Hotel Eifelgold Rooding

Die Hotelleitung hat offensichtlich die Devise ausgegeben, unbedingt das abendliche 5-Gang-Menü mit zu verkaufen. Schon bei der telefonischen Buchung des Aufenthalts wollte man uns eigentlich nur Halbpension anbieten. Erst auf hartnäckige Nachfrage hin war dann auch Übernachtung mit Frühstück möglich mit einem um 25 EUR pro Person/Nacht ermäßigten Preis. Bei der Anreise wurde dann sogleich wieder sanfter Druck ausgeübt, doch das Menü am Abend in Anspruch zu nehmen, nun allerdings für 39 EUR pro Person! Auch bei der Abrechnung am Ende des Aufenthalts wurde nochmals ausdrücklich festgestellt, daß man ja kein Menü gehabt habe. In der Summe der Dinge wirkte das schon etwas aufdringlich. Das Personal ist ansonsten ausgesprochen freundlich und zuvorkommend. Das bei Buchung zugesagte ruhige Zimmer zur Bergseite war tatsächlich nicht reserviert worden und wurde erst nach kurzer Diskussion und anfänglicher Behauptung, man sei ausgebucht, zur Verfügung gestellt. Grundsätzlich empfiehlt es sich wirklich, ein Zimmer zur Bergseite hin zu wählen. Obgleich dies nicht die Sonnenseite ist und man nur den Blick auf eine steil ansteigende Wiese hat, wird man durch absolute Ruhe entschädigt. Nach vorne hin zur Straße mit dem Hotelparkplatz muß man mit dem entsprechenden Lärmaufkommen leben. Das Zimmer selbst war gut und zweckmäßig ausgestattet, leider aber sehr klein. Die Minibar war ausgebaut. Teppichboden, Heizkörper, Toilette und teilweise der bauliche Zustand des Badezimmers - die Dusche war nicht auf eine erträglich konstante Temperatur einzustellen, sondern wechselte unvermittelt zwischen brühheiß und eiskalt - vermittelten den Flair der 70er Jahre und werden dem Anspruch an ein 4,5-Sterne-Haus sicherlich nicht gerecht. Für den WLAN-Anschluß ins Internet werden leider recht hohe Gebühren berechnet (4,50 EUR für 30 min.). Das findet man in anderen Häusern dieser Klasse weitaus generöser geregelt. Der Wellness-Bereich ist nur über ein altes Treppenhaus zu erreichen und ist ansonsten recht ansprechend gestaltet. Insbesondere der angegliederte Wintergarten erfreut die Sinne. Kleiner Wermutstropfen: sowohl der Wintergarten als auch der hierdurch zugängliche Außenbereich sind rundum einsehbar, so daß die Intimsphäre etwas leidet. Dies gilt auch für die Anordnung der einzelnen Einrichtungen. Dem Architekten dürfte die Erfahrung für die Planung eines solchen Bereichs gefehlt haben. Anders ist es nicht zu erklären, daß die Kaltwasserdusche genau gegenüber der Ganzglastür der Sauna platziert ist und somit nicht nur zu peinlichen Auftritten, sondern auch zu massiven Wasserlachen in der Sauna führt. Der Ruheraum wird seinem Namen nicht gerecht, da die heftigen Geräusche der Duschen - die übrigens ein ähnlich problematisches Regelverhalten wie im Zimmer aufwiesen - ein tiefes Entspannen nicht erlauben. Zur Küche des Hauses können keine weitergehenden Angaben gemacht werden, da wir wie ausgeführt das Abendmenü nicht in Anspruch genommen haben - à la carte wird nicht angeboten. Das Frühstücksbuffet, das bis 11.30 Uhr zur Verfügung steht, war nach Auswahl, Vielfalt und Qualität ohne jeden Tadel. Auch dem Frühstücksraum ist ein Wintergarten angegliedert, der ein herrliches Ambiente schafft und zum ausgiebigen Genuß des Frühstücks verführt. Unseren Aufenthalt in dem Haus werden wir in angenehmer Erinnerung behalten. Aufgrund der aufgezeigten Mängel können wir es jedoch nur mit entsprechenden Einschränkungen weiterempfehlen. Die Klassifizierung mit viereinhalb Sternen verspricht eindeutig zuviel; das Preis-Leistungsverhältnis stimmt nicht.

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