- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Ferienhotel Gran Fiesta ist rein äußerlich betrachtet ein 9 stöckiger Betonklotz (wohl aus den 60er Jahren), dem an der Außenfassade eine Renovierung nicht schaden könnte. Lt. TUI-Katalog verfügt das Hotel über 241 Zimmer. Zur Ehrenrettung des Hotels muss man sagen, dass die erst kürzlich renovierten Zimmer in einem Top-Zustand sind. Insgesamt betrachtet wirkt das Hotel sauber. Neben einem kleinen Hallenbad (direkt neben dem Restaurant) mit Whirlpool, sowie Tischtennis, Boccia, Darts wird abendliche Unterhaltung in Form von Bingo, brasilianischen Tänzen oder Musikduo angeboten. Nichts, was einem unbedingt am Abend im Hotel halten muss. So manches Kartenspiel auf dem Zimmer ist der bessere Zeitvertreib. Das Preis/Leistungsverhältnis ist im Großen und Ganzen, allein aufgrund der renovierten Zimmer, dennoch als gut zu bezeichnen. Das Hotel ist mit Halbpension zu buchen. Es ist möglich Spartermine mit Frühbucherrabatt zu kombinieren. Das Babybett gibt es ohne Aufpreis. Kinderermäßigung mit 50 %. Extrakosten fallen für Saunabesuch oder für Getränke an der Bar oder im Restaurant an. Ein Mineralwasser 0,2 L kostet 1,15 EUR, ein Bier 0,4 L 2,30 EUR, ein Weizenbier stolze 5 EUR. Die Gäste sind überwiegend Deutsche. Im Februar trifft man jahreszeitbedingt fast nur Rentner, teilweise auch Endfünfziger. Einige der Gäste sind „Überwinterer“, die auch schon mal mehrere Monate am Stück bleiben. Auch auf behinderte Gäste hat man sich in diesem Hotel eingestellt. So kann man über eine Rampe in die Rezeption gelangen. Im Restaurant gibt es einen Tisch für Rollstuhlfahrer. Die Zimmer sind über zwei Lifte zu erreichen. Insgesamt betrachtet kann man das Hotel, gerade wegen des günstigen Preises und der super Lage dann empfehlen, wenn man bereit ist bei Service und Restaurant (teils vertretbare) Abstriche in Kauf zu nehmen. In der Nähe des Hotels gibt es jede Menge Einkaufsmöglichkeiten. Allerdings auch Baustellen. Gerade die Winterzeit wird in einigen Hotels für Renovierungen genutzt. Deshalb haben an der Playa nicht allzu viele Hotels und Geschäfte geöffnet. Selbst mit einem Pre-Paid-Handy (D1) ist man an der Playa erreichbar. Im Februar hat man bei 8 – 14 Grad gemäßigtes Klima, insbesondere wenn man daran denkt, dass gerade in diesem Februar Madrid den höchsten Schneefall seit 21 Jahren zu verzeichnen hat. Wer sein Radio dabei hat kann sich über die Frequenz 95,8 Mhz auf UKW das Inselradio einstellen (ist nur im Süden und bis Inca zu empfangen) und hier dem deutschsprachigen Sender 24 Std. zuhören. In Acht nehmen sollte man sich vor „Hütchenspielern“, die immer Gruppenweise, auch an der Playa, auftreten. Diese Spieler kennen nur einen Verlierer: Den Gast. Gleiches gilt für die Blumenfrauen und – kinder an der Kathedrale in Palma, deren unterer Hauptstraßenabschnitt zum Hafen gerade umgebaut wird. Wer ständig mit aktuellen Mallorcatipps versorgt werden möchte, kann sich unter www.inselradio.com einen Newsletter mit Veranstaltungstipps kostenlos abonnieren.
Die kleinen Zimmer sind komplett renoviert und geschmackvoll eingerichtet. Sie sind sauber (kein typischer Schimmel um die Badewanne herum). Die Klimaanlage ist im Winter bis 30 Grad einstellbar und funktioniert einwandfrei. Das Zimmer kann über eine Key-Card geöffnet werden. Im Zimmer gibt es einen kleinen Fernseher (mit spanischen und deutschen Programmen), ein Telefon, saubere Bettlaken, für die Winterzeit zusätzlich Decken und einen (ungefüllten) Kühlschrank. Zu empfehlen sind die Zimmer mit den End-Nr. 05, 06, 07, 08 (z. B. 407) eines jeden Stockwerkes, da sie nach vorne direkt auf den Strand liegen. Alle anderen Zimmer haben nur seitlichen Meerblick. Die Zimmer mit den End-Nr. 01, 07 und 10 sind Nichtraucherzimmer. Aber nicht alle Raucherzimmer riechen auch nach Rauch. Am Besten schaut man sich das Zimmer vor dem Bezug einmal an. Die Zimmer sind jedoch hellhörig. Auch durch die geschlossene Balkontüre hört man das Rauschen der Wellen. Anders herum ausgedrückt hört man in der Hochsaison abends bei geschlossener Balkontüre nicht nur das Rauschen der Wellen, sondern auch alle anderen (unerwünschten) Geräusche… . Teilweise zieht es durch die Balkonschiebetüre hindurch.
Es gibt nur ein Restaurant. Dieses ist von 07:30 Uhr bis 10:30 Uhr geöffnet. Auch zur Mittagszeit. Am Abend von 18:00 bis 21:30 Uhr. Ferner gibt es eine Bar in der Lobby mit Wintergarten. Die Qualität der Speisen in dem Restaurant ist teilweise mangelhaft. Das Essen wird in Warmhaltebehältern von unten nur durch einen Elektrostab (solche Platten gehören in heißes Wasser) und von oben durch eine Lampe gewärmt. Nimmt man sich die Speise ist diese binnen weniger Minuten kalt. Eine Chance auf warmes Essen besteht nur dann, wenn man sich sofort etwas nimmt, wenn der Koch nachfüllt. Das Essen selbst hat relativ wenig Geschmack, Pommes Frittes sind schnell lapprig. Die Auswahl der Speisen ist relativ gering. Auch die gewärmten Teller aus dem beheizten Stapelwagen nützen nicht viel. Das Eis zerschmilzt regelmäßig unter der warmen Lampe. Der Eisportionierer gehört unter fließendes Wasser, nicht in Stehendes. Sehr appetitlich sieht das Eis nicht aus, ganz zu schweigen von den sich bildenden Bakterien. Das gebackene Toastbrot (mit dem Käse obenauf) sieht halb verkohlt aus und ist steinhart. An Obst gibt es abends nur Pflaumen und Orangen. In dem Restaurant muss zwar niemand verhungern, im Vergleich zu anderen Hotels ist das Essen jedoch untere Mittelschicht. Ein Trost, dass man wenigstes weiß was man isst. Etwas besser ist das Frühstück. Wünschenswert wäre, wenn frisch gepresste Säfte angeboten werden würden. Das Restaurant hat mit Gemütlichkeit nichts zu tun. Die Tische ähneln wackeligen Gartentischen und die Sitzgelegenheiten sind dazu passende Rattanstühle. Keine Trennung zwischen den Tischen. Es herrscht hektische und lärmende Kantinenatmosphäre. Themenabende gab es nicht. Zum Abendessen sind lange Hosen für Herren gewünscht.
Der Service des Hotels ist ohne Zweifel verbesserungswürdig. Im Restaurant sind die Bedienungen oft lustlost und unmotiviert. Oft gehen Kellner an Tischen mit schmutzigem Geschirr vorbei ohne etwas mitzunehmen, bis sich irgendwann doch mal jemand erbarmt. Auch wird zwischen den Bedienungen über die Tische hinweg sich lauthals unterhalten. Wie das Essen geschmeckt hat, interessiert hier auch kaum jemanden. Freundlichkeit ist bei manchen noch ein Fremdwort. An der Rezeption hat man nicht immer den Eindruck, dass man sich um den Gast bemüht. Zwar wurde bei der Zimmervergabe versucht die Zimmerwünsche zu berücksichtigen, allerdings ist man hierbei relativ forsch. Besonders negativ viel auf, dass beim Check out nicht nach dem Safeschlüssel gefragt wurde. Bei Abgabe des Schlüssels wurde auch nicht das Schlüsselpfand von 3 EUR wieder ausgezahlt, sondern der Schlüssel nur kommentarlos angenommen. Dass überhaupt ein Pfand von 3 EUR auf dem Schlüssel war, wurde erst wieder in Deutschland bemerkt. Feedbackbögen machen nur dann sinn, wenn man den Service auch tatsächlich verbessert und nicht nur die Gäste danach fragt. An der Rezeption wird gut deutsch gesprochen, im Restaurant eher weniger. Auch bei der Bestellung eines Taxis hinterlässt die Dame an der Rezeption einen genervten Eindruck. Die Zimmerreinigung war tadellos. Positiv war die Ankündigung einer Feueralarmübung. Feuerlöscher befinden sich auf den Fluren.
Das Hotel liegt Anfang bis Mittig der Playa de Palma, genauer gesagt schräg gegenüber dem Ballermann 11. Im Februar sind – bis auf dem Ballermann 6 (dort kaum eine Menschenseele zu sehen) – alle „Strandbars“ geschlossen, sodass der Ruhebedürftige keine lärmenden Billigtouristen fürchten muss. Mit dem Taxi fährt man zum Hotel in bequemen 15 Minuten. Die Fahrt kostet 15,-- EUR. Der Hoteleingang befindet sich seitlich vom Hotel (nicht vorne, wo man es im Regelfall erwartet, dort ist verkehrsberuhigter Bereich). Die Anfahrt führt über eine (zzt. als Einbahnstraße mit Sonderregelung für den Anliegerverkehr umfunktionierten) Durchgangsstraße hinter dem Hotel. Wer in die Hotelanlage einfahren will muss erst eine Schranke überwinden. Auf Klingeln wird nicht immer sofort geöffnet. Mitunter wartet man mehrere Minuten und etliche Klingelversuche bis der Rezeptionist Einlaß gewährt. In der Anlage ist ein kleiner Wendehammer und sehr wenige PKW-Stellplätze. Die Rezeption erreicht man über mehrere Stufen oder eine Rampe. In unmittelbarer Nachbarschaft (rechts vom Hotel in Blickrichtung Meer) werden gerade Rohbaumaßnahmen an einer Hotelanlage vorgenommen. Die Lärmbeeinträchtigung hält sich aber in Grenzen. Der öffentliche Strand ist nur durch eine verkehrsberuhigte Straße vom Hotel getrennt, praktisch nur ein Steinwurf. Der Strand ist nachts (romantisch) gelb-orange beleuchtet. Während unseres Aufenthaltes waren ziemlich viel Algen und Seegras am Strand vorhanden. Einige Tage später wurde mit Reinigungsarbeiten am Strand begonnen. Bambussonnenschirme warteten auf den herannahenden Sommer. Etwa 100 Meter rechts vom Hotel (in Blickrichtung Meer) kann man mit dem „Zihamonika-Bus“ der Linie 15 für 1,10 EUR pro Person und Fahrt bis nach Palma (Plaza Reina – direkt an der Kathedrale – ist Endhaltestelle) fahren. Die Fahrt dauert – je nach Verkehrsverhältnissen – zwischen 30 und 60 Minuten. Die Busse fahren im 10 Minuten Takt. Man kommt praktisch immer weiter. Etwa gegen 9 Uhr fahren Schüler und Arbeitnehmer in die Stadt, gegen 10 Uhr die Touristen, wobei die Busse teilweise an der Hotelhaltestelle schon so voll sind (fahren erst in Arenal los), dass man kaum noch hinein kommt. Im Regelfall fährt dann ein zweiter Bus hinterher, der die weiteren Fahrgäste aufnimmt. Wer kann sollte also am Besten erst nach den Stoßzeiten losfahren. Ausflüge kann man überall bei jedem Reiseveranstaltern buchen. An der Strandpromenade werden diverse Ausflüge angeboten über deren Qualität allerdings keine Aussage getroffen werden kann. Das Leihen von Fahrrädern, Motorrädern, Autos ist im Regelfall unproblematisch. Auch im Hotel werden Mietwagen und Taxen vermittelt. Ein Ausflug mit dem „Roten Blitz“ (ein gemütlich fahrender Zug mit Holzbänken), der in 1 Std. von Palma nach Soller fährt, ist ein schönes Erlebnis. Tipp: Auf dem letzten Waggon kann man sich hinten hinaus stellen und schöne Fotos machen. Die Fahrzeiten des „Roten Blitzes“ im Winter sind ab Palma (Plaza de Espana): 8:00 Uhr, 10:50 Uhr, 13:05 Uhr, 15:15 Uhr und 19:00 Uhr (teilweise Sonderzug um 10:10 Uhr). In der Gegenrichtung geht es ab Soller nach Palma um 07:00 Uhr, 09:10 Uhr, 11:55 Uhr, 14:10 Uhr und 18:00 Uhr. Die Fahrt kostet pro Strecke und Person 11 EUR. Tipp: Am Besten nimmt man gleich den 08:00 Uhr Zug ab Palma. So bleibt in Soller für die Fahrt nach Port de Soller mit der alten und oft gnadenlos überfüllten Tram (kostet 2 EUR pro Person und Strecke) noch genügend Zeit. Wer den (überfüllten) 14:10 Uhr Zug zurück nach Palma erwischen will hat kaum noch Zeit, wenn er erst mit dem 10:50 Uhr Zug von Palma nach Soller fährt, in Soller um 11:50 Uhr ankommt, um 12:00 Uhr mit der Tram zum Hafen weiterfährt (Fahrzeit nach Port de Soller ca. 20 Minuten) und schon um 13:30 Uhr wieder vom Hafen zurück zum Bahnhof von Soller fahren muss. Wer die Wartezeit auf die Tram sich versüßen will, kann vom Bahnhof aus den Berg hinunter auf den „Marktplatz“ laufen (ca. 3 Minuten Fußmarsch - immer den Schienen nach). Dort auf der linken Seite gibt es eine Bäckerei, die wahnsinnig gute Leckereien (z. B. Minicrossaint mit Schokofüllung für 25 Ct oder kleine Enshiladas – Mallorkinisches Gebäck mit Puderzucker) hat. Die Tram fährt im Regelfall zur vollen Stunde nach Port Soller, zur halben Stunde vom Hafen zum Bahnhof Soller. Auch der Ausflug zum Mittwochsmarkt nach Sineu ist lohnenswert. Besonders zu empfehlen sind dort Orangen (das Kilo 50 Ct – ungespritzt) und frisch gepresster Orangensaft. Auf dem oberen Marktplatz (dort wo es Obst und Gemüse gibt) gibt es ein uriges Cafe (Restaurante Es Cadafal), welches einen Besuch wert ist. Ab 10 Uhr ist auch dieses Cafe relativ schnell überfüllt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Einen Internetzugang für 2 EUR / 15 Min gibt es in der Lobby. Ferner ein kleines Hallenbad, auch eine Sauna gegen Gebühr. Dart, Tischtennis, Boccia werden auch angeboten. An 5 Abenden in der Woche findet Abendunterhaltung statt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3-5 Tage im Februar 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stephan |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 33 |