Diese Frage stellte sich schon sehr früh nach unserer Ankunft. Denn die positiven Eindrücke des Hotels haben wir doch mehr gesucht als tatsächlich gefunden. Man kann es noch nichtmal mit marodem Charme bezeichnen, denn es war marode ohne Charme! Die Gäste waren überwiegend deutsch, aber auch spanisch, italienisch und holländisch. Altersmäßig sehr gemischt (Paare von jung bis alt ,Familien mit Kindern, ein paar wenige Singles), aber bedingt durch das Ferienende jetzt viele Senioren. Die Architektur ist die kubische Bauart, die für Lanzarote sehr typisch ist. Das Hotel ist nicht behindertengerecht. Man sollte auf keinem Fall versäumen, sich die Insel etwas genauer anzuschauen. Lanzarote besitzt eine ganz eigene spröde Schönheit. Entweder man liebt diese Insel sofort oder nie. Ob nun mit dem Mietwagen oder als organisierte Ausfahrt muß jeder für sich entscheiden. Wir hatten diesmal ein Mietauto. Mit Medina Cabrera haben wir keine guten Erfahrungen gemacht. In dem Büro gleich neben dem Hotel sitzt eine Frau, die nur manchmal Lust hat Autos zu vermieten. Sie wollte uns weiß machen, daß sie 2 Wochen kein Auto hätte außer einem Saab Cabrio. 2 Stunden später hätten wir in einem anderen Büro der gleichen Firma innerhalb von 2 Tagen einen Wagen bekommen, allerdings zum Fantasiepreis. Besagte erste Dame hat aber an manch anderen Tagen, an denen man bei ihr vorbeikam große Menschenmengen mit Mitwagen beglückt. Nach welchem System das bei ihr funktionierte wissen wir nicht. Nur soviel: man darf sie niemals in der Raucherpause stören. Im Hotel gibt es Elisabethcars und auch Europcar und Neckermann bietet Auto Lang an. Die Auswahl ist groß, die Preise ähnlich. Aber wir hatten einen absolut schönen Urlaub auch wenn das Hotel nicht der Knaller war.
Die Größe des Zimmers war okay. Alter und Ausstattung waren untrennbar miteinander verküpft. Wir hatten einen alten Kühlschrank dessen Gebrumme uns manchmal nachts weckte! Unser Zimmer war nicht hellhörig, die Klimaanlage war leise und relativ effektiv, als sie dann funktionierte. Bemerkenswert war der stets gute Wasserdruck in der Dusche, das haben wir auf den Kanaren schon ganz anders erlebt. Allerding konnte man das Bidet nicht benutzen mit dem überaus kleinen Rinnsal an Wasser. Bettwäsche war immer irgendwo zerschlissen oder hauchdünn. Wie in allen Hotels zu wenige Haken im Bad bzw. keine Möglichkeit 2 große Handtücher nach dem Duschen zu trocknen
Schon wenn man ins Hotel kommt, nimmt man deutlich den Küchengeruch war. Das Restaurant war relativ hell und sauber. Das Frühstücksbüfett war absolut durchschnittlich, keine Vollkornprodukte, keine Diätecke für Diabetiker. Zum Mittagessen kann ich nichts sagen , da wir nur Halpension hatten. Es gab grundsätzlich nur warmes Essen oder lau, niemals richtig heiß. Die Küche hatte großes Talent im Zerkochen( Nudeln, Gemüse) und Verwandlung(Fleisch in Sohlen). Als Vegetarier war man ganz schlecht dran, da teilweise erst auf dem Teller durch Sezieren zu erkennen war, ob ein Auflauf auch wirklich ohne Fleisch oder Wurst o.ä. zubereitet wurde. Manchmal gab es "Frittierte Bälle"- das Rätseln begann: Kroketten, Fischbällchen, Hackbällchen? Sogar die typischen kanarichen Kartoffeln mit Haut und Salzkruste hat man dort nur versuchs-und ansatzweise in der Küche hinbekommen. Für Kinder wichtig: es gibt immer Nudeln (die Form wechselt täglich),entweder mit normaler roter Soße oder Bolognese. Pommes sind nie knusprig. Suppen sind schlechter als aus einer Maggitüte! Dazu die übliche Resteverwertung vom Vortag in gemischten Salaten mit und ohne Mayonaise. Das Salatbüfett ist übersichtlich und nicht umwerfend. Selten gibt es frisches Obst. Meist nur aus der Konservendose. Eis und süße Cremes oder Kuchen gibt es immer. Bemerkenswert fanden wir, daß man selbst als Nicht- All -Inclusive- Urlauber jedes Getränk zum Abendessen umsonst bekam. Das haben wir so noch nie erlebt. Die Freundlichkeit des Service war all inclusive angepaßt: meistens egal, es gibt schließlich kein Trinkgeld, warum sollte ich ein freundliches Gesicht machen? Nicht bei jedem, aber bei zu vielen. Außerdem war es hier völlig gleich, wie man zum Abendessen erschien. Auch Badehosen oder Strandkleider waren kein Problem. Ich verlange keine Abendgarderobe, aber das war einfach nicht schön. Wir hörten eine Urlauberin , die seit vielen Jahren nur in dieses Hotel kommt schwärmen, daß die Küche ja noch besser geworden sei. Was für ein Glück, daß wir erst in diesem Jahr da waren. Nicht auszudenken, wie es uns vorher gefallen hätte.
Der Check In ging schnell, aber die Beschreibung der Lage unseres Zimmers leider auch und selbst nach nochmaliger Nachfrage war es nicht verständlicher ( kein Sparachproblem, die Dame sprach fast akzentfrei deutsch). So eierten wir in ungefährer Richtung durch die verschachtelte Bauweise. Die Hinweisschilder waren sehr dezent in Anzahl und Aufmachung, was ein schnelle Zielfindung erschwerte. Wir haben auch bis zum Ende kein System in der Nummerierung erkannt. Wie erwähnt sprachen alle an der Rezeption sehr gut deutsch. Aber auch das nützt nichts, wenn man nicht helfen will. Unseren Hinweis, daß die Klimaanlage defekt ist, wurde nur mit einem Blick zur Uhr entgegengenommmen und dem Hinweis , daß die zur Zeit sowieso nicht laufen kann (da zentralgesteuert vermuteten wir). Nach dem 2. Hinweis an der Rezeption passierte dann aber etwas und sie lief. Bei der Zimmerreinigung hatten wir wohl eine sehbehinderte Fachkaft. Das ging gar nicht! Schlecht gefegt, schlecht gewischt, Bad schien zum Teil gar nicht gereinigt sondern nur frische Handtücher reingelegt. Nach einem Bettwäschewechsel fehlte ein Teil der Nachtwäsche. 3 Tage sind wir immer und immer wieder zur Rezption gegangen, damit die mit dem Reinigungspersonal und der Wäscherei redet- ohne Erfolg. Zum Schluß zuckte man nur noch mit den Schultern und meinte, tut uns leid, ist halt weg, sowas passiert, kann man nix machen. Erst nachdem wir "Frau Neckermann" eingeschaltet haben, lag am 4. Tag nach Verschwinden das vermißte Teil auf dem Fernseher.
Um zum Strand zu gelangen, muß man nur über die Straße gehen. Ein Fußgängerüberweg erleichtert das Überqueren der Hauptstraße. Das Hotel liegt ruhig am Rande des Urlauberzentrums Puerto del Carmen. Überall gibt es die üblichen Touristenläden, Supermärkte, Bars und Restaurants. (Je mehr man in den Ort reinkommt, desto britischer wird es.) Man kann alles bequem zu Fuß erreichen. Wer keine Lust dazu hat, kann mit dem Bus oder mit dem Taxi auch in den Ort fahren. Mit dem Mietwagen ist es nur bedingt empfehlenswert wegen Parkplatzmangel vorallem am Abend. Der Transfer vom Flughafen dauert ca. 30 Minuten. je nachdem wie viele Urlauber vorher in ihre Hotels gebracht werden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wenn wir den Atlantik vor der Tür haben, gehen wir nicht in den Hotelpool. Der Strand ist feinsandig und zum Teil sehr ungeschützt dem Wind augesetzt. 2 Liegen und 1 Schirm kosten 8 Euro. Eine Strandmuschel kann eine Alternative zum Schirm sein und bis zum bestimmten Grad auch ein Windschutz. Keine Ahnung, ob am Pool im Hotel immer genug Liegen und Schirme da waren. Aber eher nicht, denn sonst hätten nicht schon um halb zehn die ersten Handtücher auf den Liegen gelegen. Animation- keine Ahnung. Ich habe einmal jemand mit einem T-Shirt mit Animationsaufdruck gesehen, kann aber nichts dazu sagen. Die Abendshows fanden wir im Vorbeigehen eher lächerlich, aber das ist sicher Geschmackssache. Es findet jedenfalls jeden Abend was statt. Sport im Hotel-kann ich nichts zu sagen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ellen |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |