- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel geht gar nicht. Die Lage am Strand/ an der Partymeile ist prima, für den, der´s mag, das ist aber auch das einzig Positive. Das Essen ist ungebießbar, wir haben immer auswärts gegessen. Zimmer sehr hellhörig. Möbel angeranzt. Das Hotel ist durchkreuzt von korrupten Abzockmitarbeitern. Konkreter Fall: Wir hatten auf unserem Bettlaken im Zimmer versehtlich einen Schluck Likör verschüttet. Ärgerlich, ist aber passiert. Sorry. Was dann in den darauf folgenden Tagen geschah, war für uns so nicht zu erwarten und bis dahin völlig unvorstellbar. Am nächsten Tag sprach uns ein Rezeptionsmitarbeiter an und teilte uns mit, dass wir für den "Schaden" aufzukommen haben. Das Bettuch (ein billiger Lappen) müsse man nun weg schneißen. 100 Leva (ca. 50 Euro) sollten wir zahlen. Und zwar sofort! Wir äußerten unser Mißfallen und haben die Zahlung natürlich verweigert. Grund 1: Seit wann müssen Hotelgäste zahlen, wenn ihnen ein kleines, menschliches Malheur passiert? Grund 2: Wir sehen nicht ein, für ein einfaches Laken, dass es bei Amazun für 5 Euro gibt, 50,- zu bezahlen. Am nächsten Tag wurden wir erneut barsch angesprochen. O-Ton: "Jetzt bezahlen, oder wir deaktivieren ihre Zimmerkarte. Dann kommen sie nicht mehr auf ihr Zimmer." Wir haben selbstverständlich erneut nicht bezahlt und darauf verwiesen, dass es ja wohl zum normalen Risiko eines Hotelbetriebes gehört, dass ein Gast mal ein Bettlaken ein wenig beschmutzt. Inzwischen hatte sich auch noch der sogenannte Hotelmanager eingeschaltet, ein wenig gepflegter, unsymphatischer Typ ohne jede Empathie. O-Ton Manager: "Wenn Sie nich zahlen, kommen sie nicht raus hier aus dem Hotel". Haha, herzlich gelacht und den Mann stehen gelassen haben wir - und dann die örtliche Polizei angerufen. Wir baten um Hilfe, da wir erpresst werden sollten. 50,- Euro zahlen oder kein Zugang zum Zimmer mehr. Die bulgarische Polizei kam dann auch in Gestalt zweier mürrischer Beamter, die natürlich kaum deutsch oder englisch sprachen und nichts verstanden bzw. nichts verstehen wollten. Der sogenannte Hotelmanager redete minutenlang recht vertraut mit den beiden, es war offensichtlich, das man sich wohl kannte. Denn nach ein paar Minuten sagten uns die Polizisten in strengem Ton: "Du bezahlen 50 Euro, dann du kein Problem mehr" und zogen, dem Manager freundlich winkend, von dannen. Wir haben natürlich wieder nichts bezahlt und waren wie vor den Kopf gestoßen. Dann wurde es spannend. Am Vorabend unserer geplanten Abreise früh morgens hat man tatsächlich die Drohung wahr gemacht - unsere Karte wurde deaktiviert und unser Zimmer mit all unseren Sachen drin war nicht mehr zugänglich. Was für eine unglaubliche Frechheit. Wir versuchten mehrfach, unseren TUI Reiseleiter zu erreichen, damit er uns half, es gab aber keinen im Hotel, angeblich wegen Corona. Es gab nicht mal einen TUI-Ordner im Hotel mit einer Nottelefonnummer oder ähnlichem, nur Ordner von alltours und Schauinsland, aber da hatten wir ja nicht gebucht. Zurück zu unserem Problem: Ein freundlicher Mittourist aus einem Zimmer auf der gleichen Etage bekam das alles mit und war ebenso empört wie wir. Er war ein deutscher Zollangesteller auf Urlaub und konnte die nicht besonders robuste Zimmertür glücklicherweise gewaltfrei mit einem einfachen Trick für uns öffnen. Eilig rafften wir unsere Sachen zusammen, warfen alles in unsere Koffer und deponierten diesen dann im Zimmer einer befreundeten Touristin, die wir im Hotel kennen gelernt hatten. So hatten wir zwar kein Bett mehr für die kurze Nacht, aber immerhin unsere persönlichen Sachen. Die Krönung dann am frühen Morgen, als wir mit unserem Koffer gegen 3.30 Uhr das Hotel verlassen wollten, um in den bereit stehenden Bus zum Airport zu steigen. Der Hotelmanager hatte die Polizei gerufen, weil wir das 5,- Euro Bettuch nicht mit 50,- Euro bezahlen wollten! Und unsere beiden "Freunde" von der bulgarischen Ordnungsmacht waren wieder da und sprachen nun verblüffen gut englisch. Sie standen mit Handschellen(!) wedelnd vor uns und erklärten uns allen Ernstes, dass wir für 24 Stunden in Arrest kommen und das Land nicht verlassen können, wenn wir nicht SOFORT bezahlen. Bisher hatten wir das ganze Thema ja eher als Posse, Realsatire oder Joke angesehen, doch nun wurde uns tatsächlich mulmig. Wir, 2 harmlose junge Frauen aus Deutschland, standen mitten in der Nacht vor 2 bulgarischen Polizisten, die uns ernsthaft mit Haft bedrohten, währen uns der Hotelmanager aus dem Hintergrund beleidigende Worte der untersten Kategorie zurief, die man hier in einer Bewertung bei Holidaycheck aus Jugendschutzgründen sicher nicht zitieren darf. Fast wäre es zu einem Handgemenge gekommen. Der Busfahrer war inzwischen auch dazu gekommen und erklärte uns, dass er nun nicht mehr warten könne, wir sollten bitte jetzt sofort einsteigen. In unserer Not haben wir dann kurz entschlossen einen 10 Euro Schein auf den Tresen geknallt, haben uns an den Polizisten vorbei gemogelt, die uns überraschenderweise nun doch nicht verhafteten, und sind so schnell wir konnten zum Bus gerannt. Wir hörten noch den Hotelmanager hinter uns her rufen "You f....ing german bitches!" Super Typ. Super Hotel. Never, never again! Im Bus haben wir uns dann mit ein paar anderen Gästen unseres Hotels unterhalten, die unsere Empörung mitbekommen hatten. Da wurde uns von ähnlichen, vergleichbaren Vorkommnissen berichtet, die nicht minder dreist sind. Ein junger Mann zB. hätte angeblich nachts in seinem Zimmer zu laut Musik gehört. Gäste hätten sich beschwert. Er musste 50,- Euro in die Hotelkasse zahlen wegen Lärmbelästigung. Wohlgemerkt in einem Hotel an einem Partystrand, an dem die ganze Nacht keine wirkliche Ruhr herrscht. Eine anderer Gast hatte sich am Strand eine blutende Fleischwunde am Fuß zugezogen, er ging zur Rezeption und fragte nach einem Arzt. Ein Arzt kam dann auch 30 Minuten später, sah sich die Wunde kurz an, reinigte sie und klebte ein Pflaster drauf. Die Rechnung schrieb er mit der Hand: 1.000,- Euro, bitte. Kein Scherz. Eintausend Euro! Der Gast war natürlich empört, nach langen Diskussionen einigte man sich dann auf 200,- Euro, ohne Beleg und Quittung, versteht sich. An diesem Ort herrschen Lug, Trug, Korruption, Unfreundlichkeit und krasses Desinteresse am Gast, gepaart mit haarsträubender Abzocke und unvorstellbarer Dreistigkeit. Für uns vollig rätselhaft, dass der größte deutsche Reisekonzern TUI einen solch miesen Laden in sein Programm aufnimmt. Wir kommen nie wieder!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2020 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martin |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 2 |