Hotel Heinz

Das Hotel hat laut Prospekt und Preisstellung einen gehobenen Anspruch. Dieser Anspruch wird in der Gesamtbetrachtung bei weitem nicht erfüllt. Das Hotel ist durch seine ständigen Anbauten sehr weitläufig und verwinkelt, das hat uns aber nicht gestört, denn so gab es immer etwas zu entdecken. Der Außenbereich mit Liegewiese ist sehr schön gestaltet, sowie auch die Restaurantterrasse, von der man einen sehr schönen Blick hat. Angenehme Mischung aus jungem und älterem Publikum. Fazit: Wir haben uns während unseres 1 wöchigen Aufenthaltes nicht wohl- und nicht willkommen gefühlt. Das Preis/Leistungsverhältnis stimmte in allen Bereichen nicht. Vieles ist vom Ansatz her ganz gut gedacht, aber in der Durchführung hapert es gewaltig. Wenn das Hotel mit 4*Superior wirbt muss es letztendlich auch den Vergleich mit anderen Hotels dieser Kategorie stand halten. Und das tut es bei weitem nicht. Und mit dieser Meinung waren wir nicht alleine. Wir sind normalerweise keine sehr kritischen Gäste und fallen eigentlich unter die Kategorie unkompliziert und leicht zufrieden zu stellen.

Wir hatten im Vorfeld extra ein Doppelzimmer mit Balkon gebucht, da wir gerne abends bei einem Glas Wein noch auf diesem sitzen wollten und wir außerdem Raucher sind. Dies wurde uns bei Buchung auch bestätigt. Als wir angekommen sind, wurde uns ein DZ zugewiesen, mit einem Austritt. Das heißt der Balkon war so klein, dass nur 1 kleiner Plastikstuhl drauf gepasst hat. Dies haben wir an der Rezeption reklamiert und die Dame war so nett uns noch 3 alternative Zimmer zu zeigen, von denen wir dann eins genommen haben. Der Balkon war dann etwas größer, wir konnten die Balkontüren aber komplett öffnen, so dass wir die Gläser und den Aschenbecher usw. auf dem Tisch im Zimmer abstellen konnten. Wir hatten ein Doppelzimmer classic gebucht. Das Zimmer ist sehr klein, es steht nur 1 Sessel drin und noch ein zusätzliches Höckerchen. Das Badezimmer und die Dusche sind auch sehr klein, es kann sich immer nur eine Person darin aufhalten – wir haben es bei unserem Aufenthalt immer nur Panic Room genannt, denn wir konnten es in dem Bad nur bei offener Tür aushalten ohne Platzangst zu bekommen. Die Matratzen sind sehr weich und die Möbel zeigen Gebrauchspuren. Der Fernseher war ein sehr kleiner, alter Röhrenfernseher, bei dem die Radiofunktion defekt war – nach Reklamation bekamen wir ein kleines Küchenradio ins Zimmer gestellt. Das angebotene kostenlose W-LAN hatte eine sehr schwache Signalstärke im gesamten Haus. Gut dass es angeboten wird, aber kaum zu gebrauchen. Der Ausblick war sehr schön, direkt auf die Liegewiese und den Westerwald und das Zimmer war sauber.

Wir hatten das Sommerurlaub flexibel Arrangement gebucht. Das heißt, dass wir die Halbpension flexibel dazu buchen konnten oder a la carte bestellen können. Man hat uns bei Ankunft auch gesagt, dass wir das 4 Gänge Menu (welches den Halbpensionsgästen angeboten wird) jeden Abend kurzfristig dazu buchen können. Dies haben wir auch an 3 Abenden genutzt, aber jedes Mal führte das zu Verwirrung bei der Bedienung und wir wurden jedes Mal ungläubig angeschaut, als wir ihr erklärten, dass uns zugesagt wurde, dass wir die Halbpension flexibel dazu buchen könnten. Das Essen war in Ordnung, aber nicht sehr einfallsreich. Der Gruß aus der Küche wiederholte sich alle 2 Tage. Es hielt sich in der Waage -manche Gänge haben gut geschmeckt, aber einiges ist dem Koch auch misslungen (z. B. Crème brûlée). Das Besteck war nicht sehr sauber, zumindest war es nicht poliert, es zeigte deutliche Spuren der Geschirrspülmaschine. Das Frühstücksbuffet war von mangelnder Qualität und Quantität und sehr lieblos und wenig abwechslungsreich. Immer die gleiche Sorte Wurst und Käse, wir hatten das Gefühl, dass das abgepackte Ware war, denn es sah alles sehr gleichmäßig aus, so als wenn es gerade aus der Plastikverpackung auf den Teller kam. Auf einem Teller waren die Blutwurst und die Leberwurst angerichtet, auch das sah nicht sehr appetitlich aus. Das Personal hat auch hier dringend Schulungsbedarf – wenn die Karaffe mit Multivitaminsaft leer war, kam die Angestellte mit der Granini Saft Flasche und hat die leere Karaffe im Restaurant am Büffet wieder aufgefüllt, statt die leere Karaffe mit in die Küche zu nehmen und eine neu aufgefüllte ins Restaurant zu stellen. Auch hier würden wir insgesamt sagen, dass das Preis/Leistungsverhältnis nicht stimmt und wir in anderen Hotels dieser Kategorie schon weitaus besser gegessen und gefrühstückt haben.

Der Service wird den angegeben 4 * Superior bei weiten nicht gerecht. Das Personal wirkte ungeschult und unerfahren. Das wenige Fachpersonal musste sich während ihrer Schicht oft um die vielen, sehr jungen Angestellten kümmern, so dass sie nicht mehr ausreichend und in angemessener Weise für die Gäste da sein konnten. Das Personal ist nicht besonders freundlich, man fühlt sich nicht willkommen, man hat das Gefühl sie machen nur ihren Job, identifizieren sich aber nicht mit dem Haus. Es fehlte Freundlichkeit und vor allem Herzlichkeit. An einem Abend wurden wir im Restaurant von der Bedienung komplett ignoriert, nach mehr als 15 Minuten sind wir aufgestanden und haben uns an der Rezeption, bzw. bei Herrn Heinz beschwert (das war übrigens auch das einzige Mal in der Woche dass wir ihn gesehen haben). Er versuchte zu schlichten, was wahrscheinlich nicht so einfach war, denn wir waren sehr aufgebracht. Als Entschuldigung haben wir einen Cocktail auf das Haus bekommen. Die Freundlichkeit im Wellness/Kosmetikbereich unterscheidet sich stark von allen anderen Bereichen. Ich hatte eine Kosmetikbehandlung gebucht, die Mitarbeiterin war sehr nett und kompetent. Man hat ihr angemerkt, dass sie ihre Arbeit gerne macht. Auch wenn man durch die Wellnessabteilung geht, wird man immer freundlich begrüßt, man merkt, dass sich alle gut verstehen und sie ein gutes Team sind (immerhin 30 Mitarbeiter). Die Bar ist sehr modern gestaltet, sie ist gleichzeitig Raucherbereich, was wir sehr begrüßt haben. Auch die Mitarbeiter in der Bar waren sehr freundlich und die empfohlenen Getränke/Cocktails lecker.

Das Hotel liegt am Ortsrand von Höhr-Grenzhausen, idyllisch direkt am Wald. Sehr gute Wandermöglichkeiten und ausgewiesene Nordic Walking Strecken.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Der Saunabereich ist sehr schön, aber die Ruheliegen stehen sehr nah aneinander. Wir waren froh, dass es während unseres Aufenthaltes ziemlich wenige Besucher gab, so haben wir immer ein ruhiges Plätzchen gefunden. Wir hätten uns für den Saunabereich eine Einweisung gewünscht. So ging es wohl auch anderen Gästen, z. B. das Caldarium und das Laconium wurde nicht genutzt, jeder ging nur rein und fragte sich was er in dem „kühlen“ Raum sollte. Die Saunaaufgüsse waren wirklich gut, die Uhrzeiten der Aufgüsse wurden nicht immer eingehalten, wir wurden 3 x versetzt, dass heißt es kam niemand. Etwas befremdlich fanden wir, dass sich in der Sauna auch Hausangestellte zum saunieren befanden. Es sind immer ausreichend Handtücher vorhanden. Der Außenbereich ist sehr schön gestaltet, mit Liegen und Sonnenschirmen, das Poolbistro serviert den Gästen auf Wunsch draußen – der Nachmittagskuchen (kostet extra) war sehr lecker. Der Innenpool ist eher klein und kühl. In dem Fitnessraum (ohne Betreuung) stehen ältere Miha Geräte und es ist schwierig diese selbständig zu bedienen. Es fand nur freitags eine Einweisung statt. Wir sind aber sonntags erst angereist. Wir haben dann um eine extra Einweisung gebeten, die hat dann kurz an 3 Geräten stattgefunden. Wir haben uns jedenfalls während unseres Aufenthaltes nicht getraut die Geräte zu benutzen, denn wer schon einmal Rückentraining an Miha Geräten gemacht hat, der weiß das die Geräte nicht so ohne sind und genau eingestellt werden müssen, auf Körpergröße usw., denn bei Fehlbedienung kann man seiner Gesundheit sehr schaden. Die angebotenen Tagessport und Wellnessangebote sind nett, kosten aber oft extra. Auch hier wieder gut angedacht aber nicht durchdacht, denn z.B. wurde eine 25 Minütige Meditative Körperreise zum entspannen angeboten. Leider fand diese direkt neben dem Fitnessstudio statt, in dem jemand auf dem Laufband rannte und sich dabei laut unterhielt. An Entspannung war nicht zu denken.