- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Ein kleines aber feines, sehr familiäres Hotel, stilvoll eingerichtet und mit überaus viel Herz von Familie K. – allen voran der liebenswerten Tochter Jenny - geführt. Wir haben das Hotel aufgrund der guten Bewertungen hier gebucht, waren aber etwas misstrauisch, da wir vor vier Jahren (August 2008) im Hotel Apollo im gleichen Ort ziemlich enttäuscht wurden, was die versprochene Herzlichkeit betraf („Bei uns ist der Gast immer auch ein Freund!“) - diese ging in der Geschäftstüchtigkeit des Inhabers Babis ziemlich unter, der unserer Ansicht nach den Mund nicht nur in Hinsicht auf tolle Ausflüge, sondern auch bezüglich seines Grillabends zu voll genommen hat. Aber noch vor der Ankunft im Maistrali bekamen wir einen Vorgeschmack auf echte Gastfreundlichkeit, die uns den ganzen Urlaub begleitete, denn wir hatten den Transfer vom Flughafen zum Hotel mitgebucht und Jennys Papa Georg holte uns mit dem Auto ab. Schon die Fahrt zum Hotel war entspannt und bietet „Erstlingen“ Gelegenheit, die Gegend von Thessaloniki bis Sarti in Augenschein zu nehmen. Die Restaurantterrasse bietet einen schönen Blick über das Meer zum Heiligen Berg Athos mit seinen tausendfachen Stimmungen und lässt einen Wochen später noch ins Träumen kommen... hachja. :) Wir können uns - als introvertierte Menschen, die keine Massenbelustigung mögen - den Bewertungsüberschriften wie „liebevolle Rundumbetreuung“, „Wirklich so toll, wie es alle schreiben!“, „toller Badeurlaub“, „Urlaub zum Genießen“, „Vorsicht, Suchtgefahr“ und so weiter nur zu 100% anschließen und fügen an: auch wir möchten zu Wiederholungstätern werden, denn wir sind seit langem aus keinem Urlaub so erholt und enspannt heimgekehrt. Fazit: Jenny kontaktieren, hinfliegen und genießen!!! Wer länger als eine Woche vor Ort ist, sollte einen Mietwagen buchen (Konditionen bei „excellent“ – Jenny bietet an, die Buchung zu übernehmen, die Vermietung spricht aber gut Englisch – sind: 40,- Euro pro Tag und 150 km-Begrenzung, ab dem 4. Tag 35,- Euro ohne Kilometerbegrenzung). Wir hatten einen Wagen für vier Tage und empfehlen auf jeden Fall die Erkundung weiterer (Traum-) Strände nördlich und südlich von Sarti, eine Inselrundfahrt auf der Sithonia mit Stop im Dörfchen Panthenonas bei Neos Marmaras mit einem Besuch von Pauls Taverna: herrliche Aussicht, wie auch in der Panorama-Taverne Kalamitsi. Absolut einen Ausflug wert sind die 400 km entfernten Metéora-Klöster östlich des Pindos-Gebirges bei Kalambaka, sie gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Name „Metéora“ leitet sich übrigens laut Wikipedia von „meteorizo“ ab, was „in die Höhe heben“ bedeutet: dieser Name beschreibt die Lage der Klöster, die auf hohen Felsen gebaut wurden und bei dunstiger Luft manchmal zu schweben scheinen. Natürlich wird auch dieser Ausflug (wie die Inselrundfahrt, Erkundung der Strände u.a., siehe meine Mitschreiber :) ) als Busausflug in Sarti angeboten – wir haben den Trip als Eintagesfahrt mit dem Mietwagen „abgerissen“ und uns auf dem Hinweg noch das Grab Philipps II., des Vaters Alexanders des Großen, in Vergina angesehen: eindrucksvoll wurde die alte Hügelgrabanlage rekonstruiert und doch die Ruhe der Toten gewahrt. Der Wächter des Parkplatzes von Vergina spricht übrigens deutsch und hat lange in Köln gewohnt ^^. Meine Empfehlung: mit dem Mietwagen fahren und in Kalambaka oder der Nähe übernachten – die Strecke selbst ist nicht schlimm (gute Straßen, großenteils Autobahn, für die diverse Mautstellen eingerichtet sind, für die Straßenführung hat die grobe Karte meines Dumont-Reiseführers gereicht), aber die Entfernung sollte nicht unterschätzt werden. Vorher möglichst Wettererkundungen für das Festland bei Jenny erfragen, sonst sind vielleicht alle Klöster in den Wolken verborgen.. Und aufpassen, dass man mit dem Auto (wenn nicht beabsichtigt), nicht nach Thessaloniki hineingerät, sondern auf die „Ring Road“ abbiegt - ! Bootsfahrt am Heiligen Berg Athos, den Frauen nicht betreten dürfen, entlang, mit Blick auf die Klöster: muss toll sein, machen wir das nächste Mal. Und wer die Muli-Tour bei Chris nicht mitmacht (haben wir auch noch nicht), sollte zumindest in seiner kleinen Taverna gleich am Marktplatz vorbeischauen und eines der einfachen, aber geschmacksexplosiven Gerichte probieren. Wer wie wir ein Liebhaber von klaren Sternenhimmeln ist, kommt in Sarti auf seine Kosten, Tipp: Taschenlampe (und Mückenschutzcreme) mitnehmen und die Dunkelheit am Hotel (Hügel-Vorteilslage des Maistrali!) mit ein paar Schritten Richtung nördlichem Felsstrand noch vertiefen. Wow!
Wir waren im „alten" Teil des relativ neuen Hotels untergebracht, hatten zwei Wochen Zimmer 12 und eine Woche Zimmer 11 (beide mit Blick zur Bergseite (herrliche Sonnenuntergänge!) und seitlichem Meerblick zum Athos (herrliche Mondaufgänge!) und waren in beiden sehr zufrieden. Die Zimmer wirken hell, neu und freundlich, sind sauber und werden sauber gehalten, der Bitte um frühere oder spätere Reinigung als dem normalen drei-Tages-Zyklus (was völlig ausreicht, man will ja nicht jeden Tag der Putzkolonne ausweichen ;) ) wird gern nachgekommen. Die Terrassen sind wie die Zimmer unterschiedlich groß, aber alle gemütlich (hier wie zu den anderen Punkten am besten durch die Fotos stöbern, ich werde auch noch welche hochladen), Wäscheklammern und Leine für die Handtücher zum Trocknen sind schon da. Memo an mich: beim nächsten Mal Reiseföhn mitnehmen und zwei kleine Handtücher für den Strand zum Abtrocknen, weil man die hoteleigenen Handtücher nicht mit an den Strand nehmen soll. Unsere Zimmer besaßen Klimaanlage (wurde gratis angeboten, haben wir im Sept. aber nicht mehr gebraucht), Sat-Tv mit deutschen Programmen, eine Küchenzeile mit Spüle aber vor allem einen Kühlschrank. Die Bäder sind zwar nicht sehr groß, das haben wir aber noch in keinem Südhotel dieser Kategorie erlebt, zweckmäßig eben. Im kleineren Zimmer 11 bekam ich auf Wunsch ein bequemes Zustellbett, da mein Freund etwas mehr Platz benötigt. :) Noch ein Wort zu den Betten, die für mich und meinen rückenwehgeplagten 1,86m-Freund nicht das unwichtigste sind: uns empfingen keine gewöhnlichen Hotelbetten, sondern Boxspringbetten mit einer hohen Bequemlichkeit, so dass wir (auch ich im Zustellbett!) drei Wochen erholsamen Schlaf bekamen. Dieser wurde zwar immer mal wieder vom nächtlichen Geheul wilder Hunde in den Bergen und der Gegend gestört, dafür kann Familie Kechaidis aber nichts, und wenn alle Tiere so liebevoll versorgt würden, wie die am Hotel Maistrali, käme es sicher nicht dazu. Da wir von Gästen auf der anderen Hotelseite (zum Dorf hin) von Diskomusik bis in die Nacht (wie das im Süden eben so üblich ist) berichtet bekamen, gibt es hier nur eine Empfehlung: buchen und vom heimischen Drogeriemarkt frische bunte Ohropax mitnehmen! Jede Nacht gebraucht habe ich sie aber nicht und mein Freund hatte sowieso keine Schlafprobleme nach dem dritten hausgebrannten Gläschen Ziporo...
Das für griechische Verhältnisse sehr üppige und abwechslungsreiche Frühstücksbuffet (hierfür bitte in anderen Bewertungen schwelgen, denen wir uns in diesem Punkt anschließen), auf dem immer andere frische Überraschungen aus der Küche zu finden sind, gibt es bis 10.30h, was wir als Deutsche sehr angenehm empfanden, da wir die Uhren in Griechenland ja eine Stunde vorstellen müssen. ;) Für Spätkommer gilt: einfach fragen, dann gibt es Nachschub, wo es nur möglich ist. Und keine Sorge: auch ausgesprochene Langschläfer, die das Frühstück verpennt haben, müssen bei dieser liebevollen Familie nicht verhungern – einen ganz dicken Dank an dieser Stelle an Jennys Mutti! Das Maistrali ist mit Frühstück oder (zu unserer Zeit noch) mit Halbpension buchbar, diese umfasst ein dreigängiges abendliches Menü. Haben wir zwar nicht in Anspruch genommen, dennoch hat uns die supergute Küche allabendlich ins Hotelrestaurant gelockt. Der Koch versteht sein Handwerk, die Gerichte sind frisch, sehr lecker, wirklich preiswert und werden professionell angerichtet serviert – ein Genuss für Auge und Gaumen. Und auch ohne Halbpension gab es jeden Abend eine leckere Überraschung. Ja – ich werde leider fürderhin kein Moussaka mehr essen können, weil wohl keines an das herankommt, das ich dort verspeisen durfte. - Grillabend im Maistrali! Ist (mindestens) ein gastronomisches Muss. Wer einmal mitgemacht hat, fragt alle naselang, wann der nächste kommt, denn es wird aufgetischt „bis der Arzt kommt“. Vorwarnung: Nicht schon an den ersten, zweiten und dritten Vorspeisen, Salaten und Tsatsiki sattessen, es folgen über mehrere Abendstunden lang immer wieder Fleisch, Huhn, Fisch und anderes mehr! Hierfür werden alle Tische zu einer langen geselligen Tafel zusammengestellt, so dass man auch die Nachbarn mal kennenlernt, wenn man möchte. Haben wir alles als sehr nett und zwanglos erlebt.
Wird hier in jeder Hinsicht großgeschrieben und mit viel Herz und einer Selbstverständlichkeit durchgeführt, die man anderswo durchaus vermisst. Jenny spricht einwandfrei deutsch, auch die Verständigung mit dem Rest der Familie, die übrigens ein Restaurant in Neuss führt, bereitet keine Probleme :). Auch das Personal ist sehr freundlich. Wünsche (die gar nicht erst zu Beschwerden werden müssen) kann man jederzeit äußern und sich der prompten Bemühung von Familie Kechaidis sicher sein.
Das Maistrali liegt auf einem kleinen Hügel am nördlichen Rand von Sarti, das sich vom ehemaligen Fischerdorf zum hübschen Touristenörtchen mit vielen kleinen und einem großen Supermarkt, Tauchschule, Bootsverleih, Autovermietung, gemütlichen Tavernen, Diskos und einer hübschen Strandpromenade gemausert hat. Das Wort „Hügel“ sollte niemanden abschrecken, denn es gibt vom Ortsrand zwei Wege zum Hotel, einer steigt kurz vor dem Hotel für ein paar Meter steiler an, der andere führt wenige Meter entfernt parallel in sanfter Steigung auch zum Ziel – und dank des Hügels bietet das Maistrali eine einzigartige Sicht über die Bucht!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sport: Gibt´s im Ort, das kristallklare Meer ist so gut wie vor der Haustür – wer braucht da einen Pool? Internetcafés gibt es in Sarti, freien W-Lan-Zugang im Hotel, im Ort befinden sich an jeder zweiten Ecke kleine Supermärkte. Unterhaltung: Touristenanimation fällt flach zugunsten persönlicher herzlicher (aber niemals aufdringlicher!) Betreuung und einem jederzeit offenen Ohr – wer noch mehr Unterhaltung will, buche den Grillabend, ein echtes Erlebnis, nicht nur kulinarisch. Übrigens, da ich das immer prima, aber nirgendwo erwähnt finde: nicht zu viele Taschenbücher mitschleppen, es gibt wie so oft eine „kleine Hotelbücherei“, sprich diverse Taschenbücher für fast jeden Geschmack, die andere Gäste dortgelassen haben. Am besten selbst ein paar Remittenden kaufen und dann dort lassen, das erleichtert das Gepäck für die Rückreise. ;) Es gibt im kleinen Sarti kein Hotel, von dem es ein wirklich weiter Weg zum Strand wäre; vom Maistrali aus liegt die Möglichkeit näher, sich einen der nördlichen, etwas felsigeren Strände auszusuchen. Haben wir nicht gemacht, wir sind die „vier Minuten“ durchs Dorf bis zum Strand gern gegangen und dazu noch ein paar Minuten mehr, denn je weiter man nach Süden am Wasser entlang geht, desto feiner und goldglitzernder wird der Sand und flach abfallender der Strand. Das Freie-Liegen-unterm-Schirm-gegen-Getränkekauf-Prinzip, das viele Tavernen am Strand von Sarti anbieten, fanden wir zwar gut, haben es aber nicht genutzt, unsere Handtücher hatten überall Platz und wir waren eh meist mehr im Wasser als auf dem Handtuch. Allerdings sollte man auch Anfang September erst nach 14 Uhr an den Strand gehen und sich gut eincremen, sonst kann es am nächsten Morgen böse Überraschungen geben. Tipp am Rande: Wer früher an den Strand will, lieber die Liegen unter den Schirmen nutzen, der Wind kann nachmittags zu stark für vor Ort gekaufte kleine Sonnenschirme sein. Sonnenschutzfaktor 50 ist auch im September nicht übertrieben, hält einfach länger und man wird trotzdem braun! :) Kristallklar, weil sehr sauber, mit Blick auf den Grund bis weit, weit draußen, blau und türkis in allen Schattierungen, hier und dort mit kleinen und größeren Fischchen drin - das ist das Meer an den Stränden von Sarti und der Sithonia - ein Genuss für alle Wasserratten. Anfangs hatten wir Spaß beim Wellenbaden, später wurde das Meer spiegelglatt, einfach schön. Da man hier nicht auf eventuelle Schildkrötengelege aufpassen muss (wie z.B. auf Zakynthos), ist das Strandvergnügen für kleine und große Kinder hinsichtlich Buddeln und Sandburgen bauen ungetrübt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3 Wochen im September 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Martina |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 1 |