Hotel Muchele

Das Muchele stand schon lange auf meiner Liste, endlich hat es geklappt. Was so war wie angekündigt: die Präsenz der Familie, der drei Töchter und des Vaters, brachten sofort gute Stimmung und garantierten einen reibungslosen Betrieb. Wenn Martina mit wehendem Kleid durchs Haus wirbelte, blieb kein Wunsch unerfüllt. Zum Wohlfühlen trugen aber auch die offenen, ineinander übergehenden Räume bei, sowie die grandiose Öffnung zur Terrasse. Dann die Designermöbel – wer hätte gedacht, dass diese so bequem sind! Absolut beeindruckend ist der Weinkeller, die darin stattfindenden Degustationen von Vater Ganthaler sind schnell ausgebucht. Extrem schön und stylisch sind die neuen Saunen, mit viel Holz und dunklem Glas. Es sind uns aber auch ein paar Dinge aufgefallen. Wir hatten uns wegen der reservierten Liegen für ein Garten-Loggia-Zimmer entschieden. Dieses hat uns mit seiner modernen Ausstattung gut gefallen, auch das mit der angeschriebenen Liege hat toll funktioniert. Nur leider war der Keramikboden im Badzimmer am Morgen sehr kalt. Er konnte aber nicht individuell beheizt werden, da die gesamte Heizung im Haus zentral gesteuert wird, so war der Tuchwärmer auch nicht angeschlossen. Sehr stylisch ist der neue Infinity-Pool ausgefallen. Er liegt im Blickfeld der Terrasse und es wurden Kompromisse bei der Funktionalität gemacht. Es gibt kein Einstiegsgeländer und die sehr gestylten Sonnenschirme sind so klein, dass sie bei praller Sonne ihren Zweck wohl nur ungenügend erfüllen können. Im Saunabereich gibt es keine Möglichkeit, seine Brille oder andere Gegenstände abzulegen. Ein weiteres Detail, das auffällt. Aber völlig unbestritten ist, dass alles toll aussieht! Was gibt es zur Kulinarik zu sagen? Das Frühstückbuffet war sehr umfangreich, mit vielen lokalen Produkten, sehr schön präsentiert – da waren wir wunschlos glücklich. Das Abendessen blieb etwas hinter unseren Erwartungen zurück. Vor allem deshalb, weil für es für unseren Geschmack etwas an Pfiff und Würze fehlte. Auch als Saucen-Liebhaber kamen wir nicht ganz auf unsere Rechnung. Das es aber auch anders gehen kann erlebten wir am Kuchltisch, den wir mit einem nicht unerheblichen Zuschlag zur HP gebucht hatten. Hier lernten wir Chefkoch Patrick und seine Crew kennen. Wir wurden mit einem Glas feinstem Südtiroler Schaumwein begrüsst und verbrachten in der Folge einen interessanten Abend in der Küche, wo uns Patrick liebevoll mit Gerichten bekochte, die er selber gerne isst. Da gabs unter anderem feinstes Kalbsbries, einen mit der Angel gefangenen Wolfsbarsch, perfekt gegartes Rinderfilet mit Bäckchen, ein wunderbares Lavendel-Sorbet, Schokolade-Desserts in drei Variationen - und feine Saucen. Wir haben jeden einzelnen Gang genossen. Fazit: Das Muchele hält, was es verspricht. Das Haus und seine guten Geister sind völlig unkompliziert, offen und sympathisch. Die Kombination von Design und Herzlichkeit ist so einmalig. Hier fühlt sich der Gast wohl.

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