Hotel Kahya

Wir hatten das Hotel Kahya ab Mitte Juli für 10 Tage All inclusive gebucht. Der Transfer vom Flughafen Antalya nach Alanya dauerte mit Zwischenstopp ca. 2,5 h. Es war aber alles bestens organisiert. Der erste Eindruck nach Ankunft im Hotel war sowohl von außen als auch von innen gut. Die Lobby erschien uns zu dunkel aber immer gut klimatisiert. Bei Ankunft wurden unsere Koffer durch einen Hotelmitarbeiter aufs Zimmer gebracht. Untergebracht waren wir im Haus B, 4. Etage mit Land- und seitlichem Meerblick. Das Hotel besteht insgesamt aus 3 Gebäuden mit jeweils 6 Etagen. Um zu Haus B oder C zu gelangen, musste man vorbei am Pool, wo tagsüber der Badebetrieb und abends die Veranstaltungen stattfanden. So konnten generell Neuankömmlinge, die in Haus B oder C untergebracht waren, wie auf dem Catwalk am Pool von den anderen Hotelgästen beäugt werden;-) Soweit wir es mitbekommen haben, war die Mehrheit der Gäste aus Skandinavien und Niederlande, vereinzelt Osteuropäer und wenige Deutsche. Das Publikum ist altersmäßig bunt gemischt, kaum Leute, die schätzungsweise älter als 50 waren. Von Familien mit Kindern über Pärchen und Freundesgruppen war alles dabei. Die Einrichtung in allen Räumlichkeiten (Lobby, Speiseraum, Zimmer) ist etwas in die Jahre gekommen aber überall sehr sauber. Im Speisraum/Restaurant muss man bemängeln, dass dieser nicht ausreichend klimatisiert war. Es gab für die Größe des Raumes zu wenige Klimaanlagen. Bei Tagestemperaturen von teilweise über 40 ° C war es beim Essen nicht mehr lustig. Und die Stühle mit ihren Kunststoffoberflächen (Lederimitat) machten das Sitzen auch nicht angenehmer. Man konnte zwar auch auf der Terrasse essen, aber da war es ja nun auch nicht gerade kühler. Achtung: Fußpoilzei in der Lobby;-) Beim Betreten des Hotels werden die Füße vom Sicherheitspersonal peinlichst genau abgecheckt. Also immer fein die Füße unter der Fußdusche vorm Hotel vom Sand befreien, damit man keine Mecker kriegt. (positiver Nebeneffekt: man schleppt kaum Sand in die Zimmer) Bei nicht akuten gesundheitlichen Problemen zuerst Apotheke aufsuchen, bevor man Arzt in Anspruch nimmt und viel Geld lässt. Haben wir bei Magen-Darm-Sache ausprobiert – funktioniert! Ladenbesitzer und Restaurant-Promoter eiskalt ignorieren. Nach dem 5. Geschäft ist man spätestens genervt von den immer wiederkehrenden Fragen: Where are you from? oder How are you? Beim Flanieren durch die Straßen Alanyas empfanden wir das ständige Angequatsche als sehr anstrengend! „No“ oder „Nein“ scheinen unsere türkischen Freunde nur schwer zu verstehen. Wer eine Bootstour, Jeepsafari o.ä. bucht, sollte sich unbedingt mehrere Angebote einholen und genau hinterfragen, was geboten wird. Außerhalb vom Hotel sind die Angebote zwar günstig, zielt aber meist auf Massenabfertigung. Auch wer kein Partygänger ist, sollte unbedingt die Hafenmeile bei Nacht besuchen. Kommt mit Lautstärke, BlingBling, Menschenmassen und Clubs sogar fast an den Ballermann ran. Für Ladies ist der Eintritt meist frei. Ungewöhnlich für eine Disko ist die Bedienung im Club. Während man sich in Deutschland seine Getränke an der Bar selbst holen muss, werden sie einem hier gebracht. Gewöhnungsbedürftig. Alles in allem kann man dieses Hotel ruhigen Gewissens buchen, vor allem in Hinblick auf Sauberkeit und Essen, was unserer Ansicht nach die wichtigsten Wohlfühlfaktoren sind!

Wie oben schon erwähnt hatten wir ein Doppelzimmer im Haus B, 4. Etage mit Balkon und mit seitlichem Meerblick/Landblick. Die Größe des Zimmers war für unsere Bedürfnisse völlig ausreichend. Zimmer sind gefliest, darüber Teppich. Möblierung ist alt, aber ok. Betten sind recht kurz (ich bin 1,65 m!). Damit die Zehen unten nicht rausgucken, musste ich mit dem Kopf oben fast anstoßen. Telefon, Minibar und Farb-TV mit genügend Programmen (VIVA, RTL, ARD, ZDF, Sat1, Vox und diverse türk. Sender) vorhanden. Schränke verfügen über genügend Stauraum. Safe gegen Gebühr (1,50 €/Tag). Klimaanlage und Strom funktionieren nur, wenn man im Raum ist. Das Bad war recht klein, aber für unsere Zwecke ausreichend. Ausgestattet mit Dusche (heiß/kalt gut reguliert, Wasserdruck ok), WC, Waschbecken, Föhn und großem Spiegel. Ablageflächen sind ausreichend vorhanden. Großer Spiegel auch noch mal im Zimmer. Insgesamt waren die Zimmer sauber und wurden ordentlich gereinigt, regelmäßiger Handtuchwechsel.

Über das Essen können wir uns gar nicht beschweren. Andere Länder , andere Sitten. Man kann in der Türkei nicht deutsche Hausmannskost erwarten. Das Essen war insgesamt sehr abwechslungsreich und für jeden Geschmack etwas dabei. Wer sich hier über das Frühstück beschwert, dessen Frühstück möchte ich mal zuhause sehen. Klar wird meist das gleiche aufgetischt, aber in einer Vielfalt, so dass man jeden Tag etwas anderes essen könnte. Die Wurst und der Käse kommen sicher nicht an westeuropäische Standards, sind aber durchaus genießbar. Verschiedene Marmeladen, Nougatcreme, Cornflakes, warme Speisen (Würstchen, Eierspeisen und sogar Pommes!), Laugengebäck, frisch zubereitete Pfannkuchen/Eierkuchen und Waffeln, Spiegelei und Obst machen das Frühstücksbuffet wirklich abwechslungsreich und lecker. Auch die Kalt- und Heißgetränke sind in Ordnung. Den oft bemängelten sehr süßen Saft, kann man sich mit Wasser aus dem Automaten verdünnen und alles ist gut. Auch zum Mittagessen und Abendessen ist für jeden Geschmack etwas dabei. Es wurde alles frisch zubereitet und die Buffetts immer wieder nachgefüllt. Ob Hühnchen, Lamm oder Rind bzw. Kalb, Nudelgerichte, vegetarische Speisen, als Beilagen Kartoffelgerichte (Kroketten, Pommes, Bratkartoffeln etc.), Reis, Brot – hier sollte jeder satt werden. Ein großes Salatbuffett und Obstbuffett rundet das ganze ab. Und natürlich jede Menge Kuchen und Törtchen. Für die AI-Gäste gab es dann noch die Vesper mit unterschiedlichen Angeboten: Hefegebäck in Öl gebacken (ähnlich Langos), Pommes, Burger, Kuchen, Kleingebäck, Melone etc.

Im Speisesaal des Hotels sind die Kellner sehr aufmerksam. Manchmal muss man sein Essen schnell retten, bevor der Teller weggeräumt wird. Insgesamt waren die vorwiegend männlichen Kellner sehr freundlich und versuchten auch mit einem ins Gespräch zu kommen. Manchen hat man aber auch angesehen, dass sie gerade keine Lust auf ihren Job hatten. Während des Mittag- und Abendessens wurde man auf Bestellung mit Getränken versorgt (AI). Manko waren beim gesamten Personal die Fremdsprachenkenntnisse. Hier eine kleine Kostprobe an Standardsätzen, die uns nach einigen Tagen zum Hals raus hingen (auch wenn es die Kellner nur nett meinten): „Alles klar?“, „Wie geht’s?“, „Hallo Deutschland“, „Aber hallo“. Auch an der Rezeption war die Verständigung schwierig. Zum Glück hatten wir keinerlei Probleme, so dass Reklamationen und Diskussionen ausblieben. Aber bei einem so internationalen Publikum sollte wenigstens das Englisch verbessert werden!

Die Lage des Hotels ist unserer Ansicht nach perfekt für einen Bade- und Partyurlaub. Nur zweimal hinfallen und man ist am Strand. Vor dem Hotel ist der wunderschöne Park zu erwähnen, der vor allem abends sowohl Touris als auch Einheimische für Fotosessions oder einfach nur zum Chillen einlädt. Die Springbrunnen wechseln die Farben und sind echt schön anzusehen. Im Hotel haben wir trotz der zentralen Lage nichts von Straßenlärm oder ähnlichem mitbekommen. Einzig das Türenknallen der nächtlichen Partygänger oder lautstarke Unterhaltungen auf dem Hotelflur könnten den einen oder anderen aus dem Schlaf reißen. Ansonsten gibt es in der Nähe zahlreiche Möglichkeiten für Shopping oder Restaurantbesuche. Die Burg ist bequem mit einem Bus zu erreichen, der halbstündlich ganz in der Nähe abfährt. Der Hafen mit der Partymeile ist je nach Außentemperatur in ca. 20 min. zu Fuß entweder über eine kleine Ladenstraße oder über die Hauptverkehrsstraße zu erreichen. Taxi haben wir nicht genutzt, können daher zu den Preisen auch nichts sagen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Poollandschaft hat uns überhaupt nicht gefallen. Für die Größe des Hotels war das gesamte Areal um den Pool einschließlich Pool viel zu klein. Die Leute lagen dort wie die Heringe. Die Chance auf eine Liege war zudem sehr gering, da diese bereits sehr früh mit Handtüchern belegt wurden. Außerdem wurde der Poolbereich ständig umgeräumt, entweder wurden Tische für abends aufgestellt oder Liegen für den Tag. So war die Nutzung des Pools ab ca. 18 Uhr nicht mehr möglich. Aber wer will schon am Pool liegen, wenn man Strand mit Meer haben kann. Der Strand ist sehr sauber, auch das Wasser ist meist ok, manchmal kommen irgendwelche undefinierbare Folietüten vorbeigetrieben. Für Unwissende: der Sand ist extrem heiß und ohne Schuhe ist die Fortbewegung darauf unmöglich, aber sehr amüsant zu beobachten, wenn es trotzdem jemand versucht und von Schatten zu Schatten hechtet Liegen und Schirme sind nicht inklusive (Schirm 2,- €, Liege 2,- €). Falls sich darüber jemand aufregt, schwenken wir mal kurz an den deutschen Ostseestrand. Dort zahlt man ggfs. auch Kurtaxe und die Strandkörbe gibt’s auch nicht umsonst. Luftmatratzen kann man auch kaufen ab ca. 4,- € oder mieten (pro Tag ca. 2,50 €). Abends und nachts ist der Kahya-Strand bewacht und man wird von den Liegen verscheucht, wenn man sich erlaubt, drauf zu setzen. (Tipp: NachbarHotelstrand nutzen, dort juckt es niemanden) Von Animation haben wir tagsüber nichts mitbekommen, da wir meist am Strand waren. Abends fand nur ein spärliches Programm statt. Ab 20:30 Uhr kamen die Kiddis zum Zuge (jeden Abend die gleichen Singspiele). Ab 21:00 Uhr das Programm für Erwachsene. Das ging meist nur eine Stunde. Dann wurde Musik gespielt. Gähn. Der einzige Animateur, den wir zu Gesicht bekamen, hat keinen besonders guten Eindruck bei uns hinterlassen. Manchmal wurden Diskotouren angeboten. Wir erkundeten die Clubs aber auf eigene Faust, vornehmlich an der Hafenmeile. Sportangebote im und außerhalb des Hotels haben wir aufgrund der Hitze nicht genutzt. Selbst nach Einbruch der Dunkelheit war es uns zu warm dafür. Auf der Strandpromenade gibt es aber jede Menge Angebote, einfach mal selbst erkunden!