Hotel Haus am See

Das Hotel punktet mit seiner Lage direkt am Schwielowsee. Im Sommer muß es ein Vergnügen sein, im Biergarten zu sitzen und den See zu genießen. Jetzt, Anfang Oktober, war es auch wegen des sehr kalten Windes natürlich keine Alternative. Alles in allem ist das Hotel nicht schlecht, aber man kann schon erkennen, daß es einige Jahre auf dem Buckel hat. Die Einrichtung der öffentlichen Räume ist gediegen und hat einen gewissen Charme. Unser Zimmer hat uns nicht überzeugt. Es war zwar ausreichend groß, aber dem Bad fehlten einige qm und neuere Armaturen. Wer das WC benutzen wollte, mußte trittfest sein, denn die Knie steckten teilweise unter dem Waschbecken. Da war das Aufstehen ein Balanceakt. Und wieder einmal haben wir erlebt, daß Hotels mit der Unterbringung eines Zimmersafes ein Problem haben. Er stand wieder im Kleiderschrank auf dem Boden. Um ihn zu benutzen, sollte man tunlichst eine Taschenlampe nehmen und sich dem Gerät auf allen Vieren kriechend nähern. Denn stehend kann man die Ziffern nicht lesen und den Safe nicht bedienen. Das Hotelpersonal war sehr freundlich, wenn es denn anwesend war. Wegen der geringen Belegung versuchte man, abends möglichst frühzeitig den Laden zu schließen. Die uns bei der Ankunft erläuterte Regel besagte, daß die Küche bis 20 Uhr arbeitet, und Getränke sollte es immer bis 22 Uhr geben. Wir kamen an einem Abend gegen 21.30 Uhr von einem Ausflug zurück und mußten uns anhören, daß man eigentlich um 19 Uhr das Hotel hätte schließen wollen, es aber nicht konnte, weil wir unseren Zimmerschlüssel morgens an der Rezeption abgegeben hatten und dann vor verschlossener Tür gestanden hätten. Etwas ungewöhnlich für ein Hotel mit über 20 Zimmern ! Wir hätten noch etwas trinken wollen, aber die Bar war natürlich geschlossen. Man gab uns aber großzügigerweise eine Flasche Wein mit auf das Zimmer. Am nächsten Morgen beim Auschecken machten wir dann aber große Augen: Der Wein (1 Liter, Müller-Thurgau Landwein) kostete 24,50 Euro. In den Restaurants der Gegend hätten wir für einen derartigen Wein begleitend zum Essen maximal 15 Euro bezahlt. Unsere Reklamation wurde achselzuckend zur Kenntnis genommen. Man kann den Betreibern des Hotels nur empfehlen, sich etwas mehr an den Bedürfnissen der Gäste zu orientieren.

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