- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel ist mittelgroß und wurde vor wenigen Jahren erweitert. Es gibt einen Wellnessbereich, ein Kleinkindspielzimmer, ein Spielzimmer für Größere, einen Spielplatz und einen Außenpool (im Winter nicht in Betrieb). Das Haus hat einen Aufzug, Tiefgarage (nur für die Gäste der Suiten und Familienzimmer) und Stellplätze. WLAN gibt es nur in der Lobby, die gleichzeitig der Raucherbereich ist. Das Haus ist insbesondere im neuen Trakt in einem guten bis sehr guten Zustand. Im alten Trakt sind die Bäder in Takt, aber absolut veraltet. An der Sauberkeit der Zimmer gab es nichts zu beanstanden. Die Gäste kamen vorwiegend aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden. Die meisten Gäste waren im mittleren Alter, einige hatten Kinder dabei, aber nur wenige Kleinkinder. Formal betrachtet ein schönes Haus, das aber durch einfaltslose und lieblose Dekoration bzw. Aufmachung sehr verliert. Besonders nervend sind die vielen laminierten Schilder, die mit Tesafilm an allen Ecken und Enden angeklebt wurden. Die "Morgenpost", die man auf dem Frühstückstisch findet, ist gut gemeint, aber optisch und ästhetisch nicht ansprechend und ist ebenfalls voller Anweisungen an die Gäste. Das beliebteste Interpunktionszeichen ist das Ausrufezeichen.
Die Einschätzung bezieht sich auf unser Doppelzimmer (211) und Einzelzimmer (219). Über die Suiten und Familienzimmer können wir nichts sagen. Die Zimmer sind eher klein. Das Einzelzimmer ist ein langer, ungemütlicher Schlauch. Es gab ein TV und einen Safe, keine Minibar, kein Nähset, keinen Wäschereibeutel, keine Trinkgläser oder ähnliche Annehmlichkeiten. Beide Räume hatten einen Balkon mit Sitzgelegenheit. Das Doppelzimmer hatte ein modernes Bad, das Einzelzimmer ein völlig veraltetes Bad aus den Siebzigern. Beide hatten einen Duschgelspender, Kosmetikspiegel und Fön. Auf Dekoration jeglicher Art wurde verzichtet. Für beide Zimmer erscheinen vier Sterne als deutlich zu hoch gegriffen, insbesondere was das Einzelzimmer anbelangt.
Das Hotel hat kein Restaurant. Die Speisesäle sind ausschließlich für die Hausgäste reserviert. Das Frühstücksbüffet hatte zwar einiges an Auswahl (Wurst, Käse, Marmeladen, Cerealien, Obstsalat, Joghurt, Eier in verschiedenen Variationen, Säfte, Kuchen) zu bieten, war aber an allen sieben Tagen gleich. Insbesondere Käse und Wurst sahen teilweise etwas unappetitlich und schwitzig aus. Die Reste fanden sich dann abends in einem Wurst-/Käsesalat auf dem Salatbüffet wieder. Abends gab es üblicherweise ein 4-Gänge-Menü (Salat vom Büffet, Suppe, Hauptgang, Nachspeise), wobei der Hauptgang aus drei Varianten (eine davon vegetarisch) gewählt werden konnte. Für Kinder gab es meistens ein Extra-Büffet mit zwei Speisen. Das Essen war recht gut, aber nicht überragend. Die Tischdekoration war unglaublich einfaltslos, auch die Dekoration des Essens war nicht sehr ideenreich. Beim Gala-Dinner wurde streng nach der Essensfolge serviert (also so, wie die Küche fertig wurde). Dieses Dinner zog sich über sagenhafte drei Stunden hin. Unsere Nachbarn mit drei Kleinkindern hatten mehrfach um eine schnellere Bedienung oder Vorziehen der Hauptspeise gebeten, was aber nicht berücksichtigt wurde. Die Leute standen entnervt vor dem Ende des zweiten Hauptganges auf, um ihre Kinder ins Bett zu bringen. Der Rest des Essens wurde dann wenigstens auf das Zimmer gebracht. Einen besonderen Stil hatte das Haus nicht. An einem Abend gab es ein italienisches Büffet, das aber (trotz Scampi und Muscheln) nur ansatzweise italienisch wirkte (Carpaccio, Scalopine, Antipasti, Parmaschinken usw haben wir nicht gesehen). Auch einen Fondueabend gab es. Hier gab es nichts zu beanstanden.
Das Haus verfügt im Gastrobereich über viel zu wenig Personal. An allen sieben Tagen hatten wir morgens und abends (!) die gleichen vier Personen, die alle Gäste bedienten. Das Personal musste ganz schön rennen, damit alle ihr Essen und ihre Getränke bekamen. Es kam (angesichts der personellen Ausstattung nicht überraschend) zu Wartezeiten, die besonders für die Gäste mit kleinen Kindern sehr unangenehm waren. Hier gab es (insbesondere beim sog. Gala-Diner) keinen Raum für Flexibilität. Das Personal versuchte zwar freundlich zu sein, war aber insgesamt eher desinteressiert (was kein Wunder ist, wenn man im Dauereinsatz unterwegs ist). Das Reinigungspersonal der Zimmer war nett. Dass wir den Sevice als schlecht einstufen, hat aber auch mit dem Beschwerde-Management der "Dame des Hauses" zu tun. Unsere Reklamation zum Einzelzimmer unserer Tochter (langer Schlauch mit einem Bad aus den Siebzigern) wurde mit dem Hinweis abgeschmettert, dass der Verband das Zimmer so abgenommen hätte. Die Reklamation meines Mannes empfand Frau F. als "frech", wie sie einem anderen weiblichen Gast am Frühstücksbüffet erzählte (!!!). Ein derart unprofessioneller Umgang mit Beschwerden ist uns in langjähriger Erfahrung nie begegnet. Auch das Rezeptionspersonal erscheint im Umgang mit Gästen eher ungeschult. Uns wurden lediglich die Chipkarten für unsere Zimmer und eine Info-Mappe in die Hand gedrückt. Eine kundenorientierte Kommunikation gab es nicht. Besondere Serviceleistungen waren nicht ersichtlich.
Das Hotel liegt noch hinter Hinterglemm-Hauptort in Lengau (letzter Ort im Tal). Die Zufahrt erfolgt über eine Straße, die im Winter nicht geräumt wird bzw. wo der Schnee festgefahren und Eis darunter ist. U.U. sind Schneeketten erforderlich. Das Hotel liegt direkt an der Piste. Man kann zwei Kabinenbahnen auf Skiern erreichen (Zwölfer-Nordbahn und Hochalmbahn). Von der Hochalm kommt man auch wieder zum Hotel zurück. Vom Zwölferkogel führt nur eine schwarze Abfahrt (stark vereist, mittelsteil) nach Lengau. Sie endet unterhalb des Hotels, so dass man hochlaufen oder mit der Hochalmbahn noch einmal hoch und dann abfahren muss. Hinter dem Hotel liegt der Martenhof mit Viehbestand, so dass es gelegentlich zu Geruchsbelästigung kommt. Wer es lieber ruhig mag, ist in dem Hotel richtig. Apres-Ski-Fans kommen nicht auf ihre Kosten. Ohne Auto ist das Hotel sehr schlecht erreichbar. Die nächste Einkaufsmöglichkeit ist in Hinterglemm-Hauptort in ca. 5 Kilometern Entfernung.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Der Wellnessbereich ist schön angelegt, aber nicht alle Einrichtungen (insbesondere das Dampfbad) stehen täglich zur Verfügung. Was der Homepage nicht zu entnehmen ist: Kinder unter 15 Jahren haben keinen Zutritt. Außerdem gibt es auch hier die laminierten Anweisungstafeln. WLAN gibt es nur in der Lobby/Bar, die gleichzeitig Raucherbereich ist, so dass Kinder bzw. Jugendliche und Nichtraucher mit ihren Laptops im Qualm sitzen müssen. Die beiden Spielzimmer sind fensterlose Räume. Das Zimmer für die Größeren hat neben zwei Tischtennisplatten, eine Darts-Scheibe, einen Tischkicker und ein runtergekommenes Sofa. Der Kicker ist kaputt. Pfeile für die Darts-Scheibe gab es nicht, so dass nur Tischtennis blieb. Insgesamt war der Raum in einem schlechten Zustand und hatte den Charme eines Jugendtreffs in einem sozialen Brennpunkt. Über das Kleinkindzimmer können wir nichts sagen. Kinderspielplatz und Pool sind für Sommerurlaub sicher ein Plus, für uns als Skiurlauber irrelevant.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Februar 2010 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Doris |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 3 |
Wir halten dies für eine sehr SUBJEKTIVE Einschätzung unserer Leistungen. Beispielsweise Dekorationen zu kritisieren, ist wohl eher EINFALLSLOS. Da hat bestimmt jeder Mensch seinen eigenen Geschmack! Bisher ist unsere Deko sehr gut angekommen. Weiters wurden auch viele, viele andere Dinge genannt, die wohl nur auf diesen Gast persönlich so gewirkt haben. Der Weg zum Hotel wird nicht geräumt, ist nicht wahr. Am Anreisetag hat es geschneit. Das Hotel liegt nich in Lengau, dieser Ortsteil ist 3 km entfernt und nach Hinterglemm sind es keine 5 sondern 2 km. Wenn man 5 km fährt ist man bereits in Saalbach. Wir haben 4 Kellner? Eigentlich haben wir 5, was für unsere Betriebsgröße voll und ganz angemessen ist. Es ist auch keiner im Dauereinsatz, wir achten sehr darauf dass niemand mehr als 8 bis 9 Stunden arbeiten muss. Und das sind für einen Gastronomiebetrieb in einem Wintersportort sehr angenehme Arbeitszeiten. Unsere Zimmer sind so eingerichtet wie es in ALLEN Zimmerbeschreibungen steht. Eine Minibar gibt es nicht, ist aber nirgends angegeben und auch keine 4-Sterne-Vorraussetzung. Und über Nähsets oder Wäschereibeutel zu diskutieren, ist ja wohl kaum der Rede wert. Unsere Hinweisschilder und Infomappen sowie auch die Morgenpost sind alle nur zur Information, wir machen keinem Gast Vorschreibungen, was er in seinem Urlaub zu tun hat. Wir hatten 106 Gäste im Haus, 2 hatten eine Beschwerde und 104 waren sehr sehr zufrieden. Wir sind zufrieden. Man muss auch unser Preis-Leistungs-Verhältnis beachten, andere Betriebe kosten ca. 50% mehr, dafür gibt es dann ein "Nähset"! PS: Uns würde noch interessieren was genau das Wort "einfaltslos" bedeutet? Wir kennen nur einfallslos oder einfältig. Unser Tipp: Den Duden benutzen!