- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel macht insgesamt einen sehr guten Eindruck - eine angesichts der doch erheblichen Größe gelungene Architektur mit einem großen Innehof, mehrere Pools, ein großer und gepflegter Garten. Alles im Hotel ist in einem sauberen Zustand und tadellos gepflegt. Das Publikum war - wie zu erwarten - im Wesentlichen deutsch und italienisch und auch in Bezug auf die Altersklassen eher gemischt, von jungen Paaren über Familien mit Kleinkindern bis zu Silveragern. Es gibt eine geringe Anzahl von Zimmern im zweiten Geschoss, deren "Balkone" einen Graben um den zentralen Innenhof bilden. Diese sollte man unbedingt meiden. Dort ist es (vermutlich, wir hatten ein solches nicht) laut, und Privatsphäre mag da auch nicht aufkommen. Insgesamt ist das Hotel eine gute Wahl in einem wenig attraktiven Ort auf einer eher unspektakulären Insel.
Das Zimmer ist groß, hell und freundlich eingerichtet. Wir hatten Meerblick gebucht (und bekommen), was einen schönen Blick über die Poolanlage und eben das Meer umfasste. Sowohl Zimmer als auch Bad und Balkon waren in tadellosem Zustand und hinreichend modern. Der Fernseher ist noch eine Röhre, aber den haben wir ohnehin nicht benutzt - daher auch keine Ahnung, welche Programme er geboten hätte. Der Safe kostet 18,- EUR pro Woche inkl. einer Versicherung bis 3.000 EUR gegen Raub und Diebstahl und arbeitet mit einem selbstprogrammierbaren Zahlcode.
Das Hotel verfügt über zwei Restaurant und eine versprengte Hotelbar. Das kleinere der Restaurants ("Sotavento") hat nur zum Abendessen und dann auch kürzer (19-21h) geöffnet als das Große; wir waren abends ausschließlich in diesem kleineren. Beide Restaurants sind hochwertig eingerichtet und ausreichend groß dimensioniert, beide verfügen über eine Außenterrasse (dort Rauchen erlaubt). Qualität und Quantität der Speisen ist gut bis sehr gut: ein umfangreiches Rohkost- und Salatbuffet, diverse warme Speisen (sowohl mediterrane als auch mitteleuropäische Küche), ein Live-Cooking-Stand mit frischem Fisch, Fleisch, Pasta, Pizza. Diverse Süßspeisen inkl. Eis sowie eine Reihe Käsesorten runden die Auswahl ab. Morgens sorgen eine große Auswahl an Brot und Brötchen (allerdings ohne Vollkorn), ein Live-Cooking-Stand mit Eiern, Pfannkuchen und Omeletts, Quark/Yoghurt, Aufschnitt, Marmeladen, Obst und frischgepressten Säften (außer reiner Orangensaft, der kostet 1,50 EUR extra) für die nötioge Abwechslung. Wirklich störend und Grund für die Abwertung sind: - der exzellente Frühstückskaffee kommt aus fünf Vollautomaten, vor denen man sich selbst anstellen muss. Fünf Maschinen für einen großen Frühstückssaal sind knapp, und manchmal steht man minutenlang in einer Schlange mit 10-15 Personen, um den Frühstückskaffee zu ziehen. Das ist eines 4-Sterne-Hauses nicht würdig. - Im relativ gering ausgelasteten kleineren Sotavento-Restaurant produziert der Live-Cooking-Stand nicht "auf Vorrat": möchte man gegrillten Fisch, wirft der Koch den Fisch auf die Platte, und man steht während des Garens dumm herum. In falsch verstandener Ungeduld bekommt man dann auch schonmal halbgare Seezunge übergeben - das geht so nicht. Bei höherer Last geht auch der Live-Cooking-Stand dann dazu über, ein paar Stücke Fisch und Fleisch "auf Verdacht" vozubereiten, dann wirds besser. Insgesamt steigt mit der Gästezahl im Sotavento auch die Vielfalt auf dem Buffet an. Auch der Getränkeservice und das Abräumen sowie Nachlegen am Buffet ist suboptimal, das haben wir schon besser gesehen. Mineralwasser für 1,70 EUR (Halbliter), diverse Weine ab knapp 10 EUR (0,7 Liter) ist sehr fair. Die Bar leidet unter der All-inklusive-Kultur des angeschlossenen Veraclubs (italienisch) und ist sowohl ausgesprochen ungemütlich (sie ist einfach Teil des unteren Foyers zwischen Theater und Restaurants) und vor allem abends so bumsvoll, dass wir sie nicht ein einziges Mal genutzt haben. Einen gemütlichen Sundowner gibts jedenfalls weder dort noch irgendwo in kurzer Fußreichweite rund ums Hotel.
Die einzigen Abzüge gibt's leider beim Service. Die Rezeption ist sehr freundlich und lösungsorientiert, einige Mitarbeiter sprechen deutsch, alle zumindest ein Englisch, mit dem man sich verständigen kann. Zimmerservice ist unauffällig (allerdings eher laut unterwegs) und gründlich. Allein der Service in den Restaurants stößt an Grenzen: das Abräumen der Teller sowie das Nachlegen am Buffet dauerte manchmal zu lange - so lange, dass wir statt des Wunschessens auf etwas anderes ausgewichen sind, weil es einfach nicht nachkam. Weiteres dazu bei "Gastronomie". Im Hotel gibts sehr preiswerte, in unserem Fall allerdings auch ziemlich abgerockte Mietwagen. Der Toyota Yaris war mit 20-30 EUR pro Tag (bei nur 2-3 Tagen Anmietung) zwar günstig, allerdings auch alt und in keinem sonderlich guten Zustand.
Das Hotel liegt am Westrand des Strands von Costa Calma mit einem eigenen Zugang zum Strand. Costa Calma bietet wenig Restaurants/Bars und vier eher mäßige kleine Einkaufszentren. Alles liegt in Fußreichweite (wenn man gut zu Fuß ist). Die All-inclusive-Kultur der Hotels hat offenbar seine Spuren hinterlassen: authentische spanische Küche ist Fehlanzeige; deutsche Konditorei, eine Bratkartoffelstube etc. hingegen sind in Reichweite. Eine Strandpromenade wie in vielen anderen kanarischen Orten sucht man vergebens; vom Hotel geht's zwar ein paar Meter weiter nach Westen, aber schnell steht man wieder im Sand. Nach ca. 15min Fußweg erreicht man die Landstraße, an der die Überlandbusse nach Jandia / Morro del Jable (2,60 EUR p.P. je Fahrtrichtung) und in die Hauptstadt fahren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
kaum benutzt, daher nur ein oberflächlicher Eindruck: mehrere Pools, Minigolfbahn, Tischtennis, Billardraum, deutlich ausreichend Sonnenliegen, Tennisplatz, Beachvolleyballfeld - alles da. Das obere Foyer hat kostenloses WLAN (allerdings muss man sich einmal täglich einen Voucher an der Rezeption holen), und es gibt eine Handvoll Münz-Internet-PCs für Gäste ohne eigene Hardware. Kinderbetreuung gibts für 4 verschiedene Altersgruppen, aber offenbar in italienischer Sprache? Könnte Teil des Veraclubs sein. Etwas ungewöhnlich ist, dass man die Poolhandtücher pro Woche nur zweimal kostenlos tauschen kann und ab dem dritten Mal 0,50 EUR dafür bezahlt - uns hats (weil auch das Wetter nicht immer poolmäßig war) gereicht. Zumindest gut für die Umwelt. Die Animation haben wir nicht in Anspruch genommen und können sie folglich auch nicht bewerten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im November 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 4 |