Hotel Gardenia Beach

Da die Fotos älteren Datums waren, sodass der Hotelrohbau nebenan bzw. der Blick zum Meer nicht abgebildet war und das Reisebüro keine Mitteilungen zu den Baumaßnahmen in unmittelbarer Nachbarschaft des Hotels machte, wurde uns dieser bekannte Reisemangel verschwiegen. Da der Hotelrohbau bereits bei unserer Anreise stand und nur in den Wintermonaten gebaut wird, mußte der erhebliche Mangel durch die Baustelle dem Veranstalter bereits im Jahr 2006 bekannt gewesen sein. Bereits bei Anreise stellten wir fest, dass die Ausstattung sowie die Verpflegung nicht einem 4-Sterne, sonder höchstens einem 3-Sterne Hotel entspricht. Die Hotel-Lobby ist sehr klein und einfach gehalten. Es gibt keinen Fahrstuhl von der Empfangshalle zu den Etagen, sondern man muss die Koffer eine Etage nach unten, über eine erhöhte Treppenstufe, dann scharf links um eine Ecke und dann durch einen Tunnel unter der Straße in das Gästehaus tragen. Erst dort befindet sich ein Fahrstuhl zu den Etagen. Wenn man das Hotel verlassen will, bietet sich ein trauriger Anblick von verlassenen Häusern, Baustellen, aufgeschütteten Straßen und Müll. Außer einigen heruntergekommenen fliegenden Verkaufsständen, Hotel- baustellen oder anderen bewachten Hotels bietet sich in der Umgebung keine Abwechslung. Es gibt keine Möglichkeit, in der Nähe ein Restaurant, eine Bar oder ein Café aufzusuchen, oder einfach nur zu bummeln. Diese Möglichkeit bietet sich nur in benachbarten Ortschaften, welche nur mit dem Taxi oder dem Dolmus zu erreichen sind. Dieser sowie die nächste Apotheke sind jedoch nur zu erreichen, indem man die Hauptstraße durch einen unfertigen, verdreckten und unbeleuchteten Tunnel unterquert. Wenn man abends im Dunkeln von einem Ausflug mit dem Dolmus zurückkommt, muß man sich auf unwegsamen unbeleuchteten Wegen von der Hauptstraße zum Hotel tasten. Die Verpflegung am Abend der Ankunft gegen 22.30 Uhr beschränkte sich auf einen kleinen Salat und Oliven, Brot wurde nur auf Nachfrage gereicht. Im Speiseraum des Hotels mussten in der ersten Woche beim Mittagessen und Abenbrot lange Wartezeiten in Kauf genommen werden, da nur ein Buffet für warme Speisen bereitgehalten wurde, sodass sich eine lange Schlange bildete. Dieser Zustand wurde von uns unverzüglich beim Restaurantleiter und auch beim Hotelmanager bemängelt, aber nicht abgestellt. Als Grund erfuhren wir, dass Gäste aus einem anderen Hotel wegen Schließung in unsere Anlage umgebucht wurden. Wenn man seine Mahlzeiten auf der Außenterrasse einnehmen wollte, musste man den Baulärm und Staub in Kauf nehmen. Einen Sitzplatz im Erdgeschoß bekam man nur, wenn man zu Beginn der Essenszeiten im Speisesaal war. Für später eintreffende Gäste blieb nur die 1. Etage, zu der man die Speisen über eine Treppe durch einen engen Zugang nach oben tragen musste. Dort befand sich zwar auch Einrichtungen zur Speisenvorhaltung, diese wurden jedoch nicht genutzt. Die Hälfte der dort vorgefundenen Stühle sind billige Plastik-Gartenstühle. Ein separater Aufenthaltsraum im Hotel fehlte, so dass Gäste sich nach dem Essen im Speiseraum aufhielten, um Karten, Kniffel o.ä. zu spielen. Die Tische waren nie so gedeckt, wie es der Hotelprospekt verspricht, mit Stoffservietten und Gläsern. Im Gegenteil musste man sich oft noch Besteck selbst suchen. Bequeme Sitzgelegenheiten für den Abend oder eine Bar suchte man ebenso vergebens, wie ein a-la-carte-Restaurant. Die Getränkeauswahl war sehr beschränkt, der Wein meist ungenießbar und Saft zum Frühstück gab es überhaupt nicht, lediglich gefärbtes Zuckerwasser in verschiedenen Geschmacksrichtungen aus den bereitstehenden Automaten. In der ersten Woche unseres Aufenthaltes waren bereits gegen 11.00 Uhr sämtliche Liegen am Strand belegt, der Strandabschnitt war für die Kapazität des Hotels zu klein, so dass die Liegen dicht nebeneinander standen. Am 2. Tag unseres Aufenthaltes begannen an dem Hotelrohbau, der direkt neben der Frühstücksterrasse steht (ca. 5 Meter!) die Bauarbeiten. Auch dies wurde sofort beim Hotelmanagement angezeigt. Der Lärm durch die Bauarbeiten begann bereits zum Frühstück und ging zeitweise bis nach 22.00 Uhr. Die Betonmischer, Betonpumpen, Bagger und Muldenkipper sind direkt neben der Miniclub-Anlage betrieben worden, so dass diese von Staub eingehüllt und von Lärm überflutet wurde. An der zur Hotelanlage gehörenden Beach-Bar wurde das Speisen- und Getränkeangebot in der zweiten Woche heruntergefahren: Es wurden keine Pizzas mehr gereicht, Tee gab es nicht mehr und alkoholfreie Getränke wurden nicht mehr aus der Zapfanlage, sondern aus offenen, ungekühlt bereitgestellten Plastikflaschen ausgeschenkt. Für die selbst zu belegenden Hamburger waren an einigen Tagen bereits gegen 13.00 Uhr die Brötchen ausgegangen, auf Nachfrage aber auch keine weiteren bereitgestellt, obwohl bis 16.00 Uhr Speisen zugesagt wurden. Zu den Kaffeezeiten wurden keine Törtchen gereicht, dafür nur ölgetränktes Süßgebäck. Mehrere Jugendliche über 16 Jahre, so auch unser Sohn, welche den vollen Reisepreis gezahlt haben und ein „gelbes Bändchen“ für Erwachsene erhielten, wurde mehrfach von den Kellnern kein Bier ausgeschenkt. Das angebotene, äußerst unprofessionell gestaltete Abendprogramm fand ausschließlich im Freien statt und man musste auf unbequemen alten Plastikstühlen ohne Stuhlkissen den Darbietungen folgen. Die Temperaturen waren am Abend aber nicht mehr geeignet, um sich im Freien neben der Poolanlage aufzuhalten. Dies wird auch durch die dort angebotenen Postkarten bestätigt, auf denen das Hotel mit 3 Sternen ausgewiesen wird. Wenn uns diese Mängel bekannt gewesen wären, bzw. wenn wir gewusst hätten, dass dieses Hotel keine 4 Sterne hat und auch nicht verdient, hätten wir die Reise in dieses Hotel nie gebucht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand