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Martina (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Oktober 2005 • 2 Wochen • Strand
Nichts für Anspruchsvolle, idealer Ausgangspunkt für Unterne
2,9 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Eine schmucklose Einfahrt an einer stark befahrenen Verbindungsstraße zwischen Sousse und Port El Kantaoui empfängt die Gäste. Auch die Lobby wirkt kühl und unpersönlich, so ganz ohne orientalisches Flair. Von 2 Aufzügen war einer permanent, der andere gelegentlich ausser Betrieb - ein großes Minus für Behinderte, die sich sonst durch aufgestellte Rampen fast überall problemlos bewegen konnten. Die Zimmer sind auf 5 Etagen verteilt. Die Gemeinschaftsanlagen werden täglich geputzt, die Zimmer leider nicht. Weder wird das Bad gesäubert, noch der Fussboden gesaugt. Da alles mit textilem Bodenbelag ausgelegt ist, wirkt das Hotel angenehm ruhig. Die Verpflegung ist ausreichend, wenn auch nicht sehr abwechslungsreich, und hat leider wenig mit tunesischer Küche zu tun. Zu unserer Zeit war das Hotel von Urlaubern aus ganz Europa besucht, von den Pyrenäen bis zum Ural, von Skandinavien bis Südeuropa. Der Anteil deutschsprachiger Touristen war dabei ca. 20 Prozent. Unsere Empfehlung: Nutzen Sie dieses Hotel zum Schlafen und erkunden Sie die Umgebung auf eigene Faust. Öffentliche Verkehrsmittel sind preiswert und sicher. Essen Sie auch mal in einem tunesischen Restaurant, trinken Sie am Hafen von Port El Kantaoui einen frisch gepressten Orangensaft oder kaufen Sie beim Zuckerbäcker tunesische Küchlein - die wahren Kalorienbomben, aber sehr lecker. Piratenschiff- und Katamarantouren können Sie je nach Verhandlungsgeschick am Hafen schon für 8-10 Dinar p.P. bekommen. Lebensmittel und Mitbringsel für zu Hause kaufen Sie am besten im Magasin general in Port el Kantauyi oder im Supermarket in der Nähe des Bahnhofes in Sousse. Hier sind auch die beliebten Shishas preiswerter als auf anderen Märkten. Einen Überblick über das Angebot tunesischer Handwerkskunst und fester Preise erhalten Sie im Sula-Center. Aber danach sollten Sie in der Medina handeln! Wenn Sie Tunis besuchen, können Sie gut mit dem Zug fahren. Und fragen Sie sich zum Marche Central durch. Das ist ein typisch tunesischer Markt, auf dem Einheimische Lebensmittel einkaufen. Planen Sie viel Zeit für das Bardo-Museum ein. Dort finden Sie alle wichtigen Ausgrabungsgegenstände aus Karthago. Einen Ausflug in die Wüste sollten Sie bei Ihrem Reiseveranstalter buchen. Da wird Ihnen ein Mammutprogramm geboten, das sich lohnt. Sollten Sie krank werden, empfehle ich Ihnen die sachkundige Beratung der Apotheke in Port El Kantaoui, der Apotheker spricht deutsch und verkauft nach unserer Erfahrung den Symptomen folgend die wirksamen Medikamente für einen ungetrübten Urlaub.


Zimmer
  • Eher gut
  • Die Zimmer waren zweckmäßig eingerichtet und boten reichlich Platz für Ablage und Kleidung. Über den Schwarzschimmel in den Bädern wurde schon häufig berichtet. Wir hatten Desinfektionsspray dabei und lösten das Problem damit gleich zu Beginn. Die Klimaanlage brauchten wir nicht, da es nachts angenehm kühl war. So schliefen wir bei offener Balkontür. Lediglich früh 6,30 Uhr mussten wir sie schließen, das zu dieser Zeit das Reinigungspersonal Stühle und Tische auf dem Platz vor der Bühne laut quietschend hin und her schob, um den Boden zu wischen! Ausser Seife und Zahnputzglas war im Bad nichts vorhanden, die Steckdose eine Atrappe. Dafür befand sich am Zimmerspiegel eine Steckdose z.B. für den Fön, die auch funktionierte. Wir konnten über die Anlage zum Meer sehen, hatten aber abends in der 2.Etage live das Showprogramm im Zimmer. Unsere Kinder wohnten im anderen Flügel des Hotels in der 5. Etage. Sie konnten links vorbei am neu gebauten ROYAL JINENE das Meer und rechts vorbei einen Teil der Anlage und den Weg zum Meer sehen. Nachts brauchten sie kein Licht, da die Leuchtreklame des ROYAL JINENE ihr Zimmer erhellte. Die Handtücher wurden täglich, die Bettwäsche mindestens einmal pro Woche gewechselt.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Zuerst fiel uns auf, dass es im Gegensatz zu anderen Hotels nirgends Hinweise auf das Hauptrestaurant gab, in dem morgens, mittags und abends Verpflegung in Buffettform serviert wurde. Zu diesen Mahlzeiten erhielten alle Gäste die Getränke aus Gläsern. Das Essen wiederholte sich zwar häufig, war aber dank der reichen Auswahl morgens und abends trotzdem vielfältig. Mittags war das Buffett sehr eingeschränkt. Aber da befanden sich auch nur wenige Gäste im Speisesaal. Das Essen war teilweise gut, teilweise gar nicht gewürzt. Man erklärte uns, dass sich früher Gäste über zu scharfe Speisen beschwert hätten. Daher war man vorsichtig. Und während des Ramadan darf der Koch vor Sonnenuntergang nicht einmal kosten, was er kocht. Leider gab es keine typisch tunesische Küche, nur einmal in 2 Wochen Couscous, sonst immer europäische Küche. Die Kolibakterien, an denen sehr viele Gäste (auch wir) litten, stammten nicht unbedingt von den Speisen, sondern meiner Meinung nach von den dickwandigen, zerkratzten und unhygienischen Plastikbechern, in denen All-inclusive-Gäste außerhalb der Mahlzeiten ihre Getränke erhielten. Nicht einmal Wasser mit Kohlensäure erhielten wir in Flaschen. Die Pizzen und Sandwiches in der Snackbar wurden frisch zubereitet, waren reichhaltig und schmackhaft. Außerdem gab es dort auch Kuchen, Törtchen und ähnliches. Leider wurde ab dem 5.10 (Beginn des Ramadan) die Öffnungszeit auf 30 min pro Tag reduziert. Die Beachbar enthielt für All-inclusive-Gäste nicht einmal Kaffee oder Tee. Das gab es nur für zahlende Gäste. Als AI-Gast wurde man vom Management systematisch diskriminiert.


    Service
  • Eher gut
  • Bis auf die Reiseleiterin, die auf Beschwerden nur mit Achselzucken reagierte, war das Hotelpersonal hilfsbereit, freundlich und immer bemüht, die Gäste in ihrer jeweiligen Landessprache, sonst englisch oder französisch zufriedenzustellen. Natürlich muss man in Zeiten des Ramadan vor Sonnenunter-gang nachsichtig sein. Die Leute arbeiten den ganzen Tag, dürfen aber selbst weder essen, noch trinken oder rauchen. Unangenehm ist uns aufgefallen, dass für uns All-inclusive-Gäste für Getränke untopische Summen einbebongt und uns zur Unterschrift vorgelegt worden sind. So wurden für 1 Flasche Mineralwasser auch schon mal 6 Boukha (Feigenschnaps) berechnet und Kaffee oder Tee war wesentlich teurer als auf der Karte der Bezahl-Bar. Ebenfalls unangenehm empfanden wir, dass das Schild BITTE NICHT STÖREN auch bei Krankheit ignoriert wurde. Die Handtücher wurden morgens weggenommen und manchmal bis zum Nachmittag wieder ersetzt, ansonsten musste man sich kümmern - auch kein Problem. Die kaum vorhandene Zimmerreinigung habe ich zu Beginn schon erwähnt. Das wurde auch mit Trinkgeld nicht besser. Zusätzöiche Serviceleistungen (z.B. Massage gegen Gebühr laut Katalog) gab es nicht. Dafür wurden die Öffnungszeiten der Pool- und Snackbar sowie der Geldwechselstelle kurzerhand um1 Stunde gekürzt - ohne Begründung und bei schönstem Wetter.


    Lage & Umgebung
  • Schlecht
  • Die Postkartenidylle haben wir leider nicht vorgefunden. Zwischen das Hotel und den Strand wurde vergangenes Jahr noch ein sogenanntes Schwesterhotel gesetzt, das einem ganzen Hotelflügel des Jinene die Sicht aufs Meer versperrt uind nachts durch seine Leuchtreklame die Zimmer taghell werden lässt. Links und rechts des ca 200m langen Weges zum Strand wurden offensichtllich Privatgrundstücke eingerichtet, die eher Müllhalden gleichen. Außerdem wurden sie bis zum Strand vorgebaut, so dass dieser maximal 5m breit ist und von mit Unrat verfestigten Sandsäcken eingegrenzt wird. Vor dem Hotel verläuft die sehr lebhaft befahrene Verbindungsstraße zwischen Sousse und Port El Kantaoui. Eine gute Verbindung gibt es zu diesen Orten mit Taxi (Vorsicht! Taxameter anstellen lassen oder Preis aushandeln, nicht mehr als 3-4 Dinar zahlen!), Bus (0,4 Dinar)oder Touristenbähnchen (3,5 Dinar p.P.), die feste Preise haben. Positiv ist die 30minütige Transferzeit vom/zum Flughafen in Monatir. Ausflüge kann man über die Reiseveranstalter buchen, aber auch vor Ort bei einheimischen Unternehmen, die meist günstiger sind.


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Im Katalog waren Minigolf, Tennis und Volleyball als Freizeitmöglichkeiten des Hotels angegeben. Volleyball fand nirgends statt, war auch bei dem eingeengten Strand nicht möglich. Die 2 Tennisplätze befanden sich in einem traurigen Zustand: kaputte Netze, Müll auf den Anlagen, dicke Schlösser vor den Toren und an den Seiten max. 50 cm bis zum Zaun und einer Mauer. Wer kann so Tennis spielen? In einer Ecke auf dem Weg zum Strand lagen kaputte Tretboote und Surfbretter. Nur die Minigolfanlage funktionierte und wurde auch genutzt. Die Strandqualität, die wir bisher in Tunesien geschätzt haben, war hier schlichtweg nicht vorhanden. Dank der Sandsäcke kam nachmittags die tiefstehende Sonne nicht mehr bis zum Strand durch. Der zur Verfugung benutzte Unrat sorgte für Fliegen. Und Gäste, die sich in 2. Reihe zum Meer sonnen wollten, wurden nicht selten nass. 1 Dinar pro Tag und Liege war wirklich sehr preiswert. Und davon gab es sowohl am Pool als auch am Strand reichlich. Kinderbetreuung fand so nicht statt. Es waren aber auch fast keine Kinder im Hotel. Dafür begann die Kinderdisco erst 21,30 Uhr, das Programm für Erwachsene entsprechend später erst ab 22 Uhr.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im Oktober 2005
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Martina
    Alter:41-45
    Bewertungen:2