- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Ich bin schon viel unterwegs gewesen, habe auch z. B. in Östereich oder auch auf Sylt in Privatpensionen übernachtet (damit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich nicht nur Luxushotels gewohnt bin), aber so etwas wie das 3-Sterne-Hotel 'More' habe ich noch nicht erlebt. Ich bin der Meinung, dass hier allerhöchstens, wenn überhaupt, zwei Sterne zu vergeben wären. Schon beim Betreten dieses Hauses überkam mich ein ungutes Gefühl, alles wirkt alt, zerschlissen, mit einem Wort = Stil: Jugendherberge in den frühen 60er Jahren. Aufgrund der überwiegend englischen Gäste (Altersdurchschnitt zwischen Mitte 30 bis in die 70er) wird man bereits in den Vormittagsstunden bis in die späten Abendstunden mit englischen Sportkanälen auf Großbildschirmen "berieselt". Meines Erachtens dient so etwas nicht gerade der Erholung, da sich diese TV-Geräte im Foyer, Nähe der altmodisch holzverkleideten Hotelbar befinden. Das einzig Positive: Die Sauberkeit, zumindest meines Zimmers, war gewährleistet. Alles in allem sei gesagt, wer anspruchslos übenachten möchte, ist hier richtig.
Die Größe und Sauberkeit der Zimmer empfand ich als ausreichend, allerdings war das Mobiliar in allen Räumlichkeiten ziemlich zerschlissen. Es ist zwar ein Telefon im Zimmer vorhanden, ebenso eine Klimaanlage, was aber in beiden Fällen fehlte, war eine Bedienungsanleitung bei der Klimaanlage sowie eine Anleitung, wie man innerhalb des Hotels z. B. die Zentrale erreichen kann (dieses hätte ich bei dem zweimaligen Feueralarm innerhalb einer Nacht während meines Aufenthaltes als sehr hilfreich empfunden! Wie sich später herausstellte, war es nur Fehlalarm). Ferner hat man in diesem Hotel den Eindruck, es handele sich um Papierwände. Das Haus ist insgesamt sehr hellhörig. Von guter Qualität waren hingegen wiederum die Handtücher des Hauses. Vorsicht ist aber geboten, wenn man dort duscht: Entweder man "verbrüht" sich oder man erhält einen "Kälteschock". Das wechselt von Minute zu Minute. Diese Frage taucht sogar im hauseigenen Fragebogen auf, nämlich wie zufrieden man mit dem heißen Wasser war.
Das Hotel verfügt über einen Speisesaal, eine Hotelbar sowie einen sogenannten Veranstaltungsraum. Die Qualität der angebotenen Speisen meines Erachtens war nicht nach neuesten Ernährungsgesichtspunkten, auch wenn man mal die "Englischlastigkeit" des Speisenangebotes außer Acht läßt. Es wurde viel, aber lieblos unter Warmhaltelicht dargereicht, teilweise in Fett schwimmend. Fisch gab es erst, nachdem meine Bekannte und ich dies bei unserer Reiseleitung moniert hatten (ob Zufall oder nicht, kann ich nicht beurteilen). Frisches Obst wurde kaum angeboten. Einmal kam jedoch ein riesiger Korb mit Mispeln o.ä. Die sahen aber für mich ziemlich ungewaschen, fleckig und somit unappetitlich aus, so dass ich auf den Genuss dieses Obstes verzichtet habe.
Von Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, geschweige den von Kompetenz des Personals habe ich in diesem Hotel nichts gemerkt. Wie bereits oben erwähnt, musste man den TV-Lärm über sich ergehen lassen. Der mir und einer weiteren, mitreisenden Dame zugewiesene Tisch im Speisesaal lag so ungünstig, dass wir zum einen mit besagtem TV-Lärm aus dem Foyer während des Essen belästigt wurden, auf der anderen Seite wurde ebenso laut das benutzte Geschirr vom Servicepersonal sortiert. Ebenso wurden wir nie gefragt, ob wir mit dem Essen fertig seien, sondern es wurden einem teilweise die Teller unter der Gabel weggenommen. Nach unserer Beschwerde bei unserer Reiseleiterin erhielten wir einen anderen Tisch (diesmal in unmittelbarer Nachbarschaft zum Küchenein- bzw. ausgang). Auf jeden Fall ist es für die Gäste ratsam, zumindest neben der Muttersprache, der englischen Sprache mächtig zu sein.
Eines stimmt: Man kommt aus dem Hotel heraus, überquert eine gelegentlich befahrene Straße und findet keine Gehminute entfernt einen Strand vor. Das gleiche gilt für den hauseigenen Swimmingpool. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Hotel namens "Panoramic", ebenfalls ein 3-Sterne-Haus. Dieses wird aber lt. Auskunft von deren Rezeption ausschließlich von einem französischen Veranstalter angeboten. Die Transferzeit vom Flughafen Palma zum Hotel beträgt normalerweise ca. eine gute Stunde. Einkaufs- oder sonstige Unterhaltungsmöglichkeiten sind in unmittelbarer Nähe dieses Hotels nicht vorhanden. Für derartige Aktivitäten muss man ca. 15 bis 20 Minuten nach Alcudia gehen oder aber auf einen Bus warten, der um 09: 00 Uhr beim Hotel hält.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Für Sport ist jeder Gast selbst verantwortlich, soll heißen, wer joggen mag, der kann diesen Sport durchaus ausüben, das gleiche gilt für Tischtennis (eine Platte steht im Innenhof). Wer ein Zimmer zu jener Seite erhält (wie ich und auch meine Bekannte) tut gut daran, sich Ohrstöpsel mitzunehmen, denn vor Mitternacht ist hier an Schlaf nicht zu denken. Für weitere sportliche Aktivitäten muss der Gast entweder nach Puerto Alcudia oder gleich nach Can Picafort fahren (Bus oder Leihwagen). Während meines Aufenthaltes sollte es dreimal Abendunterhaltung im sog. "Veranstaltungsraum" geben. Beim ersten Mal zeigte ein "Elvis-Imitator" seine Kunst, nachdem er sich gleich neben der sog. Bühne hinter einem Plastikvorhang umgezogen hatte. Elvis hätte sich im Grabe umgedreht und meine Bekannte und ich mussten nur noch lachen, so unprofessionell war diese Darbietung. Zwei Tage später wurde groß eine "Brasilianische Nacht" angekündigt. Als Garderobe diente auch hier wieder der oben erwähne Plastikvorhang neben der "Bühne", aber auch hier war von Professionalität nichts zu spüren. Die Truppe bestand aus einer Dame und zwei jungen Herren. Lediglich beim 1. Auftritt erschien die Dame in dem typischen Samba-Kostüm, später dann nur noch in abgewandelter Sportbekleidung (vielleicht aus Rücksicht auf die anwesenden, minderjährigen Kinder? Wer weiß.) Hätte man dafür Eintritt verlangt, wäre ich nicht hingegangen. Die dritte Unterhaltung während meines Aufenthaltes, ein Bingo und Karaoke-Abend, wurde dann, nachdem die Akteure bereits ihr Equipment aufgebaut hatten, wegen des Fußball-Champions-League-Endspiels kurzfristig abgesagt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bärbel |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 5 |