Hotel Louis C. Jacob

Wir waren im Mai 2004 im Rahmen einer Wochenendreise zu Gast im Louis C. Jacob und haben durchweg schlechte Erfahrungen mit Service und Kompetenz des Personals gemacht, dazu im Einzelnen folgendes: Check-In: Dieser war fachlich einwandfrei, allerdings scheint das Louis C. Jacob nicht darauf vorbereitet zu sein, dass Gäste die eine Junior Suite gebucht haben in Jeans und Sportshirt einkehren, wobei zwischenzeitlich jeder Gastronom verstanden haben sollte, dass sich der Stand des Vermögens nicht zwingend an der äußeren Erscheinung der Gäste ablesen lässt. Zimmer: Das Zimmer ist in seiner Einrichtung schlicht und hanseatisch, allerdings ließe sich von einer Junior Suite erwarten, dass diese zumindest über eine nutzbare Sitzecke verfügt, im Louis C. Jacob gibt es an dieser Stelle lediglich zwei antike und unbequeme Stühle - nichts für einen netten Abend auf dem Zimmer. Ferne fehlen eine Stereoanlage mit der Möglichkeit zum Abspielen eigener CDs. Die größte Unverschämtheit war allerdings die bei der Buchung versprochene "ruhige Lage zur Seite des Hotels", die sich faktisch als Ausblick auf die Hauptverkehrsstraße mit unerträglicher Lärmbelästigung und Bushaltestelle unmittelbar unter dem Balkon entpuppte. Restaurant: Das Essen im Restaurant war soweit einwandfrei, wobei sich für gleiches Geld in anderen Sternerestaurants deutlich besser essen lässt - genannt sei hier beispielsweise das von Hr. King geführte Restaurant im Söl´ring Hof auf Sylt. Mir vollkommen unverständlich ist, warum in einem Sternerestaurant die Bedienung die einfachsten Grundregeln des Services nicht beherrscht: a) An einem Tisch servieren nicht 5 oder 6 verschiedene Bedienstete sondern zwei oder maximal drei. Im Louis C. Jacob hingegen war es mehr wie im Bierzelt, es bediente wer gerade vorbeikam. b) Serviert wird von der linken Seite, abgeräumt von der rechten - Im Louis C. Jacob offensichtlich völlig unbekannt, mal rechts, mal links, wie es gerade passte. c) Wer bedient kennt die Karte und kann Auskunft erteilen, diese Hürde konnten bei unserem Besuch nur der Sommelier nehmen, alle anderen stammelten mehr oder weniger unverständlich wohlklingende Menübezeichnungen herunter ohne zu wissen was sie dort servierten. Transfer: In der Buchung der Junior Suite enthalten war der Transfer mit Hoteleigenem Bentley in die Hamburger Innenstadt und wieder zurück. Da wir mit eigenem PKW angereist sind und wir Wert auf Flexibilität legten, ergab sich für uns die Notwendigkeit eines Transfers nicht, woraufhin wir die Rezeption baten aus dem Transfer eine Rundfahrt durch Blankenese zu machen. Gesagt aber leider nicht getan. Zuerst wurde der einmal vereinbarte Termin für die Rundfahrt mehrfach (!) verschoben und als es dann schließlich losgehen sollte wurde uns mitgeteilt, dass wir für diese Leistung weitere 60,- Euro bezahlen sollten. Nun stellt sich jeder Gast die Frage: Was ist der Unterschied zwischen 1 x Innenstadt und zurück und 1 x Blankenese und zurück? Nun, das konnte uns weder die Rezeption noch der Hoteldirektor beantworten. Wir haben dann nach einigem Hin und Her auf die Rundfahrt verzichtet und sind mit unserem eigenen 7er durch Blankenese gefahren. Das Personal hat es leider nicht geschafft hier zu einer Lösung im Sinne seiner Gäste zu kommen, so dass ich dem Personal ganz klar ein "Mangelhaft" bescheinigen muss. Hotelbar: Die Hotelbar und der Aufenthaltsbereich rund um die die Bar ist - man muss es leider so sagen - einem Hotel mit solchem "Rang und Namen" leider vollkommen unwürdig und die nervraubende Musik vom Band leistet ihr übriges. Hier hat es offensichtlich für einen Pianisten nicht mehr gereicht. Der Direktor: Nachdem wir von dem Transfer-Theater so reichlich bedient waren, das wir nach der ersten Nacht - die Dank des unerträglichen Straßenlärms recht kurz geraten ist - vorzeitig ausgechecked haben und unserem Unmut an der Rezeption noch einmal in deutlicher aber stilistisch korrekter Form Luft und Gehör verschafft haben, wurde als letzter Rettungsanker der Hoteldirektor gerufen. Dieser erschien postwendend aber leider in deutlich verschmutztem Jackett -sicherlich nicht die hanseatische Art seinen anspruchsvollen Kunden zu begegnen (aber ich vergaß: wir waren ja in Jeans) - konnte aber leider weder den Transfer-Disput lösen noch uns zum Bleiben bewegen, zumal wir es nicht gewohnt sind mit dem Hotelmanagement in der Lobby über ihre Servicefehler zu diskutieren, dafür sollte es wohl selbst im Louis C. Jacob einen separaten Raum geben. Nun, auf ein schriftliches Wort des Bedauerns warten wir noch heute, aber das Louis C. Jacob hat es offensichtlich so lange nicht nötig, bis sie es wieder nötig haben. Check-Out: Nun, wie bereits geschrieben, wir haben nach einer Nacht ausgechecked und sind anschließend in einer Junior Suite des Atlantik eingekehrt, hier weiß Mann und Frau ganz offensichtlich wie mit anspruchsvollen Gästen umzugehen ist. Die Zimmer sind zwar etwas in die Jahre gekommen aber der Service ist absolute Spitzenklasse. Zusammenfassung: Eine nette Fassade mit mangelhaftem Service, wobei es gerade der ist, der ein 5-Sterne-Hotel auszeichnet. Der funktioniert offensichtlich nur, wenn eine Hotelbewertung ansteht, oder aber das Louis C. Jacob hat seine Bewertungen auf andere "Art und Weise" erhalten, unser Urteil lautet jedenfalls: Nie wieder!

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