- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel Moselebauer nennt sich selbst "Seminarhotel" und "Wellnesshotel"; es scheint aber mehr auf Seminare ausgerichtet zu sein. Gebucht hatten wir das Angebot "Short Stay" von Sonntag bis Donnerstag in einem Superior Zimmer. Dort eingeschlossen sind Halbpension und Nachmittagsjause. Gäste waren viele Österreicher, davon viele Seminarteilnehmer, ausserdem Deutsch und Niederländer. Auf den ersten Blick wirkte das Hotel sehr sauber und machte einen guten Eindruck. Das "Moselebauer" ist so kein schlechtes Hotel, aber wenn ich einen Urlaub in einem Vier-Ster-Hotel buche, erwarte ich definitv etwas anderes. Eine Schuhputzmaschine, die im Treppenhaus steht und nicht angesteckt ist? Natürlich wäre das nur ein Handgriff, sie selbst anzustecken - aber das ist nicht meine Vorstlelung von vier Hotelsternen.
Unser Superior-Zimmer war ausreichend groß, allerdings fehlten Kleiderbügel: Fünf Tage tagsüber Wandern und abends zum Essen, da brauche ich mehr als drei Hemden. Zu Sauberkeit und Zimmerservice siehe ansonsten oben.
Der Service bei den Getränken ist "unaufdringlich"; in der Lobby, in der auch die Nachmittagsjause servier wird, wird auch geraucht. An einem Abend gab es zum Abendessen Victoriaseebarsch mit Kartoffeln, Erbsen, Möhrchen: Das ganze Gemüse hatte noch "viel Biss“, Erbsen und Möhrchen waren TK-Ware. Der Kellner schaffte es nicht, zwei Suppen für einen Tisch gleichzeitig zu servieren; das "Langschläferfrühstück" kommt offenbar auch dem Personal gelegen: Wenn man gleich um 07:30 zu Frühstück erscheint, kriegt man trockene Semmeln vor Vorabend, Salzstangerl, Brot; es gibt keine Vollkornsemmeln. Wenn man erst um 09:00 zum Frühstück kommt, gibt es auch frische Semmeln. Die „frische Säfte aus der Bioecke" sind Karotten und Äpfle und eine Entsaftermaschine - ansonsten gibt es Säfte aus Konzentrat. Einmal war ein schmutziger Suppenlöffel am Tisch, ein andermal eine schmutzige Suppenterinnen am Buffet, dann fehlte wieder Vorlegebesteck. Ein Kronkorken lag nach vier Tagen immer noch im Foyer auf einem Tisch. Durch das „Showcooking“ riecht die Kleidung riecht nach Essen, bei gefühlten 30 Grad gab es am Büffet Schweinshaxe (abgesehen davon: Wie soll ich in einem vier Sterne-Hotel stilvoll eine Schweinshaxe mit Messer und Gabel essen?). Es gibt keine Getränkekarte aus der ersichtlich ist, was Wasser, Bier oder Kaffee kosten - das erfährt man bei der Abreise, wenn die Rechnung kommt. Im Speisesaal sucht man zu jedem Essen nach dem Tisch, auf dem ein Schildachen mit dem eigenen Namen steht - das kann immer der gleiche Tisch sein, oder jedesmal ein anderer, oder es fahlt das Schildchen mit dem eigenen Namen und man setzt sich hin, wo Platzt ist. Es gibt auch keinen festen Kellner, alle im Lokal servieren und räumen ab, mal hier, mal dort.... Alle Leute im Service waren sehr bemüht, der gute Wille ist unübersehbar, aber nur bei ganz wenigen ist es ein vier Sterne Service, bei anderen ist es einfach Bauernwirtschaft.
Die Begrüssung war sehr freundlich; beim Servicepersonal im Restaurant allerdings muss die Geschäftsleitung noch dringend das Personal schulen lassen: In einem Vier-Sterne-Hotel erwarte ich kein "Mahlzeit!" vom Kellner, ausserdem dürfte er bei weniger als einem Dutzend Gäste im Restaurant nicht wiederholt Bestellungen vergessen oder schlicht falsch ausführen. Überhaupt ist es für mich nicht ersichtlich, woher das Hotel vier Sterne hat: Im Superior-Zimmer war die Klobrille nicht fest, ein zweiter Stuhl im Zimmer fehlte, es waren Schamhaare im Bett, und Haare in der Dusche, im Restaurant gab es als "Stilles Wasser" ein Leitungswasser aus einer angeschlagenen Karaffe angeschlagen, auch die Gläser in der Minibar waren angeschlagen, die Glaser der Minibar und im Restaurant hatten Wasserflecken, im Zimmer war der Türstopper aus Boden gerissen, der Stuhl hatten einen fleckigen Kissenbezug, es fehlte ein "Amenity-Kit" mit z.B. Duschhaube und Nähzeug, in der Infomappe fehlte eine Reinigungsmöglichkeit/Wäscheservice, das Duschgel in Dusche war leer und wurde (trotz Trinkgeld für das Zimmermädchen) nicht aufgefüllt, der Badezimmerheizkörper war stark verschmutzt, der Waschbeckenabfluss nicht dicht (als jemand der sich nass rasiert sehr lästig), die Tischbeine vollkommen verdreckt, es gab zu wenig Haken im Bad für Handtücher und Bademäntel, auch keine Abstellfläche für Schuhe (im ganzen Zimmer Teppichboden), auch keine Abstellmöglichkeit für Koffer, der Internetzugang beworben als „anstöpseln und hochfahren“ geht nicht (zum Glück ging das WLAN von der Lobby bis in den zweiten Stock), die Teppichkante vom Zimmer zum Gang sah aus wie mit der Axt abgeschnitten, es war ein sehr grosser Sprung in den Badezimmerfliesen, der Fernsehmpfang war stark gestört ("Schneegestöber"), es waren Spinnweben auf dem Balkon, der Aschenbecher auf dem Balkon wurde nicht geleert, die Kosmetiktücher im Bad wurden nicht aufgefüllt Laut Reservierungsbestätigung hätten wir zwei mal Wahlmenü gehabt, einmal Büffet und einmal Galadinner - was es gab war : Wahlmenu, Buffet, Buffet, Wahlmenu. Die Bestandliste der Minibar stimmt nicht mit dem tatsächlichen Inhalt überein - hier fehlt eine Hausdame, die das Hotel kontrolliert. SEHR unangenehm war, daß an unserem letzten Nachmittag uns eine Zimmerkarte ("Zimmerschlüssel") aus dem Hotelzimmer entwendet wurde: Wir lagen im Bett, es klopft an der Tür. Als wir uns noch ansehen und wundern, wer denn das sein könnte, geht die Zimmertür auf (es muss also jemand gewesen sein, der einen "Generalschlüssel" hatte) und gleich wieder zu. Wir sind kurz zur Zimmertür, haben aber nichts bemerkt. Erst als wir zwei Stunden später ins Bad gegangen sind fiel uns auf, daß dort kein Strom war: Es hatte jemand die Zimmerkarte mitgenommen und somit den Strom im Zimmer abgeschaltet. Um so ärgerlicher, weil diese Karte auch den Zimemrsafe aufsperrt.
Von Bad St. Leohnard aus ist man in wenigen Minuten mit dem Auto beim Hotel. Möglichkeiten zum Einkaufen gibt es im Bad St. Leonhard oder dann in Wolfsberg. Wanderwege gehen fast direkt vom Hotel aus los. Strassenlärm, vermutlich von der Bundesstrasse, ist fast immer zu hören, aber nicht übermässig störend.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im Juni 2011 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Gregor |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 9 |