Hotel Medina Belisaire & Thalasso

Die Hotelanlage ist überschaubar und grundsätzlich sehr, sehr sauber. Es gibt zwei Pools und eine gepflegte und sehr schöne Gartenanlage. Der Zahn der Zeit ist hin und wieder nicht zu übersehen, aber alles nicht dramatisch. WiFi ist vorhanden aber mit 5 € die Stunde ziemlich happig. Die Gäste waren sehr international, Deutsche, Holländer, Engländer, Schotten, Belgier, Franzosen, Italiener, Tunesier...und das zur WM...aber alles friedlich und witzig. Das Alter geht von Baby bis Uroma... Essensangebot: - Frühstück - (spätes Frühstück für AI's) - Mittagessen (mit Grill auf der Terrasse) - Nachmittagsimbiss (Crepes, Eis) - Abendessen Souveniershop und Kiosk im Hotel. Leider sind im Hotel schon die Schlepper für Kameltouren etc, die auch nach der dritten Ablehnung keine Ruhe geben. An einem Tag in der Woche findet auf dem Hotelgelände dann ein "Markt" statt, wo der gesamte Nepp für Touristen, den man sonst in der Medina bekommt, zum doppelten Preis angeboten wird. Lästig...(Zitat einer älteren Dame: "Nich' schon wieder...") Handy war problemlos am Netz. Preis-/ Leistungsverhältnis war gerade noch so in Ordnung. Wir hatten Anfang Juni reichlich Wolken und auch Regen. FAZIT: Wer für eine Woche die Beine und die Seele baumeln lassen will, kann hier absolut entspannt Urlaub machen und muss sich - wenn er nicht will - über nichts ärgern. Wer Land und Leute erleben möchte und/oder etwas aktiveren Urlaub machen will und großen Wert auf gehobene Dienstleisung und kulinarische Raffinessen legt, sollte das Belisaire eher meiden.

Zimmer und Bad waren geräumig. Wir hatten zwei französische Betten (guter Zustand), dazu eine "Sitzecke" mit Tisch und Stühlen. Balkon mit Balkonmöbeln zum Innenhof mit "Relax"-Pool und Morgensonne (sehr schöner Blick). TV (wer braucht soetwas eigentlich im Urlaub) mit deutschen Kanälen war vorhanden. Kühlschrank (tatsächlich kalt), Klimaanlage (auch kalt) und Safe waren auch vorhanden. Der Safe ist allerdings nicht fest installiert, sodass man hoffen muss, dass es jemanden auffällt, wenn der Dieb mit einem Safe unter dem Arm durch die Flure abhaut.... Das Zimmer war sauber, aber in die Jahre gekommen. Im Bad waren zahlreiche "Ablagespuren" von Zigaretten auf dem Waschbecken. Die Telefondose war ohne Abdeckung. Aber auch hier gilt: Wer was zu meckern finden will, der findet etwas. Es war nichts dabei, womit man nicht leben konnte.

Ein Themenrestaurant, ein Speisesaal, diverse Bars und eine Kaffeemaschine... Das Essen war sowohl landestypisch als auch international (Pasta/ Pizza). Es gab immer etwas vom Grill, viel Gemüse, eine Obst und eine Salatbar. Es hätte durchaus etwas mehr Einfallsreichtum in der Küche herrschen dürfen. Die Gerichte wiederholen sich schnell. Die Qualität war in Ordnung, etwas "kantinig", aber Gewürze konnte man ja auf dem Markt kaufen, sodass das Essen auch nach etwas schmeckte. Das Grillgut und der Fisch waren allerdings hervorragend. Sauberkeit und Hygiene sind zu Beginn des Essens gut, es wäre aber schön, wenn zwischendurch auch hin und wieder einmal Hand angelegt würde. Da entstanden doch einige "Schlachtfelder". Schöne "Shisha-Bar", wo man recht gemütlich sitzen und Tee trinken kann. Dazu eben eine Shisha zu moderaten Preisen (ca. 3,- €).

Das "Personal" kann man nicht über einen Kamm scheren. Es gab Kellner, die sich offensichtlich für ihren Job zu fein waren und "im Vorbeigehen" mal eben eine Flasche Wasser auf den Tisch fallen gelassen haben. Dann gab es sehr liebenswürdige und aufmerksame Kellner, die sich unauffälig und höflich um uns gekümmert haben. Wenn man als AI-Gast an die Bar kam, wurde man gerne so lange ignoriert, bis die "zahlenden" Gäste abgefertigt waren. Der Zimmerservice hingegen war jederzeit vorbildlich. Im Großen und Ganzen würde es allerdings nicht schaden, wenn man das Personal daran erinnert, dass in dem Begriff "Dienstleistung" die Worte "leisten" und "dienen" versteckt sind, für wen es da ist und wer letztendlich so ein Hotel am Leben erhält. Denn hin und wieder kam man sich schon wie "Nutzvieh" vor, das man halt irgendwie etwas lieblos abfüttert und abfertigt.

Die Fahrt von Monastir dauert lange 80 Minuten. Das Hotel liegt in Hammamet-Yasmine, einem Retorten-Ort, der vor 12-13 Jahren angelegt wurde, um Hammamet touristisch zu entlasten. Die "Medina" sieht zwar aus wie eine Altstadt, ist aber keine, sodass man immer das Gefühl hat, sich in einer Kulisse zu bewegen, was uns persönlich keinen Spaß gemacht hat. Wer aber Lust auf "Tunisney-Land" hat, ist hier richtig und kann sich auf einem Kamel sitzend mit Hannibal und seinen Plastik-Elefanten vor nachgemachter Burg fotografieren lassen. Die Medina von Hammamet ist zwar echt, aber eben auch die übliche Nepper-Schlepper-Bauernfängerei. Wer authentisches Tunesien erleben möchte, sollte nach Nabeul auf den Markt gehen, wo die Einheimischen einkaufen. Um dahin zu gelangen, muss man sich jedoch auch erst einmal an den wirklich unendlich lästigen Verkäufern "guckstdu...kost nix...alles ein Dinar...billiger wie Aldi" vorbei kämpfen... Aber vorsicht...wenn man den Ausflug über die Reiseleitung bucht, wird einem verschwiegen, dass man vorher noch an einer Besichtigung einer Keramik-Manufaktur teilnehmen soll...rein informativ natürlich...haben wir uns dann geschenkt, da die Zeit ohnehin knapper war, als ursprünglich vorgesehen. Wir empfehlen: Taxi nehmen (Preis vorher aushandeln!!!) und auf eigene Faust los...ist problemlos und viel entspannter.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Hier wären mehrere Rubriken wünschenswert, denn von Top bis Flop war alles dabei. Freitzeitangebot: Animation bot von Show bis Karaoke alles, was man für's Fremdschämen braucht. Fußball, Wasserball, Volleyball, Gymnastik (mit hohem Comedy-Faktor), Bogenschießen usw. wurde angeboten. Es gibt einen Billard-Tisch, Air-Hockey und Spielgeräte, die allerdings schon bessere Tage gesehen haben. Das gleiche gilt für Mini-Golf und Tennisplatz. Pool: Es gibt zwei Pools. Den "großen" Pool und den "Relax"-Pool. Beide sind sauber. Es gibt ausreichend Liegen, für die man allerdings einen verdammt guten Rücken braucht. Liegenauflagen sind heiß begehrte Mangelware (wir haben sie einmal ergattern können). Rund um den Relax-Pool gibt es allerdings große Palmen, die einen wunderschönen Halbschatten spenden und man liegt auf sehr schön auf sattem Rasen. Strand: 300 m entfernt. Liegen (in bekannter Qualität) und Strandbar vorhanden. Das übliche Angbot von Banana-Boat, Paragliding, Jetski etc. Leider war der Strand relativ dreckig. ACTION UND ABENTEUER!!! Wer die Gefahr sucht, sollte unbedingt das Angebot des Fitness-Raums wahrnehmen. Ungesicherte Gewichte, kaputte Bänke, durchgescheuerte Drahtseile und defekte Maschinen und Laufbänder garantieren bei jeder Übung Adrenalinschübe auf höchstem Niveau. Ist eigentlich nur gut, wenn man sich die Kosten für die Scheidung sparen will..."Schatz, mach doch noch ein paar Wiederholungen mit der Langhantel..." Geht leider gar nicht!