- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir haben im Juni einen 10-tägigen Aufenthalt im H10 Tindaya gebucht, All Inclusive. Die Hotelleitung wies uns ein Zimmer im linken Hotelflügel zu. Seltsam war daran, dass wir mit unserem Reiseveranstalter ausdrücklich direkten Meerblick vereinbart hatten. Stattdessen hatten wir einen Blick auf den Ort sowie die Bucht, mit minimalem, seitlichen Meerblick und Baustellenlärm. Spontan erwiderten wir dies an der Rezeption und baten darum, uns ein Zimmer im rechten Hotelflügel (von der Front des Hotels aus gesehen) zuzuweisen. Dies entsprach schon viel eher unseren Erwartungen - der Urlaub konnte also nach einigen Startschwierigkeiten beginnen. Die Größe der Anlage überrascht sehr. Die Poollandschaft ist gut in das Landschaftsbild eingearbeitet und wird der Anzahl der Gästen sehr gerecht. Mitunter scheint auch die Anzahl der Pools sowie das Dasein der 2 großen Pools sinnvoll, da man so nicht jeden Gast dazu zwingt, an der Veraclub-Animation partizipieren zu müssen. Hinsichtlich der allgemeinen Sauberkeit im Hotel gibt es keine größeren Klagen. Die Teppiche in der Hotellobby haben die besten Jahre schon hinter sich. Sonst ist das Hotel noch recht sauber. Hinsichtlich des Altersdurchschnitts ist das Hotel sehr durchwachsen: die Familienfreundlichkeit der Anlage zieht viele junge Familien in das H10 Tindaya. Allerdings sind auch viele junge Paare und ältere Paare vor Ort. Während unseren Aufenthaltes durften wir Bekanntschaft mit einer Gruppe lauter, italienischer Kinder machen, die mit einer Stärke von 2 Fussballmannschaften das Hotel besuchte. Nicht nur die fehlende Konsequenz der Gruppenleiter machte ab und an zu schaffen, sondern auch, dass das Hotel nicht im Stande war, die Gruppe in ihrer Lautstärke zu mäßigen. Vor allem beim Essen war das sehr unangebracht und störend. Solche großen Gruppen scheinen jedoch eher eine seltene Erscheinung im H10 Tindaya zu sein, so dass man darüber hinwegsehen kann. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Hotels scheint okay zu sein. Es schlägt weder ins Negative, noch ins Positive aus - dafür fehlen gravierende positive oder negative Erlebnisse. Man sollte jedoch darauf achten, dass es im Hotel eigentlich nur seitliche und direkte Meerblicke gibt (ausgenommen: eine geringe Anzahl von Zimmern, die aufgrund der Bauweise auf andere Zimmer sehen). Daher sollte man vorher unbedingt sein Reisebüro auf die verschiedenen Zimmertypen ansprechen (in unserem Fall wusste die Büroleiterin nichts darüber und wir einigten uns auf ein Hotelzimmer mit direktem Meerblick, was sich lt. Definition der Rezeption als seitlicher Meerblick offenbarte). Die mal mehr, mal weniger starken Passatwinde machen einen Aufenthalt in der Sonne sehr gefährlich, da man die Sonne bzw. Hitze kaum wahrnimmt. Sonnenschutz ist unbedingt notwendig und sollte dementsprechend auch immer wieder aufgefrischt werden.
Die Zimmer entsprechen den Erwartungen an ein Urlaubshotel. Das Bett bzw. die Matratze ist allerdings steinhart, woran man sich erst einmal gewöhnen muss. Fernseher und Safe (gegen Preis und Kaution) sind vorhanden, ebenso die gewöhnliche Möbilierung eines Hotelzimmers (Tisch, Sitzgelegenheit, Schreibtisch, Nachttische). Das Badezimmer entspricht ebenfalls den Anforderungen und ließ auch hinsichtlich der Sauberkeit keine Kritik zu. Eine Klimaanlage befindet sich auch auf den Zimmern. Die Minibar ist nicht aufgefüllt, kann aber durch Anruf bei der Rezeption in Anspruch genommen werden. Dazu sollte man allerdings die Kühlschränke wechseln. Unser Kühlschrank produzierte - so fühlte ich es zumindest - mehr Abwärme als Kälte.
Im Hotel gibt es 2 Restaurants, welche sich eine Küche teilen. Um dem wachsenden Gästezuwachs während der Pfingsttage gerecht zu werden, wurden beide bewirtschaftet. Das Angebot der Snackbar am Pool im AI-Programm haben wir nur einmal in Anspruch genommen, da die Umstände (Lautstärke, viel Betrieb, Essen steht mehrere Stunden in Aufbewahrungsboxen) nicht wirklich einladend wirkten. Außerhalb der gesetzlichen Feiertage in Deutschland scheint das Hotel - wie auch andere Bewertungen belegen - sehr italienisch geprägt zu sein. So gab es auch vor den Pfingstferien ein eher auf italienische Bedürfnisse abgestimmtes Buffet (Spaghetti, Pizza, Lasagne...) erlebt, welches sich mit dem Ansturm vieler deutschen Gäste dann nochmal wandelte (Käsebuffet, Puten- und Schweinefleisch,...). Das Frühstück ist kontinental, Getränke werden beim Frühstück nicht durch die Angestellten an den Tisch gebracht (wie es beim Mittagessen und Abendessen geschieht). Teilweise werden Speisen zu späterer Stunde zu selten aufgefüllt, so dass man einige Zeit warten muss, bis das gewünschte Essen wieder vorhanden ist. Beim Abräumen der Teller sind einige Angestellte sehr schnell und räumen die Dinge mit dem letzten Happen bereits weg. Das sollte man versuchen in einem Urlaubshotel zu vermeiden. Das Live-Cooking ist nichts anderes als ein frisches Zubereiten von Pasta, Fleisch, und ähnlichem. Es fehlen einfallsreiche Ideen, wie z.B. Themenkochen nach Nationalitäten. Die fehlende Vielfalt beim Essen ist eines der größten Mankos beim H10 Tindaya. Auf gleicher Etage befindet sich die Hauptbar bzw. Lobby des Hotels. AI-Leistungen (Alkoholhaltige und -freie Cocktails, Säfte, Limonaden, Wasser, Bier, Wein) können dort in Anspruch genommen werden. Was wir als störend empfanden war die Tatsache, dass die Bar ab dem späten Nachmittag generell unterbesetzt war und man die Cocktails nicht frisch zubereitete, sondern sie in Tupperware-Behältern abfertigte. Das führt dazu, dass Cocktails nicht wie Cocktails aussehen (z.B. fehlende Farbschichten beim Tequila Sunrise, kaum Deko) und auch manchmal nicht so schmecken. Da die Hotelanlage sonst nicht mit dem Personal spart, ist es nicht verständlich, wieso man bei der Bar spart.
Das Personal im Hotel war zu uns immer freundlich, da gab es keinerlei Beanstandungen. Bis auf die Zimmermädchen (von denen man es auch nicht unbedingt verlangen kann) werden von den Angestellten die gängigsten Sprachen (Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch) gesprochen. Es empfiehlt sich sowieso, einige Worte Spanisch zu lernen und diese auch im Urlaub anzuwenden - aus Respekt gegenüber den Angestellten. Manchmal hilft dies allerdings bzgl. der Freundlichkeit des Personals. Wir möchten positiv erwähnen, dass das Reinigungspersonal im 6. Stock der rechten Hotelanlage sehr freundlich ist. Eine solch gute Laune und Freundlichkeit habe ich in bisherigen Hotelanlagen noch nicht erlebt. Großer Pluspunkt! :-) Die Zimmerreinigung wurde täglich ordentlich gemacht. Wir konnten keinen größeren Schmutz entdecken, außer einem verrosteten und alten Föhn im Badezimmer, der wohl schon einige Monate lang nicht mehr benutzt wurde (was so auch gut ist). Obgleich wir an der Rezeption reklamiert hatten, dass die Beleuchtung auf der Terrasse leider nicht funktioniert, wurde unser Anliegen bis zur Abreise nicht bearbeitet. Dies störte zwar nur minimal, sollte aber hinsichtlich des Services erwähnt werden. Zusätzliche Serviceleistungen, wie z.B. Kinderanimation, Animation an Abenden, Spa- und Wellness-Bereich, existieren im Hotel, wurden von uns allerdings nicht in Anspruch genommen. Daher kein Urteil hierzu.
Das Hotel befindet sich ca. 1 Std. vom Flughafen entfernt (mit dem PKW/Bus). Bzgl. der von einigen Hotelbewertungen erwähnten Kloakengerüche (Kläranlage in der Umgebung) lassen sich zwar ab und an solche feststellen, die Intensität des Geruchs ist jedoch recht gering. Diese Gerüche sind auch nicht ständig präsent, sondern abhängig von Wind und Wetter. Wir empfanden dies nicht als großes Problem während unseres Aufenthaltes, da wir nur im Flur des Hotels ab und an diesen Geruch wahrnehmen konnten. Im Ort Costa Calma gibt es mehrere 'Shopping Center', d.h. Einkaufszentren, die 3 bis 4 - in seltenen Fällen auch mehr - Läden beinhalten. Dort lassen sich auch Konsumgüter des täglichen Bedarfs einkaufen, zu gewohnten Preisen. Die Unterhaltungsmöglichkeiten im Ort sind sehr spärlich gesäht. Costa Calma ist von den Hotels geprägt und hat nur wenige Restaurants oder Bars, die empfehlenswert sind. Empfehlenswert ist der Besuch der einzigen Strandbar, die westlich vom H10 Tindaya am Strand liegt. Dort gibt es Samstag Abends Livemusik und rund um die Uhr leckere Cocktails. Im direkten Umfeld des Hotels gibt es sowieso keine Infrastruktur, die von touristischer Bedeutung ist. Da scheint noch Nachholbedarf zu herrschen. Wer allerdings bei einem längeren Aufenthalt Sehnsucht nach guten Bars und Restaurants, o.ä., hat, scheint in Costa Calma falsch aufgehoben. Die Reisekonzerne versuchen, die Touristen im H10 Tindaya durch ihre Vorstellungsrunden und Sprechstunden über Ausflugsmöglichkeiten zu informieren. Von den gebotenen Möglichkeiten (Kitesurfen, Jetski, Tagesrundfahrt Fuerteventura,....) haben wir lediglich den Besuch des Oasis Park in Anspruch genommen, der ca. 10 Minuten vom Hotel entfernt liegt. Dieser Tierpark bietet sich vor allem für Familien und Tierfreunde an, kostete zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes 23€ p.P. Sehr empfehlenswert ist eine kleine Wanderung in Richtung Osten des Hotels (geographisch: richtung Süden). Die Felsvorsprünge und Strände bieten tolle Aussichten und Panoramen. Wegen des Windes ist ein Spaziergang an den Stränden/der Küste kein Problem, die gefühlte Temperatur liegt zumeist unter der im Schatten gemessenen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
In der Hotelanlage selbst gibt es viele Sport- und Animationsangebote. Vor allem für Kinder ist das Angebot sehr groß, was wir wirklich gut fanden. Es gibt eigens für die Kinder zugehörige Animateure, die den Eltern auch einmal sorgenfreie Momente erlauben. Auf Ebene der Restaurants und der Bar gibt es mehrere PCs mit Internetzugang. Für 1€ pro 10 Minuten scheint der Preis jedoch sehr hoch angesetzt zu sein. Zu späterer Stunde kann es durch Billard und Air-Hockey allerdings in diesen Räumen auch etwas lauter werden, so dass ein ruhiges Lesen von Nachrichten & E-Mails nur schwer möglich ist. Es gibt einen Strand, der zur Hotelanlage gehört. Dieser ist ein FKK-Strand und wird von einigen auch dafür genutzt. Die Sauberkeit des Strandes und der Sand selbst lassen keinen Urlaubswunsch offen. Westlich vom Hotel (erreichbar über die Ortsstraßen oder bei Ebbe über den Hotelstrand und die Felsen) gibt es einen kilometerlangen Sandstrand, der auch mit Liegen und Windschutz ausgestattet ist. Der Tagespreis für 2 Liegen mit Schirm in den windgeschützten Bereichen beträgt 12€ (pro Teil 4€). Bei Flut kann es allerdings schon einmal passieren, dass das Wasser die Liegen unterspült und man nasse Füße bekommt ;-) Das Wasser war nur an einem von zehn Urlaubstagen stark mit Algen versetzt - sonst glasklares Wasser. In Costa Calma fehlen nur noch die Palmen am Strand ;-) Wir haben am Strand leider keine Duschen entdeckt. Hinzu kommt, dass die öffentlich zugängliche Toilettenanlage am Strand defekt war bzw. die Türen nicht funktionierten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 3 |