Hotel Meridianus

Die Anlage macht für einen Außenstehenden vielleicht einen nicht besonders einladenden Eindruck. Dafür ist die Lage gut, zwischen den Pinienbäumen und abseits des Trubels. Genau richtig für die, die einen erholsamen Badeurlaub suchen. Das Erdgeschoss mit Eingangsbereich, Lobby und Restaurant sind schön und sauber. Aber das war’s auch schon. Sobald man um die Ecke zu Treppe und Aufzügen abbiegt sieht man gleich den alten und fleckigen Teppich. Ein ziemlich krasser Kontrast. Es gibt zwei Aufzüge. Mit mehr als 3 Personen sollte man da nicht einsteigen, es wird ganz schön eng. Teilweise muss man lange warten obwohl es nur 4 Stockwerke gibt. Der Aufzug fährt direkt in die Etage, deren Knopf zuletzt gedrückt wurde, sorgte öfters für Verwirrungen bei den Gästen. Für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen gibt es einen extra Aufzug links vom Haupteingang. Wi-Fi hat nur im Erdgeschoss (Lobby, Restaurant, Terrasse) gut funktioniert. Im Zimmer ist uns lediglich ein Paar Mal gelungen die Verbindung aufzubauen, die sehr langsam war. Die hoteleigenen überdachten Parkplätze sind sehr knapp bemessen und waren immer besetzt. Bei unserer Ankunft war auch der öffentliche Parkplatz vor dem Hotel voll und es gab keinen Platz auf der Straße nebenan. Ist hier allgemein das Problem in der Hochsaison am Wochenende. Wir mussten zunächst woanders Parken und eine gute Strecke mit dem ganzen Gepäck zu Fuß bewältigen. Unserer Meinung nach sind die 4 Sterne nicht berechtigt. Der solide Preis ist nicht nachvollziehbar und das Preis-Leistungs-Verhältnis absolut nicht in Ordnung. Es müsste unbedingt Einiges renoviert bzw. erneuert werden um den Sternen und vor allem dem Preis gerecht zu werden. Hätten wir ein 3*-Hotel zum entsprechend günstigen Preis gebucht, wäre der Schock bei dem was wir vorgefunden haben sicherlich nicht so groß. Nach Lignano kommen wir gerne noch mal wieder aber nicht in dieses Hotel. Wir würden es auch keinem weiterempfehlen.

Als wir das Zimmer betreten haben, konnte ich es nicht glauben, die Urlaubsstimmung war gleich Null. Unser Zimmer (315) - das letzte Zimmer links im Gang - war sehr winzig. Wir haben als Doppelzimmer das kleinere Teil des Familienzimmers (zwei miteinander verbundene Zimmer) bekommen. Man kann es auch erkennen wenn man den Grundriss dieses Zimmers anschaut. Breite des Zimmers: Doppelbett und zwei Nachtkonsolen, Länge: zwischen dem Bett und dem Tisch vielleicht um die 70 cm Platz. Das Zimmer hatte höchstens 10 m². Für die Kinder zum Schlafen wäre die Größe OK, aber als ein Doppelzimmer für zwei Erwachsene eindeutig zu klein. Wir konnten in ein Paar Doppelzimmer kurz reinschauen, diese waren deutlich heller und geräumiger und hatten modernere Bäder sowie richtige Duschkabinen mit Schiebetür. Sogar das Einzelzimmer hat mehr Bewegungsraum. Der einzige freie Platz in unserem Zimmer um die Koffer abzustellen war zwischen dem Bett mit wackeliger Matratze und der Wand, was zu einer bösen Stolperfalle am ersten Morgen führte. Das halbe Balkonfenster und der Rollladengurt befanden sich hinter dem Schrank, so dass es schwer war die Rollanden hochzuziehen und wirklich hell war es im Zimmer dadurch auch nicht. Die Einrichtung des Zimmers war ziemlich einfach und zum Teil deutlich veraltet: ein Doppelbett, zwei Nachtkonsolen mit Tischlampen und Telefon, ein Stuhl, eine Einbauwand (Eintüriger Schrank mit Spiegel auf Innenseite der Tür, Regale und Tisch, unter dem sich der Kühlschrank und der Abfalleimer befanden), eine Kofferablage zusammengeklappt hinter dem Schrank (kein Wunder, im Zimmer gab es ja keinen anderen Platz um diese hinzustellen), auf einer der Regale standen ein kleiner Safe (der bei unserer Ankunft abgeschlossen war und wir erstmals einen Rezeptionisten holen mussten, der ihn mit einem speziellen Schlüssel aufsperrte) und ein schwarzer Röhrenfernseher mit Bildschirmdiagonale max. 30 cm (es fehlte die Batterien Abdeckung an der Fernbedingung) sowie die Klimaanlage an der Wand über dem Türrahmen. Auf dem Bett lagen zwei Bademäntel und Einweg-Hausschuhe bereit, die schnell kaputt waren. Die Temperaturregelung der Klimaanlage funktionierte nicht, man konnte lediglich zwischen drei Pustestufen wechseln. Außerdem musste man die Anlage nachts ausschalten, da diese sehr laut war. Im Zimmer gab es keine einzige freie Steckdose. An den Wänden fanden wir getötete Mücken, diese und andere dreckige Spuren wurden nicht beseitigt. An das da mal aufgehängte Bild über dem Bett erinnerte eine einsame Nadel. Zumindest der Teppich war schöner als im Flur. Die Zimmer sind sehr hellhörig. Besonders im Bad hatte man das Gefühl die ganzen Leute sind in deinem Zimmer. Auch die Benutzung der Sanitäranlagen durch andere Gäste war zu hören. Die Krönung war die sogenannte Duschkabine. Die Kabine hatte eine Duschspinne-Halterung mit fünf Armen, die höchstens für die Hälfte der Ösen des Vorhangs ausreichten und um einiges kürzer waren als die Duschwanne, was den Bewegungsraum noch kleiner machte. Bei jeder kleinsten Bewegung klebte der Duschvorhang am ganzen Körper. Unhygienisch und ekelhaft. Der Boden Drumherum stand dadurch auch ständig unter Wasser. Bei der Anreise gab es im Bad zwei kleine Fläschchen Shampoo, die für zwei Personen für die ganze Woche ausreichen sollten, da das Shampoo erst am Tag vor der Abreise nachgelegt wurde. So ein Zimmer hätte man eventuell noch als Low Cost (Best Price oder Spartipp, wie man es auch nennen mag) zu einem deutlich günstigeren Preis durchgehen lassen, aber auf keinen Fall als ein normales Doppelzimmer.

Die Atmosphäre im Restaurant ist etwas hektisch und laut. Tische wurden schnell abgeräumt. Sauberkeit Top. Schön, dass man beim guten Wetter das Frühstück im Freien auf der Terrasse einnehmen kann. Eintrittszeiten ins Restaurant: Frühstück 7:30 bis 9:30 Uhr, Mittagessen 12.30 - 13:30 Uhr, Abendessen 19:30 -20:30 Uhr. Die festen Essenszeiten haben ein wenig gestört. Kaum hat man sich nach dem Frühstück am Stand richtig entspannt, musste man wieder gehen. Wirklich Hunger hat man nach 3-4 Stunden auch noch nicht. Diejenigen die HP buchen, müssen mittags auf jeden Fall auswärts essen, da das Abendessen sehr spät. Und es hat recht lange gedauert bis man mit den ganzen Gängen fertig war, wird ja alles serviert. Das Frühstücksbuffet war in Ordnung, man wurde satt. Das für Hotels übliche Sortiment: Butter, Schmelzkäse, Marmelade, Jogurt, Müsli, Dosenobst. Eine Sorte Käse, drei Sorten Wurst (Salami, Schinken). Warmes gab es Rühreier und Bacon, jeden Tag. Als Abwechslung hätte man Mal Würstchen oder Spiegeleier anbieten können. Fruchtsalat war heiß begehrt und sehr schnell aus. Croissants (besonders die ohne Marmelade- oder Schokofüllung) waren kurz vor 9 Uhr meistens alle. Gebäck hat uns nicht geschmeckt. Kaffeespezialitäten aus dem Automaten waren völlig OK. Was enttäuschte, war die Brotqualität, alle Sorten nahezu geschmacklos. Wo war denn die leckere italienische Ciabatta? Beim Mittag- und Abendessen war die Menü-Auswahl typisch italienisch, abwechslungsreich und stets lecker. Salatbuffet am Mittag war nichts Besonderes (rohes Salatgemüse, marinierte Rote Beete, Bohnen und Mais aus der Dose, Croutons). Dafür gab es ein tolles reichhaltiges Vorspeisenbuffet am Abend. Beim Dessert sollte man sich für eins entscheiden welches dann vom Kellner serviert wurde. Auswahl zwischen 4 Sorten Eis (Vanille, Erdbeere, Zitrone und Schoko), 3 Kuchen oder Obst (ein Stück Ananas, Wassermelone oder Melone sowie Erdbeeren in einer Eisschale). Jedes weitere Dessert kostet 3,50€. Die Kuchen waren eher Massenware, nicht immer schmackhaft. Das Eis mit Eiskristallen, deutet auf keine gute Qualität. Getränke sind recht teuer: 1L Mineralwasser - 3€, Bier vom Fass (etwa 0,4L) - 4€, ein kleines Bier - 2€, 0,75ml Flasche Hauswein (Weiß- oder Rotwein) - 10€, 1 Dose 0,33ml Sprite, Fanta oder Coca Cola - 2,50€, 1L Flasche Fanta - 6€!! Obwohl es einige kleine Kritikpunkte gibt, waren wir insgesamt mit der Gastronomie zufrieden. Entschädigte ein wenig für den Rest des Hotels.

Der Check-In verlief schnell und reibungslos. Alle Rezeptionisten, außer einem jungen Mann, sprechen mehr oder weniger gutes Deutsch. Nach der Zuweisung des Zimmers wurden wir gleich gefragt ob wir das Abendmenü auswählen möchten. Dann hat man uns die Zimmerkarten ausgehändigt und Ausweise abgenommen. Diese konnte man auch schon am folgenden Morgen abholen, so steht es zumindest in den Informationen für Gäste, wir haben es erst bei der Abreise getan. Haben wir so in Hotels noch nie erlebt. Nach dem inkludierten Strandservice mussten wir erst selbst fragen. Manchmal hatte man das Gefühl nicht jeder Gast ist gleich willkommen. Vom Personal waren nur die Kellner richtig freundlich und zuvorkommend. Alle konnten zumindest ein bisschen Deutsch. Der Oberkellner spricht sogar sehr gut. Ganz großes Lob. Bei der Frage ob wir eventuell ein anderes Zimmer bekommen könnten (siehe Beschreibung des Zimmers), bekamen wir gleich - ohne Nachzuschauen und ohne wirkliches Interesse weshalb - die Antwort, dass man ausgebucht sei aber wenn ein Zimmer in den nächsten Tagen frei wird bekommen wir sofort Bescheid gesagt. Nichts ist geschehen. Es gab während der Woche definitiv Abreisende bzw. Anreisende. Man wollte uns auch noch einreden, dass die Duschen in allen solchen (keine Ahnung was da mit „solchen“ gemeint war) Zimmer so seien. Normale Doppelzimmer haben richtige Duschkabinen, haben wir ja selbst gesehen. Da zweifelt man doch gleich an Kompetenz und Bemühen um das Wohl der Gäste. Das Zimmer wurde vormittags samt Balkon, inklusive Aschenbecher Ausleeren, gereinigt. Handtücher Wechsel erfolgte täglich. Die Zimmerreinigung war nicht immer perfekt. Mal blieb was am Boden liegen, genau an derselben Stelle wo es vor der Reinigung auch war. An einem Tag wurde Balkon von der Reinigungsdame nicht betreten. Abends wurden die Betten zum Schlafen fertig gemacht und für jeden Gast eine kleine Schokolade auf den Kissen hingelegt. Nette Geste. Der Check-Out hat einiges gedauert, da es viele Abreisende gab. Jeder Gast wurde gefragt ob er eine Weihnachtskarte sowie eine Ermäßigung für den nächsten Aufenthalt zugeschickt bekommen möchte. Aber keine Frage ob alles gepasst hat, ob man zufrieden war usw. Schien nicht relevant zu sein.

Zum Strand sind es ungefähr 5 Minuten zu Fuß. Was schon Mal in der Hotelbeschreibung nicht stimmt ist die angegebene Entfernung zum Strand, es sind keine 140m (Hotelseite). Dieser Abstand geht bis zur breiten Straße Via Lungomare Alberto Kechle. Laut Google Maps sind es vom Hotel bis zur Straße zu Fuß schon mal 150m, dann kommt etwa genauso langes Stück über den Pinienwald. Insgesamt sind es gute 300m. Direkt vom Hotel befindet sich eine Bushaltestelle. Zu den Fahrzeiten und Preisen kann ich nichts sagen, da wir immer mit dem Auto unterwegs waren. Parken in der Stadt (Stadtteil Sabbiadoro) auf der Straße war nach 22 Uhr kostenfrei, tagsüber haben wir für eine Stunde 0,80 € bezahlt. In der Nähe des Hotels gibt es ein kleiner Laden mit Schwimmzubehör/Strandspielzeug und ein bisschen weiter entfernt ein Lebensmittelgeschäft sowie Pizzeria.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Sauna haben wir uns nicht angeschaut. Die Benutzung der Fahrräder ist in den ersten zwei Stunden kostenlos, danach 1€ pro Stunde. Zum Zustand der Fahrräder kann ich nichts sagen, haben wir nicht benutzt. Der Poolbereich sah nicht besonders einladen aus. Wir haben es auch nicht benutzt. Man kommt ja wegen dem Meer. Öffnungszeiten des Pools und der Poolbar: 9 bis 13 Uhr und 15 bis 19 Uhr. Wegen schlechten Wetters (obwohl es nicht mehr geregnet hat) war die Poolbar an einem Tag Vormittag sogar geschlossen. Der Spielplatz im Garten besteht aus einer kleinen Rutsche und einem Mini-Häuschen, die anscheinend nur zur Deko da stehen. Das am Freitag vom Hotel veranstaltete Galadinner mit Livemusik war nichts Besonderes. Die tollen Hotelbilder (Il nostro buffet) hatten leider nichts Gemeinsames mit dem vom Hotel in Wirklichkeit veranstalteten Galadinner. Schade, denn wir haben uns richtig gefreut auf den schönen Abend. Der einzige Unterschied zum normalen Abendessen war der Sektempfang um 19 Uhr auf der Terrasse, Kerzen am Tisch und ein Musiker in der Lobby, der abwechselnd sang und Lieder abspielte. Der Strand hat uns sehr gut gefallen. Volle 6 Sonnen verdient. Dafür kann das Hotel aber nichts. Sauber, feinsandig und mit seichtem Einstieg ins Meer. Super geeignet für Familien mit kleinen Kindern und Nichtschwimmer. Das Wasser ist zwar typisch trübes Adriawasser, aber es gab kaum Algen und ein Paar kleine Quallen haben wir nur an einem Tag gesehen. Es gibt nur 6 Reihen Sonnenschirme mit genügend Abstand zwischen den Liegen und nicht überfüllt.. Die Reihen 1-3 sind normalerweise kostenpflichtig. Da die Reihen 4-6 komplett voll waren, durften wir ohne Zuschlag einen Platz in den Reihen 2 oder 3 aussuchen. Entlang der Betonwand am Rande stehen ein Paar Umkleidekabinen mit Spiegel. Im Strandbüro Nr. 2 gibt es kostenlose Toiletten, Duschen für 0,50€ und ein Cafe. Am Strandbüro gab es zeitweise ein Animationsprogramm für Kinder. Am Abreisetag sind die Liegen übrigens im Preis nicht mehr inbegriffen.