Hotel Jäger

Bedingt durch die Enge des Tuxer Tales, drängen sich die Hotels alle um die Hauptdurchgangsstraße. Schnell geht es steil die Hänge hinauf, gut für alle Wanderer. Leider findet sich bei den wenigsten Unterkünften daher eine gemütliche Freisitzmöglichkeit, so auch nicht beim Hotel Jäger. Dies haben wir nach den anstrengenden Märschen schon vermisst. Überhaupt ist das Dorf am Abend wie ausgestorben, also ein Bummel endet meist doch wieder im Hotel. Im Jäger aber war der "Teufel" los. Bei voller Belegung im Restaurant wurde es schon ziemlich warm! Der Alterdurchschnitt ist, wie wohl in allen Wanderhotels nicht besonders niedrig, macht aber nichts, wir haben ja dazugepasst! Das Hotel selber ist edel ausgestattet, auch die Zimmer sind toll bäuerlich möbliert. Die kostenfreie Tiefgarage muss hier besonders positiv erwähnt werden. Das Bauerntheater war jetzt nicht so die Wucht, der schöne Brauchtumsabend im TuxCenter hätte dagegen wesentliche mehr Zuschauer verdient, allerdings auch eine Moderation! Das Skilaufen im Hochsommer ist zwar ein Riesengag, macht aber nicht unbedingt Spaß. Tiefer Sulz schon in der Früh auf den Sonnen-, nahezu blankes Eis auf den Schattenhängen. Die begehbare Gletscherspalte, genannt Eispalast, ist aber unbedingt einen Besuch wert. Bitte mit festen Schuhen, ohne Klaustrophobie und mit dem Wissen, dass einige Leitern bewältigt werden müssen.

Kommen wir zu den Einsichten. Den ersten Einblick gewähren die gut möblierten Zimmer in ihren Sanitärbereich. Eine gestrahlte Glasschiebetür sieht zwar edel aus, bietet aber durch das Klarglashotelloge darin immer noch gute Einsichten. Sehr gewöhnungsbedürftig! Bedingt durch die Enge des Tales, saßen uns die Bewohner des Nachbarhauses, die Nachmittagssonne auf ihrem Balkon genießend, schon sehr eng "auf der Pelle" und hatten direkte Einblicke auch in unsere topp ausgestatteten Gemächer. Und der Zimmernachbar brauchte sich ebenfalls nicht sehr anzustrengen, wir natürlich auch nicht, um gegenseitig "voyeuristische" Blicke vom gemeinsamen, nicht abgetrennten Balkon in die Zimmer zu werfen. Der Minifernseher machte es mir schon schwer, vom Bett aus noch Gesichter zu erkennen. Also lieber Augen zu gemacht! Alle diese Aussagen gelten natürlich ausschließlich für unser Zimmer im Gästehaus.

Zu einer absoluten Toppbewertung fehlen lediglich folgende Kleinigkeiten: 1. Die Beschriftung von Marmeladen und Salatsaucen beim Frühstücks- bzw. Salatbuffet. 2. Das ein oder andere Croissant zum Frühstück. 3. Der kurze "Besuch" der Semmeln im Backofen vor dem Auftauchen auf dem Salatbuffet. 4. Die Aussicht auf eine, nicht ausschließlich flüssige Vorpeise. Geschmacklich keinerlei Diskussion, immer gute Wahlmenüs, super im Preis-Leistungs-Verhältnis!

Das Duzen ist unter den Einheimischen und daher auch im Hotel üblich. Beim Personal aus den Neuen Bundesländern ist dies erst mal etwas gewähnungsbedürftig. Aber schaffbar! Über Freundlichkeit und Service braucht man nicht zu diskutieren, allerdings hat einer meiner Vorkritiker mit dem Hinweis auf die fehlende Reinigung des Balkons Recht. Störte uns aber nicht! Der Service beim Essen ist natürlich schnell, achtet aber immer darauf, dass die Gänge gleichzeitig serviert werden! Wir habe auch keine Angestellte mit Schuhen über die Bänke klettern sehen.

Wer sich nur auf seine Wanderstiefel verlässt, der ist hier goldrichtig. Vom Hotel weg kann man jeden Tag eine andere Alm erwandern. Wer doch mal seinen Motor anwirft, der sollte die Zillertaler Höhenstraße, die Stauseen und die "Shopping-Mall" von Mayerhofen ansteuern.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport