Hotel Horather Schanze

Einzelzimmer werden in der Hotellerie eh stiefmütterlich behandelt. Dieses lag im Keller und war dementsprechend klamm. Dafür hatte es einen direkten Ausgang zum Parkplatz, was gar nicht mal so schlecht war, weil es einem das Kofferschleppen treppauf-treppab ersparte. Andererseits lag die Tür drei Stufen hoch, so dass Zugluft direkt auf Maratzenhöhe hereinströmte. Warm war es nur im Bett, obwohl meine Heizung (im Gegensatz zu einigen anderen in der Familienrunde) sehr warm war. Erstaunlicherweise konnte ich auf der zu weichen Matratze, die auf steinhartem Untergund lag, gut schlafen. Grade als Frau fühlte ich mich wenig behütet, in dieser Einöde nur durch eine Glastür von der Außenwelt getrennt. Dafür war es aber für ein Einzelzimmer sehr groß, zumindest keine Käfighaltung wie in vielen anderen Hotels. Die Möblierung war karg aber ausreichend. Das Duschbad war sehr eng. Ein dicker Mensch wäre nicht in die Dusche hineingekommen. Wäre ich in der Dusche gestürzt, hätten die Retter Probleme gehabt mich aus der Klemme zu bekommen. Gespart wurde an Handtüchern, Spiegeln und Beleuchtung. Als Kurzsichtige war ich aufgeschmissen, hatte aber (im Gegensatz zu den Doppelzimmern) einen schmalen Ganzkörpersicht-Spiegel im Zimmer, den ich ans Fenster ziehen konnte. Letztendlich konnte ich wohlgestylt zur Familienfeier erscheinen. Das Frühstück war ebenfalls sparsam und optisch nicht so toll aufbereitet, aber es war immerhin alles vorhanden: Müsli, Brötchen, Schwarzbrot, hartgekochte Eier, Aufschnitt, Käse, Butter. Marmeladen und Quark gabs in Alubehältern. Fazit: Nur für wenige Stunden Schlaf geeignet, damit man ein Dach über dem Kopf hat.

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