- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck, was den weiteren Urlaubsverlauf für uns umso enttäuschender gemacht hat. Wie häufiger schon beschrieben ist das Hotel vor kurzem renoviert worden, allerdings ist das nun auch schon wieder ein paar Monate her und es finden sich hier und dort schon wieder einige Mängel, wenn auch nichts Gravierendes. Die Anlage ist relativ klein, ich möchte nicht abschätzen wie viele Zimmer es wirklich sind, aber verglichen mit den großen Anlagen rings herum ist es gefühlt ein eher kleineres Haus, was zum Teil vielleicht auch mitverantwortlich dafür ist, dass in vielen Bereichen eher gespart wurde. Stichwort fehlende Skaleneffekte.
Zur Einordnung vorab: Wir hatten als Paar eine Junior Suite gebucht. Unser Balkon ging zur Vorderseite des Hotels, also Richtung Eingang. Dadurch, dass wir ein Eckzimmer, also genau am Rand, hatten, war unser Balkon sehr klein. Die beiden Liegestühle darauf passten quer so einigermaßen darauf, bewegen konnte man sich dort dann aber gar nicht mehr. Da gibt es den Erzählungen der anderen Gäste nach deutlich bessere Zimmer in der Anlage. Generell war das Zimmer an sich sehr groß, außerdem war ein Kühlschrank und eine Mikrowelle, ein wenig Geschirr und ansonsten die üblichen Gerätschaften wie TV, Föhn etc. vorhanden und funktionsfähig. Das Zimmer hatte hier und dort schon Abnutzungserscheinigungen, war aber im großen und ganzen in gutem Zustand. Ein für mich absolutes No-go und auf den Kanaren irgendwie auch nicht zu verstehen: Keine Klimaanlage. In der ersten Nacht lag man in seinem eigenen Saft im Bett und fragte sich einfach nur: Wie schaffe ich hier bloß 10 Nächte? Es gibt nichtmal einen Deckenventilator oder meinetwegen auch einen mobilen, absolut unverständlich. Selbst kleine 2 oder 3 Sternehäuser bieten zumindest eine Klimaanlage zur Miete an. Dickes fettes Minus. In den Folgenächten konnten wir dann einigermaßen Abhilfe schaffen, in dem wir nachts alle Fenster offen ließen, durften dann aber jeden Morgen um 6Uhr als die Müllabfuhr kam aufstehen und alles wieder zumachen. Sehr ärgerlich und nervig.
Der für uns enttäuschendste Punkt war eigentlich das Essen. Wir hatten in der Vergangenheit in Spanien immer großes Glück mit unseren Hotels und sind sogesehen vielleicht etwas verwöhnt, was das Essen betrifft. Hier kam es uns allerdings wirklich nicht gut vor. Das Frühstück war in Ordnung. Es gibt die übliche Auswahl von Ei, Toast, Brötchen, Wurst, ... wie man es im Hotel gewohnt ist. Die Brötchen verdienen den Namen nicht, das ist allerdings eine Krux mit der sich Urlauber aus dem deutschprachigen Raum allerdings weltweit rumschlagen müssen, glaube ich. Da sind wir einfach sehr eigen mit unseren knusprigen Brötchen. Viel unschöner fande ich da, dass das Personal mit dem Nachlegen teilweise wirklich lange nicht nachgekommen ist. Wenn da beispielsweise die Wurstplatte alle ist und es geschlagene 20 Minuten dauert, bis wieder etwas nachgelegt wird, dann ist das einfach nachlässig. Es kann unmöglich überraschend kommen, wenn morgens die Wurstplatte mal alle ist. Das lässt sich dann auch nicht durch einen freundlichen Hinweis oder so beschleunigen, das ist dann einfach so. Das Abendessen hingegen war für uns sowohl qualitativ als auch quantitativ enttäuschend. Gefühlt gab es jeden Abend das Gleiche, in ganz leicht abgeänderter Variante. Einen Braten, eine Paella-Variante, Nudeln, Reis, Pommes, die ewig gleiche Bolognese, Bohnen, Karotten, ein ergänzendes Fleisch (Gulasch, Hähnchen..) und etwas paniertes (Fichstäbchen / Tintenfischringe / Chicken Nuggets / ... ). Dazu ein paar Salate. Obendrin Oliven, Annanas und co aus der Dose, ein paar lieblos geschnittene Salatgurken. Irgendwann sind wir abends auswärts essen gegangen. Das strapaziert zwar die Reisekasse, da man doppelt zahlt (Halbpension gebucht), aber man hatte nach ein paar Tagen regelrecht Sehnsucht nach etwas Abwechselung.
Beim Service bin ich hin- und hergerissen. Wenn man jemanden vom Hotelpersonal angesprochen hat, hat man sich immer bemüht uns zu helfen und das auf eine sehr freundliche Art. Andererseits gab es auch diverse Mängel, die für sich genommen immer Nichtigkeiten waren, in Summe aber den Eindruck gemacht haben, dass der Servicegedanke am Ende des Tages doch nicht all zu wichtig genommen wird. Das fängt damit an, dass wenn man abends bzw. teilweise auch tagsüber das Hotel betritt und an der Rezeption vorbeigeht, tummeln sich da eigentlich immer mehrere Mitarbeiter und plauschen. An und für sich nicht schlimm, auch wenn ich das in anderen Vier-Sterne Häusern so noch nicht gesehen habe, würden sie dabei nur nicht in aller Regelmäßigkeit die Gäste um sie herum ignorieren. Da kommen abends beispielsweise Gäste ins Hotel, grüßen an der Rezeption und es kommt keine Reaktion des Personals, das weiterhin ins Gespräch vertieft bleibt. So und so ähnlich mehrfach erlebt. Das kann man im Übrigen auch auf das Restaurant ausweiten. Sobald man im Gespräch mit den Kellnern ist, sind diese eifrig und bemüht einem zu helfen, allerdings ist das teilweise gar nicht so einfach jemanden zu erwischen. Sobald etwas mehr los ist, scheint das Personal überfordert und so haben wir beispielsweise an zwei Abenden zum Essen nichts zu trinken bekommen. Die Reinigung der Zimmer erfolgt in der Regel recht ordentlich. Die Betten werden gut gemacht, es wird aufgeräumt und auch sauber gemacht. Allerdings nicht so gründlich, wie wir das aus anderen Häusern gewohnt sind. Der ein oder andere Fleck im Bad hat uns 10 Tage begleitet. Natürlich kann man den dann auch einfach selber wegmachen, aber wenn ich dazu im Urlaub Lust hätte, würde ich mir das Geld sparen und ein günstgeres Hotel auswählen.
Das Hotel ist in zweiter bzw. dritter Reihe zum Strand. Man geht etwa 10 Minuten runter zum Rand der Hotelanlagen, die an einer "oberen" Promenade liegen, von der man etwa 50-60 Stufen hinabgeht zu einer weiteren Promenade. Die "untere" Promenade ist voll von kleinen bis mittelgroßen Bars und Restaurants, die alle in etwa das selbe Touristen-Menü anbieten und einen etwas schäbigen Eindruck machen. (Die Kölsch-Kneipe mit Schalke 04 Fahne auf dem Dach lässt grüßen.) Man ist nunmal im Pauschalurlaubsparadies von Gran Canaria - Playa del Ingles. Ansonsten ist die Hotelanlage in der Nähe des Jumbo-Centers, eines großen Einkaufszentrums, das ebenfalls diverse Kneipen, Discotheken, Einkaufsmöglichkeiten etc. bietet. Zusammengefasst sind wir allerdings tatsächlich in Playa del Ingles daran gescheitert eine lauschige Bar mit Meerblick, guten Getränken und Wohlfühl-Atmosphäre zu finden. Qualitativ ist Playa del Ingles nicht mit anderen spanischen Touristenorten wie zum Beispiel auf Mallorca Cala Millor oder Alcudia zu vergleichen, was auch überhaupt nicht schlimm ist, man muss sich dessen nur bewusst sein. Strand war ansonsten sehr weitläufig, direkt auch mit den angrenzenden Dünen von Maspalomas, sodass man sich, wenn man bereit war ein Stück zu gehen, ein ruhiges Plätzchen am Strand suchen konnte. Das lässt sich meiner Erfahrung nach nicht über viele Touri-Strände sagen. Über die ganze Insel kann man sagen, dass das öffentliche Transportsystem mit den Bussen sehr gut und günstig ist. Ausflüge ins Aqualand, zum Palmitos Park oder auch zu angrenzenden Küstenorten wie Porto de Mogan oder auch in die Hauptstadt nach Las Palmas ließen sich problemlos mit öffentlichen Bussen zu kleinen Preisen machen. Das hat uns sehr gut gefallen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist nicht sehr groß, wird aber auch nicht so stark genutzt. Er ist halt relativ klein und zudem sehr flach. Man kann ab und an mal reingehen, um sich abzukühlen, aber wer gerne mal ein paar Bahnen schwimmt, der wird hier nicht unbedingt glücklich werden. Um den Pool herum stehen einige Liegen, wo man in der Regel auch einen Platz bekommt. Allgemein ist natürlich auch die Poolanlage renoviert worden und sieht ganz schick aus. Was uns hier tatsächlich gestört hat, ist, dass geschätzt 1/4 der Poolanlage mit so Freiluft-"Himmelbetten" zugestellt sind, die man für 15 Euro am Tag mieten muss. Teilweise ist auf Grund der geringen Größe des Poolbereichs dann halt doch alles belegt und dann steht man vor diesem leeren Bezahl-Bereich, da halt auch nicht wirklich viele bereit sind dieses Geld dafür zu bezahlen und denkt sich: Na toll, hätten sie sich ein paar von den Betten hier gespart, dann hätte man noch diverse Liegen hier hinstellen können. Den Rest des Freizeitangebots haben wir nicht genutzt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2016 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alexander |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |
Vielen Dank fuer den Kommentar! Ganz liebe Grüsse, dein Team vom Anamar Suites