- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Koh Talu ist eine Privatinsel in der Nähe von Bang Saphan Noi. Hierhin werden aus den Regionen Hua Hin und Cha am regelmäßig Schnorchelausflüge angeboten. Da wir bei unserer Route diesmal drei bis vier Stationen in Nord- und Zentralthailand (eigentlich bis Hua Hin) im Fokus hatten und bei einem großen Thailändischen Internetanbieter die hübschen Fotos und hier die guten Schnorchelempfehlungen gesehen hatten...dachten wir: Südthailändisches Inselfeeling in Zentralthailand, ohne dafür noch nach Phi-Phi, Poda oder Coral Island reisen zu müssen... Warum nicht mal ausprobieren ? Nun gut...der Preis war mit 60 € p. P. (beste Kategorie) schon exrem teuer für ein Hotel ohne einen einzigen Stern...aber bei so einem einmaligen Monopol...und sicher ist es für den Preis etwas ganz besonderes (dachten wir). Und Außerdem ist es Vollpension mit noch einigen Specials. Vielleicht Wellness...oder Candle-Light-Dinner am Strand...oder vielleicht lässt man Abends ein paar von den tollen Thailändischen Papierlampen fliegen...da lassen wir uns doch mal überraschen. Die Insel wirkt eigentlich recht nett. Schöner Strand, tolles Meer, viele Skandinavische Familien...Aber die Anlage ? Es gab zwei Buchten...die günstigere "Pearl Bay"...die man von der Anlagestelle zu Fuß in 5 Minuten über einen "Trampelpfad" durch den Dschungel erreicht - und die teure Big Bay, mit Open Air Restaurant, Lobby. Sieht recht nett aus (dachten wir). Ah ja, die Zimmer....es gibt in der Big Bay in zweiter Reihe Reihenbungalows...eine Reihe Schuhkartons...Wand an Wand. Nunja, wir haben ja zum Glück die teuren - erste Reihe, Doppel- oder 3er Teakhäuser auf Stelzen gebaut. Hm, optisch sicher schöner, aber der Preis...naja. Da bin ich ja mal gespannt, wie das innen aussieht..! Und die Wege aus gepresstem, getrocknetem Matsch...naja. Und wie kommen die ganzen Baggerspuren in den Sand ? Fazit: Ich habe bei meiner individuellen Tourplanung noch nie bei einem Hotel so daneben gelegen. Aber: No Risk - no fun, wenn man´s nicht ausprobiert, dann weiss man´s auch nicht. Das Flair und die Natur einer 5-Euro Hut zu einem Preis von > 60 €. Wer also unbedingt Schnorcheln will...macht die Tour - oder fahrt noch paar Tage in den Süden. Spaßeshalber sei erwähnt, dass ein Gast aus Norwegen, der in den Schuhkartons wohnte, zwar keine Ratten - dafür aber einen hochgiftigen 1000Füßler im Zimmer hatte...auch nett. Haben sie eigenhändig mit einem Mülleimer gefangen...davor hatte selbst das Personal respekt.
Unser Zimmer der Top-Kategorie hatte eine Veranda auf der alle Mücken der Insel wohnten, ein großes Bett, eine halbtägige Klimaanlage (Strom gab es von Mittag bis Abends nicht), einen leeren Kühlschrank (Getränke konnte man in der Bar kaufen), ein separates Badezimmer (mit Mini-Waschbecken, Durchlauferhitzer und Wasserschlauch). Ach ja...und das Zimmer hatte Ratten, falls dies vorher überlesen wurde. Ohne die Ratten hätte ich vielleicht sogar 2, 5 Sonnen gegeben...
Ach ja...die Gastronomie - Vollpension. Das Restaurant lag super, auf Stelzen über dem Meer. Und noch viel besser: Man musste gar keine Fremdsprache für das Lesen der Speisekarte beherrschen - denn es gab gar keine. Es gab Einheitsessen für alle...ist ja klasse...vielleicht dürfen wir ja auch noch alle mit spülen. Ist ja ein Knaller. Frühstück: Thailändischen Karo-Kaffee gab es an der unbesetzen Bar aus einem Spender. Direkt daneben standen die Tassen, die von den bediensteten scheinbar danach im Meer umgespült uns anschließend wieder hingestellt werden. Interessant. Die Frucht-Marmemalde mit Ameiseneinlage wurde scheinbar von einem großen Eimer in kleine Behälter gefüllt und stand auf jedem Tisch. Wenn meine Englischkenntnisse mich nicht im Stich lassen, dann war in dem Behälter auf unserem Tisch einmal Bremsflüssigkeit drin. Ist ja Spektakulär...! Oder ist es vielleicht doch gar keine Marmelade...??? Zudem gab es trockene Toastbrot (die Fische mochten es), zwei Spiegeleier (die wurden scheinbar direkt auf den Teller geköpft und die Morgensonne sollte den Rest tun..) und zwei Würstchen (ich hatte noch nicht die ca. 10 Hunde erwähnt, die mit einem zusammen aßen - die waren begeistert..). Mehr fällt mir dazu nicht ein. Das Mittagessen konnte man mit den ca. 200 Tagestouristen zusammen genießen. Irgendworan erinnert mich das...wie hieß nochmal die Insel bei Spanien ? Aber wo sind die Eimer ? Es gab immer einer Vor-Suppe mit Zitronenarooma und irgendwas drin (Fisch oder Huhn). Dann gab es zwei Hauptgerichte - einmal Fisch und einmal Huhn. Eins mit Soße und eins frittiert mit einem Dip. Als Nachspeiße gan es frittierte Bananen. Abendessen: Das gleiche wie Mittag - nur umgekehrt ! Fazit: Frühstück ein klares "No-go", aber Mittags und Abends fand man etwas, was man Essen konnte - sicher aber niemals im Leben bestellt hätte. So eine Art von schlechtem Thailändischen Kantinenessen...
Nett, dieser Groß-Familienbetrieb hier auf der Insel. Alles ein bisschen langsam...aber recht unterhaltsam, dieser "Inselchef". Kann tolle Geschichten erzählen und man hört ihm gerne...ein richtiger Lagerfeuertyp. Symphatisch und entspannt. Am Strand standen Kajaks rum, die man kostenfrei nutzen konnte. Das war wirklich gut. Und man konnte zweimal am Tag mit dem Speedboat zu verschiedenen Schnorchelspots rausfahren - Schwimmwesten und Schnorchel waren kostenfrei. Nicht so schön fanden wir dann die Reaktion auf unsere Mitteilung, dass Nachts die Ratten durch unser Teak-Bungalow laufen. Die dicken Löcher in den Ecken des Holzes haben wir am ersten Abend nicht gesehen - man ist ja Mensch und natürlich macht hin und wieder den Fehler, dass man nach seiner Ankunft auf einer Trauminsel nicht sofort als erstes das eigene Zimmer renoviert. Nachdem wir leise unsere Bedenken über den Zustand äußerten, sagt der Märchen-Mann (der wirklich sehr symphatisch war !): "Yes, we´re really living close to the nature right here..better you put your food in the fridge". Spontanübersetzung: "So ist es halt, packt euer essen besser in den Kühlschrank.". Ah ja.. Zusätzliche Kakerlaken hatten wir keine...vielleicht wäre da auch mal ein Lob für den Zimmerservice angemessen. Zusätzlich sei lobend die Vielzahl der Handtücher erwähnt, die zum Stopfen sämtlicher Rattenlöcher ausreichte. So schafften wir auch die insgesamt drei Nächte, ohne vorher zwangsläufig abzureisen - obwohl dies wirklich eine enorme Eigendisziplin erforderte.
Ach ja...die Lage: Die Gegend um Bang Saphan ist für seinen nicht vorhandenen Tourismus berühmt (was wir grundsätzlich toll finden !). Mitten im thailändischen Nichts liegt eine Bootsanlegestelle - bis unser Driver die segefunden hatte, hat er den kompletten Fahrpreis sicher an Handykosten (von den Telefonaten mit der Insel) wieder ausgegeben. Die Überfahrt mit dem Speedboat dauert 20 Minuten...tolles Wasser, man kann bis auf den Grund schauen. Tolle Insel...dieses Panorama, so hatte ich mir das vorgestellt. Auf der Insel nur ein Restaurant...tja, hoffentlich ist die Karte gut, kein Shop...hoffentlich hat die Minibar anständige Preise. Der Strand sieht recht gut aus...aber naturbelassen. Ziemlich viel Steine und Korallen, auch angespültes Treibgut und Plastikkrempel. Grundsätzlich okay...aber "Room for Improvement", sagen auch die anderen Gäste.. Och...am Ende der Bucht verbrennt man scheinbar gerade den Müll. Hässlich, diese schwarzen Rauchwolken...aber wenigstens findet die Aktion 500 Meter vom letzten Bungalow entfernt statt...
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Kajak, Schnorcheln und Strand. Dafür waren wie hierhin gekommen und das wurde auch geboten. Nicht mehr uns nicht weniger. Für die Gäste gibt es grundsätzlich genügens Liegestühle, allerdings fallen von 11 bis 15 Uhr die Tagestouristen ein...dann geht es zu wie auf dem Rummel. Das Schnorcheln hat sich nach unserer Auffassung nicht sonderlich gelohnt. Die Korallen sind grau und weitestgehend zerstört, aber es gibt wenigstens viele Fische. Allerdings nichts spektakuläres...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im März 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Marcus |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 9 |