Hotel Forest Park

Das Hotel hat 26 Zimmer mit 58 Betten. Alles ist neu, gepflegt und in einem guten Zustand. Die Architektur erinnert an eine kleine "Stadtvilla" oder "Privatklinik" sie ist vielleicht ein klein Wenig steril. Behindertengerecht ist das Hotel nicht. Ein Internetzugang steht den Gästen zur Verfügung. Zu unserer Reisezeit im April wurde der Außenbereich noch für die Hauptsaison hergerichtet. Der Pool war einen Tag vor Abreise nutzbar und der Außenbereich lag noch etwas im Winterschlaf. Die Gäste kamen alle aus Deutschland und es ergaben sich sofort nette Kontakte. Dies wird durch die Anordnung der Tische im Speiseraum gefördert - gute Idee! Grundsätzlich würde ich von einem Urlaub in Kemer abraten. Das hat allerdings absolut nichts mit dem Hotel zu tun! Aber im Ort kann man keine 2 Meter in Ruhe gehen. Man wird ständig auf unangenehmste Art angequatscht, weil man etwas kaufen oder dringend in ein Restaurant kommen soll. Ich hatte so etwas in der Türkei erwartet, es mir aber nicht so schlimm vorgestellt. Ein höfliches "Nein danke" reicht absolut nicht aus. Ignorieren war auch nicht möglich. Wir hatten überhaupt keine Lust an irgendeinem Geschäft stehen zu bleiben und zu gucken, weil wir uns nicht gerne nötigen lassen. Wir haben uns wirklich belästigt gefühlt, was sich am Strand fortsetzte. Teilweise wurden wir wirklich beglotzt und wir gehören ganz sicher nicht zu der Fraktion, die solches Verhalten herausfordert. Von Entspannung konnte keine Rede sein. Wenn man Kemer nur als Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen nutzen möchte, ist es vielleicht OK. Für mich kann ich jedenfalls sagen, dass es mein erster und letzter Urlaub dort war.

Das Zimmer war ziemlich klein (ein Koffer passte auf den Schrank, für den zweiten Koffer blieb nur der schmale Gang neben dem Bett). Außerdem war es ziemlich hellhörig. Unser Zimmer lag im Erdgeschoss und quasi bei der Rezeption um die Ecke, was der Ruhe nicht unbedingt förderlich war. Im Bad gab es leider weder Fenster noch eine funktionierende Lüftung, außerdem ist es ziemlich dunkel. Der Ausblick vom Balkon war nicht so schön, aber das lag sicher am Erdgeschoss, oben ist es bestimmt ganz schön. Den Balkontisch würde ich mir höher wünschen. Die Möblierung des Zimmers ist etwas "seelenlos", es hätte überall auf der Welt sein können. Ich persönlich mag auch lieber Fliesen statt Teppich (vor allem im Süden). Es gibt 4 deutsche TV-Programme (ARD, ZDF, Sat1 und VOX). Es gibt eine Minibar mit sehr zivilen Preisen. Die Betten waren ziemlich hart (man konnte die Federn teilweise spüren, was vor allem den Hüftknochen nicht so recht war) Auf jeden Fall aber besser als durchgelegen. Insgesamt glaube ich, dass wir mit dem Zimmer etwas Pech hatten. Die oben gelegenen sind sicher besser.

Die nahezu euphorischen Bewertungen der Gastronomie kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wir hatten Halbpension und das Frühstück war für südliche Gefilde halbwegs in Ordnung. Allerdings gab es bis auf die "Eiervariationen" jeden Morgen exakt das Gleiche und der Kaffee war eine echte Katastrophe. Lösliches Pulver und Wasser ergeben halt nichts Gutes. Hier wären wenigstens eine Filterkaffeemaschine oder vielleicht sogar eine Gastronomie taugliche Maschine eine notwendige Anschaffung. Das Abendessen wird ebenfalls als Buffet gereicht. Es Besteht aus einer Suppe, einer Hauptspeise, und verschiedenen Beilagen sowie einem Dessert. Die Suppe war geschmacklich teilweise nicht wirklich einzuordnen. Hier konnte man sich eher an der Farbe orientieren. Die Hauptspeise war besser, aber auch nicht immer richtig lecker. Am besten waren meistens die Beilagen, von denen viele aber leider frittiert waren. das Dessert war OK. Es gab abwechselnd Kuchen, Pudding und einmal auch Milchreis, bei dem ich mich gleich in meine Kindheit versetzt fühlte. Insgesamt war ich (vor allem wegen der vielen tollen Bewertungen) ziemlich enttäuscht. Und ich habe wirklich keine überzogenen Ansprüche. Ich verstehe, dass das Hotel auf Grund der günstigen Preise scharf kalkulieren muss, aber vielleicht sollte dann eher der Grundpreis erhöht werden. Das Hotel war aber auch nicht ausgebucht und ich gehe mal davon aus, dass das Essen in der Saison vielfältiger und besser ist. Ausgeglichen wurde die Qualität durch die netten Kontakte und Gespräche mit den anderen Urlaubern.

Der Service ist sehr gut. Alle sind super freundlich und aufmerksam. Fast jeder spricht Deutsch oder lernt es gerade (mir würde auch Englisch reichen, denn ich bin ja schließlich im Ausland und kann nicht erwarten, dass sich alles nach mir richtet). Die Zimmerreinigung ist sehr gut und das Herrichten der Betten äußerst kreativ. Da kann man über eine nicht völlig wieder aufgefüllte Minibar oder mal vergessenes Nachfüllen des Toilettenpapiers gerne hinweg sehen. Da fragt man halt einfach nach.

Das Hotel liegt am Ortsrand von Kemer. Bis ins Zentrum läuft man ca. 15 Minuten. Zum Strand etwas länger. Gegenüber des Hotels fängt direkt der Pinienwald an. Allerdings gibt es auf den anderen Seiten doch eine recht enge nachbarschaftliche Bebauung (unser Zimmer war vom chicen Eigentumsappartement nebenan direkt einsehbar. Dies ist in den oberen Etagen wahrscheinlich besser). Ein Grundstück liegt noch brach, dann kommt das Viking Hotel. Die Transferzeit vom Flughafen Antalya beträgt gut 45 Minuten. Mit dem Dolmusch für 3 € etwas länger. Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten findet man im Ort.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Es gibt einen Pool und einen Wellnessbereich mit Hammam und Sauna, den wir allerdings nicht genutzt haben. Das Ganze wird "ayurvedisch" betreut und die Massagen und Behandlungen sollen gut sein, wie andere Reisende berichteten. Ein türkisches Kaffee mit netten Wasserpfeifenrunden entsteht gerade. Tagungsräume, Boutiquen, Disco und Ähnliches gibt es zum Glück nicht. Die Grundstücksmauer um den Pool herum wurde von Otto zwar nett bemalt, es gibt aber sicher schönere "Aussichten".