Hotel Lebua At State Tower

Ich möchte den Grund für unsere Wahl voranstellen: wir verreisen normalerweise einfach, eher naturverbunden als luxuriös, gern im Zelt oder alten Gemäuern, die meist einen Bruchteil von Nobelhotels kosten, jedoch oft das gewisse etwas, abenteuerliches oder pittoreskes ausstrahlen. Das Lebua bot uns für die relativ geringe Summe von ca. 150 Euro die Nacht in der Riverview-Suite mit Frühstück die Möglichkeit, einmal die Oberklasse zu probieren, ohne arm zu werden. Unter diesem Gesichtspunkt gebe ich meine Bewretung ab, vielleicht erkennt sich ja mancher wieder. Wenn man das Hotel betritt, wird einem schnell klar, daß man nicht viel selbst machen sollte. mehrere kleine Helfer / innen stehen immer bereit, die Koffer zu tragen, den Liftknopf zu betätigen, einen freundlich und mit Wai (was schonmal verwirrend sein kann, wenn fünf freundliche Damen so auf einen zukommen, während man sich noch den Schlaf aus den Augen reibt) zu begrüßen usw. Gute Geister gibt es auch für die Fransen des Teppichs, die Kieselsteine der Blumenkübel etc. pp. Das Entrée ist geschmackvoll, sauber und macht "etwas her", das erwarteten wir auch so. Zustand, Architektur und gebäudespezifische Dinge würde ich als dem anvisierten Standard angemessen, also sehr gediegen, bewerten; Gästestruktur gemischt, wenig Backpacker, aber glücklicherweise sind sie nicht ausgeschlossen, dafür viele Geschäftsleute mit ihren Thai-Begleiterinnen, was man akzeptieren muß, wenngleich uns diese Welt fremd ist. Die Suiten befinden sich alle in oberen Stockwerken, also ab ca. 40 bis hinauf auf 60 (wir waren in den Stockwerken 55 & 58), was einen schönen Blick in die Richtung garantiert, auf die die Zimmer gehen. Einfache Zimmer gibt es nicht. Wie gesagt: ich würde bei ähnlichem Standard gern diejenigen mit Flußgarten ausprobieren, von denen es einige in der Nähe gibt. Anfang November war es in Bangkok schwülwarm, nicht über 30°C, regnete aber auch nicht. Wenig mitnehmen, man kann Basics überall billig kaufen, auch Übergrößen. Ich ließ mir zwei Anzüge ein paar Häuser weiter in Pierre's Boutique schneidern. Die Hemden sowie die Anzugweste waren zu groß, daher werden sie nachgeliefert, die anderen Teile passen und machen einen guten Eindruck, gezahlt habe für zwei Anzüge mit jeweils zwei Hosen, eine Weste und sechs Hemden 350 Euro, was mir sehr okay erscheint. Sollte sich noch etwas ergeben, werde ich das hier vermerken.

Nun zum eigentlichen: wir wußten ja, daß es sich um über 60m² große Suiten handelte, daher war die Überraschung bei der Größenwahrnehmung nicht sonderlich groß. Die Suiten sind lang und schmal, wirken etwas schlauchförmig, was ich auch schon schöner gesehen habe, als ich einmal in einem Mittelklassehotel aufgewertet wurde. Man betritt den Wohnbereich mit zwei Sofas, Tischen, Kommode mit Fernseher, von wo es über einen schmaleren Küchenbereich wietergeht in das nochmals abtrennbare Schlafzimmer. Das Bad ist der Küche gegenüber, daher ist sie so schmal. Der Schlafraum ist so groß wie der Wohnbereich, das Bad gar luxuriös. Überall liegt Parkett, alles wirkt gediegen und geschmackvoll eingerichtet, der Kühlschrank ist gefüllt, die Preise europäisch, doch Kaffee und Tee gibt es umsonst und wird jeden Tag aufgefüllt. Das Bad ist so luxuriös, wie ich es noch nicht für mich nutzen konnte. Riesige Dusche plus große Badewanne, eines der drei Telefone neben dem Klo (wenn ich mal ein Haus baue... ;-)) ), jeden Tag neue Bulgari-Shampoos, Lotionen etc., wirklich ein Traum. Zwei getrennt schaltbare Klimaanlagen regeln Wohn- und Schlafbereich, so daß man nachts im Wohnraum kühlen kann, sich dennoch den Lärm der Anlage fernhält und ein angenehmes Schlafklima erreicht. Das Fenster ist groß, geht über die gesamte Breite und hat einen wunderschönen Balkon davor - der jedoch nicht nutzbar ist. Schade aber auch... auch wenn angeblich irgendwelche Sicherheitsstandards für diesen Umstand verantwortlich sind: das kostet Sonnen. Außerdem versperrt das schöne massive Balkongeländer einen Teil der sonst gigantischen Sicht. Wir hatten schon am ersten Tag den Eindruck, daß wir die Schritte unserer Nachbarn sehr deutlich wahrnehmen, doch am zweiten Tag sahen sie bis morgens 4 Uhr fern, wovon wir jedes Wort verstehen konnten. So schön die Zimmer auch sind: solch geringen Lärmschutzstandandard erwartet man nicht. Als wir dies an der Rezeption meldeten, bekamen wir eine neue Suite, diesmal ohne Nachbarn.

Ich kann nur für das Frühstück sprechen: reichhaltig, aber keineswegs ungewöhnlich, das gab es auch schon in der unteren Klasse. Bei den Säften war ich mir nicht sicher, ob sie wirklich immer alle frisch waren, doch war ich schon froh, daß es sie überhaupt gab und ich morgens meinen Frischsaft bekommen konnte. Kaffee und Tee wurden mit gechlortem Wasser bereitet, das ist für mich ein Unding. Ich bin daher morgens auf annehmbaren Cappuccino umgestiegen, während meine Frau sich nicht am Chlor zu stören schien und ihren grünen Tee genoß. Die Bar im 64. Stock verbreitet die erwartete Atmosphäre mit den ganzen Geschäftsleuten, die sich mal locker machen können und mit ihren Wochenbegleiterinnen herumschmusen wollen. Cocktails sehr gut, deutsches Preisniveau, überragender Blick vom Balkon und wiederum sehr freundliches und gut ausgebildetes Personal.

Hier kann ich fast volle Punktzahl geben. An Aufmerksamkeit mangelte es nie, Sprachprobleme gab es keine, immer war jemand in der Nähe (oft mehrere) und erreichbar, auch der Zimmerservice und die Putzhilfen waren äußerst freundlich, zuvorkommend und dabei nicht untertänig. Unserer Beschwerde wurde sofort nachgekommen (siehe Zimmer), Serviceleistung war jeweils großgeschrieben. Wiederum fremd ist uns, wenn zwei Servicekräfte aus dem extra für sie vorgesehenen Lift vom Liftsteher herausgescheucht werden, damit wir ihn nehmen können, obwohl er Platz für 12 Leute bietet.

Kann man nur als gut bezeichnen: direkt an der Silom Road mit vielen touristisch interessanten Punkten in der Nähe, außerdem unweit von Skytrain und Fähranleger, den man nimmt, wenn man in die Altstadt möchte (schneller als mit Taxi). Wir brauchten an einem Sonntag gerade eine halbe Stunde vom Flughafen, mußten nicht an das Taximeter erinnern und zahlten angemessene 350 Baht (7 Euro) für die Fahrt. Umtost von mehreren stark befahrenen Straßen, bekommt man davon natürlich auch immer etwas mit, jedoch aufgrund der Höhe und der immer geschlossenen Fenster jedoch nur als leichtes Rauschen. Allerdings gibt es auch Hotels in der Nähe, die einen schönen Garten am Flußufer hatten, das hätte mir noch besser gefallen, als auf irgendeinem Mittelstockwerk zwar draußen, aber eben ummauert frühstücken zu müssen.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Haben wir nicht genutzt. Pool ist auf Frühstücksebene und groß genug für die 2-3 Leute, die ihn morgens genutzt haben, die Fitnessräume sahen gut aus, bin jedoch kein Nutzer solcher Dinge.