht doch lieber die Flüssignahrung an der Bar. Ich für meinen Teil war insgesamt vier Wochen im Hotel, fand weder etwas langweilig, noch großartig wiederholend, sondern alles vielmehr abwechslungsreich und frisch. Nicht mit allem kann man etwas anfangen, aber fündig wird man immer. Wenn man denn will. Trinkgelder? Ja, natürlich! Deutsche Geizhälse, die meinen, mit "Alles inklusive" nicht nur das Hotel und das Restaurant, sondern auch die Kellner mit eingekauft zu haben, braucht niemand. Zwei, drei Dinar, gemischt mit ein paar zusätzlich klimpernden Millimes, öffnen Herzen und Gastfreundschaft. Übrigens nicht nur in Tunesien... Tolles, großes Restaurant mit einer "Rund-um-Verpflegung" zwischen 07:00 und 00:00 Uhr - für mich gab es da überhaupt nix zu meckern. Dito Bar und maurisches Cafe. Für mich war das alles eher sogar zu viel an Angebot, aber das ist natürlich nur subjektiv.

Für mich? Top! Und ich war nur einer von vielen Pauschalgästen! Das erste Zimmer war zur Schattenseite. Im Sommer ein "Sechser-im-Lotto", im Winter unerquicklich. Konnte Ruck-Zuck, ohne viel Federlesen und mit persönlicher Begleitung eines Verantwortlichen, der mir gleich drei Alternativen anbot, gelöst werden - so geht Service! Die Zeiten, wo auf Djerba viel Deutsch gesprochen wurde, sind vorbei. Die Alten, die noch die "deutschen Zeiten" auf Djerba kannten, werden verdrängt durch Junge, die auffallend gut Englisch sprechen. Egal, ob Rezeption oder Putzfrau/-mann: Wer kein Französisch spricht (wie ich), außer "Shukran" kein Arabisch beherrscht, kommt mit Englisch gut voran. Zur Not, und durchaus gerne mit einem wechselseitigen Lachen genommen, helfen Hände und Füße. Nicht alle sind freundlich, aber die meisten - so ist das halt überall. Tolle Kinderbetreuung, nettes (weil unaufdringliches) Animationsteam, aufgeschlossene und zum Schwatz (Hände und Füße!) bereite Kellner - auf mich hat das alles einen professionellen und offenen Eindruck gemacht.

Ja, der Weg zum Strand...Kritik daran übersieht häufig, dass die meisten Hotels auf Djerba in zweiter (oder gar dritter) Reihe zum Strand stehen. Erste Reihe kostet extra, wie im Theater oder Kino auch. Man muss es sich dann vorher überlegen. Ich fand den Weg zum Strand mit rund sieben Minuten gemütlichsten Gehens wahrlich nicht weit - aber das ist subjektiv. Aus meiner Sicht kein Thema. Inmitten einer gut belebten Zone mit Cafés und Restaurants, Midoun ist fast fußläufig erreichbar. In mittelbarer Nähe eine Moschee, wo -nota bene- fünf Mal täglich der Muezzin ruft. Wer in Bayern in der Nähe einer Kirche urlaubt, wird stündlich behelligt - ein fairer Deal also! Drei Buslinien unmittelbar am Hotel, die nach Midoun und Houmet Souk führen - die djerbi'schen Gelenkbusse sind eine Sensation an sich. Immer schön hinten einsteigen, wo der Schaffner noch persönlich empfängt! Auch Jogger kommen auf ihre Kosten, denn die Runde ums Hotel bringt, zwei-, dreimal gelaufen, tüchtig Kalorienverbrennung. Geübtere schaffen die Strecke Hotel-Leuchtturm-Hotel zwischen Frühstück und Mittagessen...

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Große Außenanlage, sehr gepflegt. Tolle Poollandschaft, eine Augenweide! Zusätzliches Schwimmbad, angeschlossen an eine gut aufgestellte Wellness-Abteilung mit dreierlei temperiertem Hamam. Massage, Friseur - ordentliches, der Hotelklasse angemessenes und gepflegtes Angebot. Kleiner Fitnessraum, Gerätschaften funktionierend und (fast) state-of-the-art. Animation präsent, aber unaufdringlich. Wer will, ist mit herzlichem Hallo willkommen, wer nicht will, wird in Ruhe gelassen. Tip-top!