Hotel Morlans Garden

Billig ist nicht gleich günstig! Drei Sterne --- wofür? Du wachst morgens auf und hast das Gefühl in einer Kühlkammer geschlafen zu haben. Aber Irrtum, du befindest dich im Zimmer 311 im Hotel „ Morlans Garden“ in Paguera auf Mallorca. Von 8.00 Uhr bis 10.00Uhr ist Frühstück. Also aufstehen! Nichts für Langschläfer. Ab ins saukalte Bad. Dass es nur aufgebackene Brötchen in Partyformat gibt, daran kann man sich gewöhnen, aber da sie auf einen Härtegrad gebacken sind, um Fensterscheiben damit einzuwerfen, bedarf es schon eines widerstandsfähigen Gebisses. Vorsicht für Jacketkronen- und Gebissträger! Das Abendessen wird von 18.30Uhr bis 20.30Uhr kreiert (von gestern und vorgestern zusammengemischt, aufgekocht und schmeckt immer noch nicht). Dafür steht in der Mitte des Büffets jemand, der verkleidet ist wie ein Koch aber keiner ist; denn kochen kann er offensichtlich nicht. Deswegen trägt er schwarz: Die Trauerkleidung eines gescheiterten Hobbykochs. Aber eines haben wir von ihm gelernt: Älteres Fleisch, das ganz schnell weg muss, schneidet man in dünne Scheiben, überwürzt es mit Salz und Knoblauch und brät es von beiden Seiten schwarz. So merkt es keiner, dass das Fleisch eigentlich schon längst entsorgt werden müsste, aber für die meisten ist es sowieso jenseits der Genießbarkeits-Grenze. Nach diesem kulinarischen Tiefflug hat meine Frau langfristige Magenprobleme mit Dauerdurchfall bekommen. Wahrscheinlich liegt es an dem billigen Öl, das in jeder gekochten und gebratenen Speise reichhaltig enthalten ist. Offensichtlich hat der Chef ein Einsehen gehabt, und hat in unserer letzten Woche den Koch ausgetauscht. Aber das Übel mit dem Öl ist geblieben. Einer der wenigen Lichtblicke: Pepe und Toni die beiden sind sehr liebenswerte Menschen und zuvorkommende Kellner. Wir sind ein ruhiges Ehepaar, das die Wohngeräusche inklusive Unterhaltung unterhalb der Zimmerlautstärke hält. Wir ziehen sogar bei Aufenthalt im Hotelzimmer Hausschuhe an und pflegen ab 20.00Uhr Bettruhe einzuhalten. Trotzdem haben sich die Gäste unter uns beschwert, sie können jeden Schritt und jede Unterhaltung in unserem Zimmer mitverfolgen. Diese Kritik kam ausgerechnet von einem Ehepaar, das seinen Hund mitführt, der uns mit seinem Gekläffe die Mittagsruhe raubt. Sehnsüchtig zählen wir die Tage bis zu unserem Heimflug. Torsten Krasselt

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