Hotel Emir Fosse Beach

Da ich kein chronischer Nörgler bin, möchte ich versuchen, meine Eindrücke recht objektiv wiederzugeben. Deshalb zunächst das Gute: Es waren einfach eingerichtete, jedoch saubere und gut klimatisierte Zimmer. Wir hatten das Glück, einen Eck-Balkon zu besitzen, wodurch wir auf der einen Seite das Meer und auf der anderen den Pool sehen konnten. Es gab auch einen Fernseher, wenn auch nur ein deutsches Programm, aber man fährt ja nicht zum fernsehen in den Urlaub. In unmittelbarer Umgebung des Hotels hatte man sehr viele Möglichkeiten, Restaurants zu besuchen, preiswerte Reisen zu buchen, ein türkisches Bad zu genießen (wobei ich alleinreisende Frauen zur Vorsicht mahnen würde) sowie auch shoppen zu gehen. In vielen Restaurants bieten die Kellner ein sehr beeindruckendes Showprogramm mit Tänzen usw. Mit etwas Englisch konnte man sich recht gut überall verständigen, auf Deutschkenntnisse sollte man allerdings nicht mehr zu sehr bauen, denn die Orientierung richtet sich inzwischen mehr auf die zahlreichen russischen Urlauber. Nun aber leider auch noch einige Worte zur Kehrseite der Medaille: Ein großer Mangel war die Beleuchtung im WC-/Duschbereich. Wenn man die Tür nicht offen ließ, konnte man sich gerade so noch orientieren, wo sich Toilette, Waschbecken und Dusche befinden, aber frisieren oder Schminken ging überhaupt nicht. Dafür gab es jedoch im Schlafraum eine Art Frisierkommode, dort allerdings keine Steckdose für einen Fön. Ebenso duster waren nach Sonnenuntergang auch die Treppenhäuser und Flure. Das Essen war zwar immer frisch und der Speiseraum sauber, jedoch fehlte es sehr an Abwechslung. Die angebotenene Säfte waren total überzuckert, sämtliche Süßspeisen und Marmeladen ebenso, das Obstangebot bestand ausschließlich aus Melonen und auch das Wurstangebot aus nur einer Sorte Aufschnitt, die irgendwie aussah wie Leberkäse, der schon sehr lange irgendwo offen herumlag, Butter - Fehlanzeige, Käse - nur Schafskäse, dafür aber viel Tomaten, Gurken, Paprika und Kräuter. Die Kellner waren mit Abräumen sehr fleißig - manchmal allerdings auch zu übereifrig, denn es kam mehrfach vor, dass wir noch einen Teil unseres Essens in der Hand hielten, als uns schon der Teller weggezogen wurde. Man sollte auch zwischendurch nicht unbedingt geschlossen den Tisch verlassen, um sich etwas nachzuholen - dann konnte es passieren, dass inzwischen der ganze Tisch abgeräumt wurde. Die extreme Emsigkeit machte das Speisen zeitweise etwas stressig. Weiterhin stelle ich mir unter All-Inclusive zumindest zwischen 8. 00 und 23. 00 Uhr ein ständiges Angebot an Speisen und Getränken sowie abends auch einer gewissen Auswahl an Cocktails vor. Ich kenne von anderen AI-Urlaubsreisen wesentlich vielfältigere Getränke-, Speisen- und Snackangebote sowie auch eine größere Auswahl an Obst und Eis. Die Animation bestand aus 5 sehr jungen russischen Mädels und Jungen, die sich allerdings ausschließlich auf ihre Landesgenossen konzentrierten und die Deutschen beinahe vollkommen ignorierten. Man hatte auch das Gefühl, das Animationsteam war nicht sehr gut vorbereitet, denn oft waren sie sich nicht so ganz einig, wer wann was zu tun hatte. Besonders störend empfanden wir die extrem laute Beschallung des Pools aus riesigen Boxen mit nerviger Techno-Musik oder auch sich immer wiederholenden "Hits" von morgens 10. 00 Uhr bis 17. 00 Uhr (Ausnahme: Mittagspause). Der Strand war zwar angenehm nah, man brauchte nur über die Straße zu gehen, aber sehr steinig und unsauber. Unser Fazit: Nach einer Woche wollten wir wieder nach Hause. Wir konnten das Essen nicht mehr sehen, Pool und Meer boten keine angenehme Erholung und für weitere Ausflüge, die das Highlight der Reise waren, fehlte uns inzwischen das nötige Taschengeld. Beim nächsten Urlaub legen wir doch lieber ein paar Euro drauf und leisten uns einen Hotel-Stern mehr.

Beliebte Aktivitäten

• Strand