- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist empfehlenswert, wenn man keine großen Erwartungen an das Ambiente beim Essen und die Kreativität der Küche hat. Leider hinkt in diesen beiden Punkten die Wirklichkeit dem Anspruch hinterher. Wir haben schon diverse Hotel-Wochenenden und Wellness-Wochen hinter uns, und für uns ist das Preis-Leistungsverhältnis hier nicht ganz in Ordnung. Aber: die Grundlagen sind gut. Mit minimalem Aufwand würde sich sicherlich in den kritisierten Bereichen einiges machen lassen.
Im Rahmen unseres Wochenendarrangements hatten wir ein Comfort-Zimmer (welches nicht garantiert wird), obwohl das Hotel ausgebucht war. Modern eingerichtet, viel Platz, tolles Badezimmer mit zwei Waschbecken und großer Dusche. Die Betten waren mit sehr komfortablen Matratzen ausgestattet, auf der es sich herrlich schlafen lies. Bettwäsche ebenfalls 1A, schön kuschelig. Eine kleine Couch mit Tisch, ein Schreibtisch mit Stuhl und ein Lesesessel direkt vor dem Fenster waren auch vorhanden. Sehr angenehm war auch der Balkon, der bei dem leider vorhandenen Dauerregen die Möglichkeit der Frischluftinhalation bot.
Hier gibt es leider Abzüge. Das Frühstücksbuffet war vollkommen OK. So wie man es in diesem Preissegment erwarten kann. Genügend Auswahl und es wurde immer wieder rechtzeitig nachgelegt. Auch ein Spiegelei zu bestellen war kein Problem. Kaffee oder Cappuccino kamen recht zügig. Frisch geschnittenes Obst und diverse Müslisorten, Joghurt und Quark waren ebenfalls vorhanden. Auch die Damast-Tischwäsche und das Silberbesteck erwecken einen gehobenen Eindruck. Aber: beim Abendessen war von den "phantasievollen Variationen traditioneller Rezepturen" (so die hauseigene Homepage) leider nicht viel zu schmecken. Am ersten Abend gab es Buffet. Bei den Vorspeisen war es noch ein Genuss. Bei den Hauptspeisen, die zur Auswahl standen, für uns nicht mehr. Beim Wildragout mit einer Pilzsauce waren die Pilze der Konsistenz nach entweder nicht frisch oder zu lange gekocht (wie Gummi). Das gesamte Ragout schmeckte nach salzigen Pilzen (erste Vermutung war, dass man getrocknete Pilze eingelegt und das Pilzwasser z. T. in die Sauce gekippt hat, aber das wird man sich ). Der Wildgeschmack war leider nicht mehr vorhanden. Der Rotkohl war für die Gäste mit Kieferproblemen schön matschig gekocht und relativ geschmacksneutral. Die Spätzle mit gehackten Nüssen waren soweit OK, allerdings auch keine Geschmacksoffenbarung. Leider waren die anderen Hauptspeisen waren eben so wenig überzeugend. Ohne dem Chefkoch nahe treten zu wollen, aber die Speisen hätten auch in ein Ausflugslokal für Bustouristen passen können. Mit ein paar frischen Kräutern und ein bisschen Gewürze hätte man schon einiges bewegen können. Fazit des ersten Abends: wenig kreatives aus der Küche. Nächster Abend, neue Chance. Leider das gleiche. Um beim Hauptgang zu bleiben (Tilapia auf Blattspinat mit Hummersauce, dazu Jasminreis): der Spinat war scheinbar ganz ohne Gewürze, der Reis war ein wenig zu lange im Topf, und der Fisch hätte auch noch ein bisschen mehr Geschmack haben können. Bei den Nachspeisen gab es sehr leckeres Eis, aber auch Karamellcreme, die entfernt an Karamell erinnerte... Sorry, aber war die aus der Tüte??? Das abschließende Käsebuffet hatte mehrerer sehr leckere Käsesorten zu bieten. Hier hätte man jedoch ein bisschen früher nachlegen sollen, da diverse Gäste, die etwas später dorthin kamen, vor einem fast leeren Brett standen. Als später nur noch sehr wenige Gäste im Speisesaal waren, lagen dann plötzlich wieder ein paar neu Stück Käse dort. Die Atmosphäre im Speisesaal wäre sicherlich durch ein bisschen mehr Grün oder ähnliche Maßnahmen leicht zu verbessern. So fehlt eine gewisse Wärme und Gemütlichkeit. Der Wohlfühlfaktor war relativ gering. Insbesondere da am ersten Abend, als alle leeren Tische ringsum schon kpl. abgeräumt wurden, während wir noch beim essen saßen. Auch wurde schon angefangen neue Tischdecken und Servietten für den nächsten Morgen aufzulegen. Man hatte das Gefühl, dass jeden Moment jemand kommt und einen bittet den Speisesaal zu verlassen. Um es platt zu sagen: man kam sich vor, als wäre man nur zur Speiseaufnahme in diesen Räumen erwünscht. Setzen-essen-gehen. (Und das lag nicht am wirklich freundlichen Personal. Das ist eine organisatorische Sache.) Fazit: keine wirkliche Gourmet-Küche und ein Speiseraum mit Wartesaal-Atmosphäre. Schade und für den Preis enttäuschend.
In allen Bereichen sehr freundliches, unaufdringliches aber hilfsbereites Personal. Auch bei den jüngeren Mitarbeitern hatte man diesen Eindruck. Sehr gut. Auf dem Weg zum Zimmer wurden uns direkt die wichtigsten Bereiche des Hotels gezeigt, so dass die spätere Orientierung vereinfacht wurde. Fragen wurden freundlich und kompetent beantwortet. Wünsche wurden schnellstmöglich erfüllt.
Wunderschön gelegen oberhalb von Schmallenberg, problemlos zu finden, ausreichend Parkplätze vorhanden. Sehr gut als Starpunkt für verschiedenste Wanderungen geeignet.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Der Wellness-Bereich ist klein, aber fein. Der Saunabereich in modernem Stil bietet Dampf-, Finnische- und Bio-Sauna. Alles sehr gut gepflegt. Ein kleiner Außenbereich zum abkühlen, Schwalldusche und Kneipp-Becken sind ebenfalls vorhanden. Auch der Poolbereich machte einen sauberen, gepflegten Eindruck. In allen Bereichen gab es reichlich Bade- und Saunatücher, selbst am Samstag, als das Wetter schlecht, und die Gästezahl in diesem Bereich recht hoch war. Im Ruheraum stehen Kaltgetränke bereit, und ein Kaffeeautomat spendet Kaffee oder heißes Wasser für Tee. Einziger kleiner Wehrmutstropfen: die Sauna öffnet erst um 15 Uhr. In der Woche verständlich, wenn nicht so viele Gäste da sind. Aber am Wochenende? Und dann auch noch bei Regenwetter? Da wäre sicherlich eine Saunaöffnung um 11 Uhr (z.B.) durchaus wünschenswert.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2017 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rolf |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 1 |
Sehr geehrte Birgit, sehr geehrter Rolf, vielen Dank für Ihren Besuch in unserem Haus und die Zeit, die Sie sich für die ausführliche Bewertung genommen haben. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass Ihnen viele Seiten unseres Hotels sehr gut gefallen haben. Dass Ihr ansonsten durchweg positives Fazit durch den Gastronomiebereich so negativ beeinflusst wurde, bedauern wir umso mehr. Schade, dass wir Ihre Erwartungen hier nicht erfüllen konnten. Das Ambiente im Restaurant ist – wie auch die Beurteilung des Essens – am Ende immer auch eine persönliche Geschmackssache. Das zeigt ja auch die nachfolgende Bewertung von Eva, die am gleichen Wochenende zu Gast war und die Atmosphäre im Restaurant wie auch die Qualität des Essens genau gegenteilig sehr positiv bewertet. Dennoch: Natürlich nehmen wir Kritik – positiv wie negativ – sehr ernst und zum Anlass, unser Tun zu überprüfen und in Frage zu stellen. Und wenn wir Ihre Ausführungen einmal grob auf den Punkt „es fehlte Pfiff bzw. Raffinesse“ bringen, dann werden wir dies sicher als Auftrag für die weitere Entwicklung in der Küche verstehen. Die organisatorischen Kritikpunkte (Käsebrett, störendes Eindecken) werden wir ebenfalls in den Fokus nehmen. Allerdings –auch der Ton macht ein Stück weit die Musik. Und da fällt es dann nicht ganz leicht, jede der teilweise sehr provokativen Aussagen ernst zu nehmen. Wir hätten es auch als fair empfunden, wenn Sie Ihre Kritik direkt vor Ort geäußert hätten, ich hatte Sie bei der Abrechnung ja persönlich nach Ihrer Bewertung gefragt. Schwamm drüber – manchmal fehlt vielleicht auch ein wenig kritischer Abstand beim Schreiben einer Bewertung. Wir werden an den Leistungen unseres Hauses und unserer Küche auch unter Berücksichtigung Ihrer Kritikpunkte weiter arbeiten und hoffen, damit auch in Zukunft möglichst vielen Gästen schöne und unbeschwerte Stunden auf Jagdhaus bescheren zu können. Ihnen wünschen wir eine gute Zeit und verbleiben mit freundlichen Grüßen aus dem Sauerland. JAGDHAUS WIESE Stefan Wiese-Gerlach (Inhaber)